Nachdem Kuroo, Akaashi und Tsukishima wieder zurückgekommen waren, trainierten wir zusammen. Danach drängte Bokuto alle bis auf Akaashi und mich aus der Turnhalle nach draußen. Er meinte, wir sollten die Halle aufräumen. "Irgendwas stimmt mit ihm doch nicht.", meinte Akaashi. "Ja... ich glaub ich weiß, was er vorhat...", äußerte ich.
"Ach ja?"
"Er will uns beide verkuppeln. Er glaubt, ich wäre in dich verliebt." Ich verdeckte mit den Händen mein Gesicht.
"Du bist in ihn verliebt, stimmt's?" Ich sah Akaashi verwundert darüber an, dass er es so schnell herausgefunden hatte.
"Ja...", antwortete ich und nickte dabei.
"Ich werde ihm nichts sagen, aber sag es ihm einfach direkt. Sonst versteht er es nicht."——
An den darauffolgenden Tagen brachte ich es nicht auf die Reihe Bokuto meine wahren Gefühle zu gestehen. Außerdem gab es dafür nicht gerade viele Gelegenheiten. Am letzten Abend des Sommercamps, der gleichzeitig der Abend vor meinem Geburtstag war, konnte ich einfach nicht einschlafen. Wir schwirrten zu viele Gedanken durch den Kopf. Ich hatte nur noch einen Tag Zeit mit Bokuto zu sprechen. Nach langem hin und her drehen auf dem Futon, beschloss ich kurz nach draußen an die frische Luft zu gehen. Ich hörte wie die Regentropfen gegen die Fenster prallten. Es regnete, aber was soll's. Es war sowieso ziemlich warm hier drinnen. Eine kleine Abkühlung im Regen wäre eine gute Idee. Bevor ich die Tür von unserem Raum öffnete, blickte ich kurz auf die Uhr an der Wand. Es war bereits Mitternacht. Happy Birthday, dachte ich mir. Ich trat auf den Flur. Alles war dunkel, jedoch konnte ich noch genug erkennen, um den Weg nach draußen zu finden.
Die Regentropfen fielen auf mich hinunter. Es fühlte sich sehr beruhigend an. Ich richtete meinen Blick nach oben in den schwarzen Himmel. Der Mond schien mal wieder und ich erinnerte mich zurück an die Nacht, in der ich die Eule gesehen hatte. Automatisch dachte ich auch an Bokuto. Wieso fiel es mir nur so schwer ihn anzusprechen? Mond, schenk' mir Kraft.
Irgendwann war ich vom Regen komplett durchnässt. Erst jetzt wurde mir klar, dass ich mich noch abtrocknen und umziehen musste, bis ich ins Bett gehen konnte. Ich seufzte. Vielleicht war das doch keine so gute Idee.
"Hey! Was machst du da? Du wirst noch krank!" Ich drehte mich sofort um. Meine Augen weiteten sich. Wenige Meter entfernt von mir, noch unter dem Dach, stand Bokuto. Beinahe hätte ich ihn nicht erkannt. Seine Haare waren nicht wie sonst nach oben gestylt, sondern waren ganz natürlich. Ich hätte nicht gedacht, dass er noch besser aussehen konnte. "Was machst du hier?", wiederholte er und weckte mich aus der Hypnose."Ich kann nicht schlafen. Und du?"
"Ich war auf dem Klo und hab jemanden nach draußen gehen sehen... Hey! Du siehst traurig aus! Ist es wegen Akaashi? Keine Sorge! Du bekommst das hin!" Etwas Wut sammelte sich in mir an. Ich hätte es ihm früher sagen müssen. Ohne darüber nachzudenken, rief ich zu ihm durch den Regen:
"Bokuto!" Er schien überrascht zu sein. Sonst war ich immer ziemlich leise. "Ich liebe dich! Nicht Akaashi!" Mir flossen ein paar Tränen aus den Augen, was man jedoch durch den Regen auf meinem Gesicht schwer erkennen konnte. Jetzt ist es raus. Ich blickte in Bokutos Gesicht. Zuerst stand er wie eingefroren da, doch dann lächelte er, nein, strahlte. Hatte er etwa noch nie ein Liebesgeständnis bekommen?
"Kuma!" Bokuto schritt nun in den Regen und näherte sich mir. Seine goldenen Augen funkelten im Mondlicht. Der Abstand zwischen uns war nur noch sehr gering. Ich musste nach oben sehen, um ihn anschauen zu können. Er sah mir in die Augen und kicherte. "Ich bin echt froh." Trotz Regen glaubte ich einige Tränen seine Wange runterkullern zu sehen. Bokuto bückte sich ein wenig zu mir hinunter, sodass wir uns jetzt auf Augenhöhe befanden. Wieso kam er mir so nah? Mir wurde plötzlich sehr heiß. Er legte jeweils eine Hand auf eine meiner Wangen. Ich glühte. Dann sprach er: "Ich liebe dich auch." Bokuto lehnte sich nach vorne und drückte seine Lippen sanft auf meine Stirn. Seine Lippen waren warm. Dann flüsterte er mir ins Ohr: "Alles Gute zum Geburtstag."
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The Cat and the Owl | Haikyuu! FanFiction
FanficNachdem Kuma Sugawara, ein zurückhaltendes Mädchen, sich nach einem Unfall wieder erholt hat, geht sie einen Monat verspätet in die erste Klasse der Karasuno Oberschule. Da es für den Mädchen-Volleyballclub zu wenig Leute gibt, möchte sie das Team d...