Kapitel 25

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"Ich wusste, dass der Baum existiert, aber das seit so vielen Jahren hier was hinein geschnitzt wird? Ist mir nie aufgefallen.", sagte Olivia und schnitzte das W ihres Nachnames zu Ende. Fiona schrieb die 1 zu Ende und Beth suchte immernoch einen guten Platz.

"Uns wird man sowieso nicht so schnell vergessen. Ganz egal ob wir hier drauf stehen werden oder nicht.", sagte Beth und hockte sich hin, als sie einen passenden Platz neben unseren Namen fand. Ich lehnte mich nach hinten an den Baum und lächelte sie etwas an.

"Ihr müsst mich unbedingt mal besuchen kommen. Ich will euch Pacific East zeigen. Ihr werdet erstmal einen Kulturschock bekommen.", sagte ich und lachte etwas. Olivia lehnte ihren Kopf gegen meine Schulter und fing leicht an zu lächeln.

"Du musst auch dann wieder hier her kommen, vorallem zu unserem Abschluss am Ende des Schuljahres.", sagte Beth und setzte sich mit Fiona vor uns beiden, sodass wir uns alle ansehen konnten.

"Das ist eine echt gute Idee. Es gibt jedes Jahr diese Abschlusszeremonie hier auf dem Schulhof. Es wäre echt schön, wenn du kommen würdest.", sagte Fiona und schrie etwas vor Freude auf, als ich ihr zu nickte.

"Wenn wir jetzt gerade alle hier sind und dies einer der letzten Momente ist wo wir zusammen sind, müssen wir diese eine Frage jetzt aber echt mal klären. Louisa.", fing Beth an und lenkte alle Blicke auf mich. Ich nickte ihr etwas zögernd zu und sie fing an zu lächeln.

"Wie hast du es geschafft Caleb um den Finger zu wickeln?"

*

"Hey Abby. Guess what? Ich komme nach Hause!", sagte ich und musste mein Handy von meinem Ohr nehmen, als Abby einen glücklichen Schrei von sich gab. Ich fing leicht an zu lächeln und machte mir meinen Handy wieder ans Ohr.

"Wie hast du das denn hinbekommen?", sagte Abby fassungslos. Ich hatte sie so wenig wie letzter Zeit erreicht, dass ich ihr gar keine Updates mehr geben konnte.
"Es ist eine lange Geschichte, die ich dir erzähle wenn ich zurück bin.", sagte ich und lehnte mich glücklich nach hinten.

"Ich bin echt froh, dass du wieder kommst Lou. Es war echt schrecklich ohne dich. Ich habe versucht was mit anderen Leuten zu machen, aber es ging nicht. Ich musste immer wieder an dich denken.", sagte sie und brachte mich zum lächeln.

Ich würde ihr gerne das gleiche sagen, aber ich hatte Freunde gefunden und habe nicht immer an sie gedacht. Aber ich konnt ihr das nun schwer sagen.

"Wir sehen uns in wenigen Tagen. Bereite schonmal eine Wilkommensparty für mich vor.", sagte ich und brachte Abby auf der anderen Leitung zum lachen.

Mein Blick flog über den Schulhof und blieb bei Clarissa hängen, die mich genauso anschaute. Sie zeigte mir im nächsten Moment mit ihren Kopf, dass ich zu ihr kommen soll. Was wollte Clarissa von mir?

*

Ich beendete das Gespräch mit Abby und machte mich auf dem Weg zu Clarissa, die etwas nervös neben dem Schulgebäude stand. Aufgrund ihrer Suspendierung musste sie nicht so wie wir in ihrer Schuluniform herum laufen.

Ich blieb einige Meter vor ihr stehen und schaute sie an. Musste ich mir wieder einen dummen Spruch anhören? Musste ich mich wieder von ihr schikanieren lassen?

"Wie lange bist du noch suspendiert?", fragte ich sie und zeigte mit meinen Kopf auf ihre Kleidung. Sie schaute kurz auf ihre Kleidung und schaute mich dann wieder an.
"Bis zum Ende der nächsten Woche. Ich habe gehört du fährst nach Hause?", fragte sie und brachte mich zum nicken. Es sprach sich wohl echt sehr schnell herum. War ich wirklich so eine wichtige Person?

