8 || Ihre verlorene Familie

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Ich weiß, ich weiß, ich bin spät dran, aber ich bin vor einer halben Stunde erst aus der Schule gekommen:(( Am Mittwoch wird kein Kapitel kommen und was Freitag ist weiß ich noch nicht... naja ihr werdet es dann ja sehen. Schöne Woche euch sonst!

Bevor ich es vergesse: Ich widme das Kapitel @Einhorn96 :)

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"Weißt du, Amy, vor 22 Jahren kam Harry Potter nach Hogwarts. Ich war schon lange Verwandlungs- und Hauslehrerin und Stellvertretende Schulleiterin an der Seite von Albus Dumbledore. Als dann Harry Potter auf die Schule kam, änderte sich vieles. Dunkle Kräfte fingen an sich wieder in unser Leben einzumischen. Am Anfang nur ganz schwach doch mit der Zeit wurde es immer mehr. In den ersten Jahren wurde mir dann etwas klar, ich hatte mich verliebt."

"In Albus Dumbledore?", mutmaßte Amy.

"In Albus Dumbledore", antwortete Minerva lächelnd. "Er war einfach wunderbar. Ich bin mir sicher, dass du ihn gemocht hättest, wen du ihn kennengelernt hättest."

"Aber er hat Ihre Liebe nicht erwidert?"

"Oh doch, das hat er. Irgendwann wurde er suspendiert und ich dachte, dass er nicht mehr wiederkommen würde. Ich habe ihm gesagt, dass ich ihn sehr vermissen würde, da wir schon lange gut befreundet waren, und dann hat er mich geküsst. Seitdem waren wir sozusagen zusammen, nur dass es keiner wusste, denn er durfte es nicht und ich durfte es nicht.

Wahrscheinlich wäre es nicht ganz so schlimm gewesen, wenn zwei Jahre später nicht Lord Voldemort wieder auferstanden wäre. Die ganze Welt hat sich verdunkelt und wir wussten beide, dass er Albus aus dem Weg haben wollte, weswegen wir es nicht öffentlich machten. Allerdings wollten wir beide heiraten.

Schon ein Jahr vorher hatten wir es geplant. Ich hatte mir eine große Feier gewünscht, mir allen Freunden, Verwandten und Bekannten, viel Tanz und eine Trauung."

"Und diese haben Sie nicht bekommen", sagte Amy mitfühlend.

"Nicht ganz. Also etwas mehr als ein halbes Jahr bevor Voldemort wieder auferstanden ist, habe ich etwas erfahren."

Minerva musste schlucken. "Ich war schwanger. Ich war selbst überrascht und hatte sogar überlegt das Kind abzutreiben, aber dann habe ich es nicht getan. Mit einem komplizierten Zauber, den nicht viele Leute ausführen können, hat Albus meine Schwangerschaft vor der Öffentlichkeit versteckt. Nach Voldemorts Rückkehr habe ich es dann nicht mehr ausgehalten. Ich wollte ihn unbedingt heiraten und in alles miteinbezogen werden, was mit Albus passierte.

Ein Vertrauter aus dem Ministerium hat uns getraut. Anwesend waren nur Poppy- also Madam Pomfrey- und ein enger Freund von Albus. Von der großen Feier, die ich mir gewünscht hatte, hatten wir nichts umsetzen können. Lediglich ein Hochzeitskleid hatte ich mir beschaffen können."

"Das tut mir leid", sagte Amy mitleidig.

"Das muss es nicht." Minerva zwang sich zu einem Lächeln.
"Ein paar Wochen später, im August, habe ich dann entbunden. Es hätte alles gut laufen können, wenn wir nicht beide gewusst hätten, dass es einen Krieg geben würde. Ich wollte, dass mein Kind sicher aufwächst, doch als Tochter von Albus Dumbledore und Minerva McGonagall wäre das wohl nicht möglich gewesen." Minerva schwieg.

"Was haben Sie getan?", fragte Amy, obwohl sie ein schlechtes Gefühl hatte.

"Ein Tag später habe ich... ich habe die Kleine in ein- ein Waisenhaus gebracht." Minervas Stimme zitterte und sie hatte Mühe weiterzureden.

"Es war ein Waisenhaus von Muggeln und ich wusste, dass sie dort sicher war. Ich habe niemandem erzählt, wer ich war oder wer meine Tochter war. Nur Poppy, Albus und ich wussten von dem Kind."

"Hat Dumbledore gewusst, was Sie vorhatten?"

"Oh ja. Ich habe es ihm gesagt. Ich hatte gehofft, dass er widersprechen würde, doch das hat er nicht getan. Er wusste, dass es die einzige sichere Lösung war. Also habe ich das Baby ins Waisenhaus gebracht."

"Das muss wirklich hart für Sie gewesen sein", flüsterte Amy.

"Das war es. Noch nie in meinem ganzen Leben ist mir etwas so schwer gefallen. Der einzige Grund, warum ich es irgendwie geschafft habe, war der, dass ich wusste, dass das Kind sicher war.

Eine Frau in dem Waisenhaus hatte wohl Mitleid mit mir. Sie hat alle paar Monate Fotos geschickt und versprochen, es niemandem zu erzählen. So konnte ich verfolgen, was mit meiner Tochter geschah."

"Wie hieß sie?", wollte Amy wissen. "Und wieso erzählen Sie mir das Ganze? Kenne ich sie?" Sie hoffte innerlich, dass es nicht darauf hinauslief, wonach es aussah. Sie hoffte einfach, dass es vielleicht ein Mädchen aus ihrem Waisenhaus war.

Minerva fuhr sich erschöpft durch das Gesicht und schaute Amy dann in die Augen.

"Oh ja, du kennst sie. Sie hieß... sie hieß Amy."

Stille entstand und Amy starrte sie geschockt an.

"Wollen Sie... wollen Sie mir gerade sagen-"
"Du bist meine Tochter, Amy McGonagall", sagte Minerva und war den Tränen nahe.

Jetzt war es raus. Amy starrte sie einfach nur geschockt an und rührte sich nicht.

"Ich- was?" Immer noch unfähig sich zu bewegen, lehnte Amy sich nur zurück und brachte so mit mehr Abstand zwischen sie.

"Bitte sag nichts, was du später bereuen könntest", flüsterte Minerva und starrte auf ihre Hände.

Nach ein paar Minuten der kompletten Stille fragte Amy: "Wieso hast du es mir nicht früher gesagt? Der Krieg ist seit 15 Jahren vorbei."
Ihre Stimme war kalt.

"Ich... ich weiß es nicht. In den ersten Jahren nach dem Krieg war es diese Unsicherheit, wie es weitergehen sollte. Weißt du, Albus war tot, alles war zerstört, ganze Familien zerrissen-" Minerva stockte, als ihr bewusst wurde, dass auch ihre Familie durch den Krieg zerstört worden war.

Sie hätte eine Familie haben können, eine eigene Familie. So wie sie es sich immer gewünscht hatte, so wie andere Leute auch.

Her Lost FamilyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt