Kapitel 20

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Als Caleb einige Tage später mit einem Gips beim Frühstück erschien, war die Verwunderung groß. Gerüchte wurden laut, dass er sich mit jemanden geprügelt hatte oder beim Surfen einen Unfall hatte. Jeder würde irritiert schauen, wenn der richtige Grund ans Licht kommt.

"Er ist in der Dusche ausgerutscht?", fragte Fiona und schaute mich irritiert an, als ich ihr amüsiert zu nickte. Caleb hatte das Wasser in der Dusche überschätzt und ist auf seinen Arm gerutscht.
"Habt ihr echt zusammen geduscht?", fragte Beth und war erleichtert, als ich mit meinen Kopf schüttelte.

"Wir haben geredet und dann ging das Wasser an und wir wurden etwas nass. Er wollte mich gerade hoch nehmen, als er ausgerutscht ist und auf seinen Arm gefallen ist. Offiziell ist es bei ihm in der Dusche passiert.", sagte ich und schaute im nächsten Moment zu Clarissa, die über den Gips von Caleb fasste.

"Wie lange muss er das jetzt tragen?", fragte Olivia und nahm ein Löffel Müsli in den Mund. Ich zuckte mit meinen Schultern und biss von meinem kleinen Apfelstück ab.
"Ich bin nicht so welche Hobby Ärzte wie wir. Es sah schmerzhaft aus und er hatte auch Schmerzen.", sagte ich und schaute wieder zu Caleb, der sich im richtigen Moment umdrehte. Wir beide lächelten uns kurz an und kümmerten uns dann wieder um unsere Sitznachbarn.

"Das macht ihn echt noch attraktiver, als er schon ist.", sagte Beth und schaute Caleb kurz an. Ich nahm es ihr nicht übel, dass sie das sagte. Immerhin stimmte es.

*

"Wenn du irgendwas dummes malst oder schreibst, dann werde ich sauer.", sagte Caleb und gab mir etwas zögernd seinen Stift. Ich setzte mich auf sein Bett in den Schneidersitz und lächelte ihn an, bevor ich anfing auf den Gips zu malen.

"Meine Mom hat mich übrigens ausgelacht, als ich es ihr erzählt habe. Hätte sie gewusst, dass du daran schuld bist, hätte sie nicht mehr gelacht.", sagte er und aufgrund seiner Aussage malte ich ein extra hässliches Herz.
"Du bist selber schuld. Ich hab dich nicht gebeten mich hochzunehmen.", sagte ich und streckte ihn meine Zunge heraus, bevor ich nun auf Ernst etwas malte.

Ich war nicht sehr begabt im malen, aber ich mochte es diverse Muster zu malen. Caleb muss sich damit abfinden, dass sein Gips voll mit Mustern sein wird.

"Ich würde es auch immer wieder machen.", sagte er und brachte mich wieder zum lächeln. Ich hob meinen Kopf und schaute ihn in seine Augen.
"Glaub mir, wir machen das nicht noch einmal.", sagte ich und brachte uns beide kurz zum lachen.

Nachdem ich soweit fertig war, nahm mir Caleb den Stift weg und schaute sich mein Meisterwerk an. Ich schaute ihn leicht beeindruckt an und lehnte mich etwas nach hinten. Caleb drehte seinen Arm etwas und lächelte mich daraufhin an.

"Es sieht sehr süß aus.", sagte er und lehnte sich nach vorne um mich kurz zu küssen. Ich lächelte ihn an und setzte mich dann wieder richtig hin.
"Aber du solltest nochmal was rauf schreiben. Am besten aber ohne deinen Namen.", sagte Caleb und gab mir den Stift wieder.

Ich schaute ihn etwas verwirrt an, aber hinterfragte das nicht. Immerhin kannte niemand so wirklich meine Handschrift und würde es erkennen. Ich hatte etwas Schwierigkeiten mir etwas auszudenken, aber nach einigen Momenten schrieb ich etwas hin.

Calebs Augen waren auf meinen Stift fixiert und als ich fertig war, atmete er etwas auf. Ich hinterfragte seine Reaktion als erstes nicht. Erst als er den Stift weg legte und von seinem Bett aufstand. Er holte sein Handy aus seiner Hosentasche und schaute auf die Uhr.

"In 10 Minuten ist Nachtruhe. Du solltest dich langsam auf dem Weg in dein Zimmer machen."

*

"Was machst du denn schon wieder hier? So pünktlich vor der Nachtruhe?", sagte Olivia etwas verwirrt, als ich die Zimmertür auf machte. Beth und Fiona mussten wohl gerade im Bad sein, denn wir waren die einzigen im Zimmer waren.

"Caleb hat mich rausgeschmissen. Er meinte, dass es an der Nachtruhe liegt, aber ich bin mir sicher, dass es einen anderen Grund hat.", sagte ich und zog mir meine Schuhe aus, bevor ich mich auf mein Bett setzte. Olivia war immernoch etwas verwirrt und setzte sich neben mich auf mein Bett.

"Habt ihr euch gestritten?", fragte Olivia. Ich schüttelte mit meinen Kopf und schaute sie an. Ich wusste nicht, was mit Caleb los war, von einen auf den anderen Moment änderte sich seine Stimmung. Er konnte vor mir seine Emotionen nicht verstecken, er lernte seine manipulative Art von mir und ich kannte ganz gut meine Tricks.

"Mach dir darüber nicht so viele Gedanken, morgen früh wird alles schon wieder anders sein. Gehe jetzt erstmal schlafen, der Tag war anstrengend.", sagte Olivia und stand von meinem Bett auf.

"Danke.", fing ich an und lenkte ihren Blick wieder auf mich. Ich glaube ich hatte mich noch nicht bei ihr für alles bedankt. Sie musste es mal hören.
"Ich bin nicht immer die einfachste Person, aber du siehst trotzdem immer das Positive in mir. Du bist einer der einzigen die das macht und ich bin dir dafür echt dankbar."

*

Obwohl ich Olivia gerne geglaubt hätte, wusste ich, dass es am nächsten Morgen nicht besser sein wird. Als mich Caleb auch ganzen Tag ignorierte, wusste ich, dass irgendwas los sein muss. Mir fiel nicht ein was ich falsch gemacht habe.

Ich nahm es ihn nicht übel, immerhin hatte ich ihn auch ohne Erklärung ignoriert, aber Caleb war nicht so. Er sagte sonst immer was ihn störte. Hatte ich vielleicht doch einen zu großen Einfluss auf ihn?

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Ehrlich gesagt fällt mir gerade kein Grund ein, warum du sauer auf mich bist und mich ignorierst: Louisa
Es waren meine Malkünste oder? : Louisa
Komm schon Caleb: Louisa

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"Hör auf ihn jetzt die ganze Zeit zu schreiben.", sagte Olivia und nahm mir mein Handy weg. Ich wollte gerade was sagen, aber wir saßen in der Bibliothek, da konnte ich nicht so laut sein. Ich nahm es einfach so hin und legte meinen Kopf auf den Tisch. Seit wann verdirbt mir ein Junge überhaupt meine Laune? Ich sollte darüber stehen. Es machte mich aber verrückt.

"Ich verstehe es einfach nicht. Ich habe meines Wissens nichts gemacht.", sagte ich und schaute auf mein Handy, welches vibrierte. Olivia wollte es mir als erstes nicht wieder geben, aber sie gab nach und drückte es mir in die Hände.

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Caleb: Ich habe deine Briefe bekommen

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Scheiße.

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