"Ich weiß, dass sowas ungewohnt von mir ist, aber ich wurde noch nie suspendiert, also muss ich wohl echt scheiße gebaut haben. Ich weiß nicht warum ich es gemacht habe, aber es tut mir leid wenn ich dich in irgendeiner Weise verletzt habe. Es ist einfach meine Art und ich werde sehr schnell eifersüchtig.", sagte sie und schaute mich wehleidig an.

Obwohl sie meinte, dass es ungewohnt von ihr war, konnte ich mich ihren Augen sehen, dass sie es ernst meinte. Sie meinte ihre Entschuldigung ernst.

"Ich muss mich auch entschuldigen. Ich kann meine Art nur schwer ändern und ich hätte nicht immer so fies zu dir sein sollen. Du hast es nicht verdient und ich bin mir sicher, dass du tief im Inneren eine nette Person bist.", sagte ich und brachte uns beide kurz zum lachen. Wer hätte gedacht, dass Clarissa und Ich mal zusammen lachen?

"Hättest du es gedacht? Hättest du gedacht, dass wir uns mal verstehen werden? Selbst wenn es im aller letzten Moment ist?", sagte sie und lächelte mich etwas an.
"Das beste kommt wohl immer zum Schluss."

*

Nach dem Abendessen machte ich mich alleine auf dem Weg zurück ins Zimmer. Ich war etwas auf mein Handy fokussiert und wollte gerade die Treppe hoch gehen, als mich jemand an meinen Schultern berührte und ich etwas zusammen zuckte.

Ich drehte mich langsam um und atmete erleichtert auf, als Caleb hinter mir stand. Mein erleichtertes Gesicht verwandelte sich im nächsten Moment in ein verwirrtes. Caleb?

"Du brauchst gar nichts sagen, komm einfach mit okay?", sagte er und verwirrte mich etwas. Er schaute mich penetrant an und brachte mich dazu ihn zu zu nicken. Er nickte sich kurz selbst zu und nahm mich am Handgelenk um mich mit sich zu ziehen.

Zu meiner einen Verwunderung blieben wir im Internat und zur anderen gingen wir weder in mein noch in sein Zimmer. Er lief mit mir auf die andere Seite der Schule und machte eine kleine Tür auf, die irgendwo nach unten führte. Ich schaute Caleb etwas verwirrt an, aber lief ihn die steile Treppe hinterher.

"Willst du mich aufklären was du mit mir machst? Willst du mich still und heimlich umbringen?", fragte ich ihn und und brachte ihn kurz zum lachen. Er schaute mich kurz lächelnd an und machte ein kleines Licht an.

Bevor Caleb irgendwas sagte, ging er mit mir einen kleinen Gang entlang. Am Ende befanden wir uns in einem Raum voller Kisten, Bilder und Dokumente. Meine Verwirrung schwindete nicht. Was machten wir hier? Was ist das überhaupt?

"Das ist das Archiv vom Internat. Hier findet man alles aus den letzten Jahren. Ich weiß wie gerne du mehr über deine Mutter erfahren willst und als ich etwas sauer auf dich war, war ich hier unten und habe etwas die Kisten durchkramt.", fing er an und lief etwas in die Mitte um sich neben eine Kiste zu stellen. Er wischte kurz drüber und schaute mich wieder an.

"Hier müssten Sachen von deiner Mom drin sein. Bilder, Urkunden, Schulaufgaben, Projekte. Bevor du gehst, solltest du das noch sehen.", sagte er und machte mich sprachlos.

Hatte er das echt für mich gemacht? Ohne, dass ihn jemand gefragt hat? Womit habe ich so jemanden wie Caleb verdient?

Ich schaute ihn kurz an und ging einfach auf ihn zu um ihn zu umarmen. Caleb zögerte kein Moment, sondern erwiederte meine Umarmung. Ich weiß nicht wie ich mich je dafür bedanken konnte.

The night we met ✓ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt