The Cat and the Owl | Haikyuu! FanFiction

Kapitel 2

"Ich hab in der Mittelschule gespielt. Ich war Libero.", erklärte ich.

"Soll ich für dich ein paar Bälle schlagen?" Ich war überrascht, dass er das fragte.

"Was? Also... wenn du willst." Sofort hob er den von mir fallengelassenen Ball vom Boden auf und lief auf die andere Seite des Netzes. Kageyama warf den Ball hoch und schlug ihn dann auf die andere Seite direkt auf mich zu. Er hatte sich ziemlich zurückgehalten, denn ich konnte den Ball mit Leichtigkeit annehmen, sodass er genau auf dem Platz landete, wo der Zuspieler auf meiner Seite des Feldes stehen würde. Der Schwarzhaarige nahm den Ball und schlug ihn ein weiteres Mal über das Netz. Diesmal hatte er sich nicht zurückgehalten. Dennoch erwischte ich den Ball. Es war anders diese Bälle anzunehmen, als die, die ich in der Mittelschule in der Mädchenmannschaft angenommen hatte. Viel aufregender und herausfordernder. Lange hatte ich nicht mehr gespielt. Lange hatte ich nicht mehr mit meinem Bruder geübt. Und trotzdem waren meine Annahmen noch so gut wie das letzte Mal, als ich gespielt hatte.

Kageyama schlug den Ball noch ein paar Male zu mir rüber und ich nahm ihn immer an.

"Wow, Kuma!", jubelten mehrere Stimmen hinter meinem Rücken, woraufhin ich mich schnell umdrehte. Alle Gesichter staunten. Mein Bruder lächelte stolz. Ich errötete etwas. Schon wieder stand ich im Mittelpunkt. Daichi, der Mannschaftskapitän, trat vor. "Hast du Lust einen Satz mitzuspielen?" Ich stimmte sofort zu. Kiyoko nahm mir meine schwarze Clubjacke ab, damit ich besser spielen konnte. Im Team auf der einen Seite des Netzes waren Hinata, Kageyama, Tanaka, Asahi, Tsukishima und Noya. Auf der anderen Seite waren Daichi, Ennoshita, Narita, Yamaguchi, mein Bruder und ich. Kiyoko und Kinoshita standen bei der Anzeigetafel, um die Punkte zu zählen. Anfangs lief es noch gut für mich. Ich konnte immer verhindern, dass der Ball den Boden berührte. Doch dann kam eine unglaublich schnelle Angriffstaktik, als Kageyama Hinata zuspielte und dieser den Ball sofort auf den Boden unserer Seite schlug. Ich hatte keine Chance so schnell zu reagieren und den Ball zu erreichen. Ich brauchte noch eine ganze Weile bis ich das erste Mal den schrägen Aufsteiger aufhalten konnte. Alle staunten nicht schlecht. Am Ende gewann unser Team mit 25-11. Ich war total ausgelaugt, weshalb ich mich auf den Boden legte.

"Ihre Ausdauer ist ihre Schwachstelle.", machte Koushi den Anderen klar und kicherte dabei.

"Kuma", fing Daichi an. Ich stand auf. "Was hältst du davon, wenn du unserem Team als zweiter Libero beitrittst?" Die Münder der Anderen standen weit offen und auch ich war geschockt. Hatte ich gerade richtig gehört? Ich war überfordert. Natürlich wollte ich, aber es war ein Jungsteam und ich dachte, dass das nicht erlaubt war.

"Aber ich bin doch ein Mädchen...", sagte ich.

"Ich bin auch der Meinung. Du solltest im Team mitspielen.", ging nun Coach Ukai dazwischen. "Du willst doch spielen, oder? Einen Mädchen-Volleyballclub können wir schlecht gründen. Es gab immer zu wenige Interessentinnen. Verschwende dein Talent nicht und tritt uns bei. Ich denke, das Team könnte mit dir zusammen wirklich gut werden. Über eine Taktik wegen deiner geringen Ausdauer habe ich auch schon nachgedacht. Außerdem ist es immer gut zwei Liberos zu haben, falls einer ausfällt. Herr Takeda und ich werden das schon regeln können. Was sagst du?" Ich war so froh und stimmte mit einem breiten Lächeln und einer tiefen Verbeugung dankbar zu.

"Wow! Wir werden das erste Jungsteam mit einem weiblichen Spieler sein." Hinatas Augen funkelten.

"Die anderen Teams werden staunen! Haha!", schrie Tanaka.

"Sie werden vor Neid platzen!", stieg Noya ein. Die drei waren eindeutig die Lautesten aus dem Team. Aber sie sind witzig und ich bin froh, dass sie mich mögen.

Nach dem Umziehen liefen mein Bruder und ich nach Hause. Es war schon dunkel. Zuhause angekommen meinte Koushi, dass er das Abendessen alleine zubereiten möchte. So konnte ich duschen gehen und zog schon direkt meinen Schlafanzug an. Während er noch kochte, setzte ich mich an unser Klavier in unserem Wohnzimmer und spielte das Lied "River flows in you" von Yiruma. Wir beide mochten das Lied wirklich gern, da es uns an unsere Mutter erinnerte. Es war das erste Stück, das sie mir beigebracht hatte zu spielen.