13 || Mehr Zeit

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Uiii danke schön für das 100 Votes💗 Und wir nähern uns schon langsam dem Ende der Geschichte:(( Ich möchte das Kapitel gerne minervasmaedchen widmen❤
Ich wünsche euch allen ein schönes Wochenende<3

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"Hättest du... hättest du vielleicht irgendwas zum anziehen für mich?", fragte Amy scheu und war erleichtert, als Minerva lächelnd nickte.

"Komm mit", meinte ihre Mutter und ging zum Kleiderschrank, der fein säuberlich geordnet war und, in dem Minerva schnell einen Hoodie und eine Leggins für Amy gefunden hatte.

"Warst du duschen?", fragte Minerva und fuhr durch Amys nasse Haare. "Oh... ähm... ja... ich hoffe, ich hab nicht das falsche Shampoo genommen", erwiderte Amy unsicher, woraufhin Minerva lächeln musste. "So wie ich das sehe, nur mein Lieblingsshampoo", schmunzelte sie und schloss die Tür zum Kleiderschrank.

"Was machen wir jetzt?", fragte Amy leise. Minerva sah sie an. "Wir?" Ihr traten wieder Tränen in die Augen. "Ich denke nur, dass wir eine Menge nachzuholen haben", sagte Amy leise. Minerva seufzte. "Ja", murmelte sie traurig, "das haben wir wohl."

Sie sah Amy liebevoll an. "Was würdest du denn gerne machen?"

Eine halbe Stunde später saßen sie auf dem Boden in Minervas Schlafzimmer und wühlten in alten Kisten und Fotoalben.

"Wann war das?", fragte Amy und blickte amüsiert auf ein Foto. "Oh Merlin, das war, als ich in der fünften Klasse war", stöhnte Minerva. "Ich weiß nicht, was mich geritten hat, solche Klamotten zu tragen." "Wieso? Sieht doch heiß aus", kicherte Amy und zog ein anderes Foto aus dem Karton. "Und das hier?" Minerva warf einen Blick drauf.

"Das war auf meinem Abschlussball", meinte sie. "Glücklicherweise hat sich da mein Geschmack, was Klamotten betrifft, schon wieder normalisiert." Amy blieb am Gesicht der damals noch jungen Professorin hängen. Man hätte meinen können, es wäre sie selbst.

Sie zog ein weiteres Foto aus dem Karton. "Awww Mum, du warst ja richtig süß!", quietschte sie, während sich Minerva, die in einem anderen Karton wühlte, wieder zu ihr umdrehte.

"Heiliger Merlin, da muss ich zwei gewesen sein. Aber guck mal hier." Sie hielt ein Foto in die Höhe. "Ich sag ja, du sahst süß aus!", erwiderte Amy begeistert und blickte auf Minervas Foto.

Doch ihre Mutter schüttelte den Kopf. "Das bin nicht ich", sagte sie und Amy sah sie erstaunt an. "Wie, das bist du nicht?" "Das bin ich nicht", wiederholte Minerva. "Aber... du siehst doch genauso auf, wie auf dem Foto hier!" Sie hielt ihr Foto neben das, welches Minerva in der Hand hielt.

"Ja, das auf deinem Bild bin ich", sagte Minerva leise, "aber das auf meinem Bild bist du." Amy sah sie erstaunt an und nahm ihr das Bild aus der Hand, um es genauer zu mustern. Minerva hatte Recht. Wenn man ganz genau hinsah, konnte man bei Amy die blauen Augen ausmachen, während Minervas ehemals blaue Babyaugen bereits fast so strahlend grün waren, wie jetzt.

"Ich wünschte, ich hätte ihn kennengelernt", sagte Amy leise und Minerva brauchte kurz, um zu begreifen, dass Albus gemeint war. Sie seufzte. "Das wünschte ich auch", sagte sie leise. "Er war wunderbar. Er hat dich sehr geliebt."

Plötzlich schaute Amy auf. "Du bist eine tolle Mum", flüsterte sie und Tränen traten in ihre Augen. "So eine Mum habe ich mir immer gewünscht", schluchzte sie. "Maus-", sagte Minerva mit erstickter Stimme. "Ich weiß, warum ihr mich weggegeben habt und bin euch dankbar dafür, aber... ich wünschte nur, wir hätten mehr Zeit gehabt", schluchzte Amy und Minerva nahm sie in den Arm.

"Ich auch, Maus", flüsterte ihre Mutter, "ich auch."

~Mehrere Wochen später~

Amy war ziemlich aufgeregt. Die nächsten beiden Tage war ziemlich viel los. Heute würde der Abschlussball und die Zeugnisvergabe der Abschlussprüfungen stattfinden. Sie war sich sicher, dass sie bestanden hatte, zumal sie größtenteils bei und mit Minerva gelernt hatte.

Morgen hingegen war Minerva zu einem dieser wichtigen Treffen im Ministerium eingeladen, zu denen sie erscheinen musste - sie hasste sie. Aber dieses Mal würde es wohl ziemlich aufregend werden, denn Amy würde mitkommen.

Amy und Minerva hatten den Abschlussball wunderbar geplant. Und auch wenn Amy Zweifel geplagt hatten, so wurde sie Jahrgangsbeste. Minerva hatte nicht eine Sekunde daran gezweifelt. Ihre Tochter war klug, intelligent, zielstrebig und wusste was sie tat. Trotzdem war sie unglaublich stolz auf sie und nahm sie nach der offiziellen Zeremonie fest in den Arm.

"Ich bin unendlich stolz auf dich, Maus!", flüsterte sie ihrer Tochter ins Ohr. "Danke Mum", erwiderte Amy und drückte sie fest.

"Und?", fragte Minerva und löste sich von ihr, "bereit für morgen?" "Nicht wirklich", lächelte Amy.

Am nächsten Morgen stand Amy vor ihrem Spiegel und nestelte an ihrem Rock herum. "Du siehst perfekt aus", sagte Minerva, die gerade hereingekommen war.

Sie selbst trug feine Roben und sie hatte ihre Haare hochgesteckt. "Warum machst du dir überhaupt Sorgen? Wenn jemand Ärger bekommt, bin ich es." Amy sah sie mit diesem 'Du-weißt-ganz-genau-warum'-Blick an, den Minerva sonst nur von Albus kannte.

Minerva seufzte leicht und gab ihrer Tochter einen Kuss auf die Stirn. "Wir schaffen das schon", sagte sie und nahm Amy dann lächelnd an die Hand. "Komm, wir müssen los." Amy folgte der Professorin aus dem Zimmer.

"Wünsch uns Glück", flüsterte Minerva einem Bild mit Albus zu, bevor sie die Wohnung verließen und ins Ministerium apparierten.

Der Empfang fand in einem riesigen Saal statt. Es wurde geredet, getanzt und es wurden Reden gehalten. Amy schien sehr gut rüber zu kommen. Noch wusste niemand, wer sie war, auch wenn viele versuchten es rauszufinden.

Sie unterhielt sich mit einem jungen Mann aus Frankreich, der nicht viel Englisch verstand und sich somit mit kaum jemandem unterhalten konnte. Minerva sah, dass sie sich gut verstanden und wollte das Ganze nicht zerstören, doch sie war jetzt mit ihrer Rede dran.

Langsam ging sie nach vorne zu dem Rednerpult und schaute auf die versammelte Menge hinab. Sie öffnete den Mund.

Her Lost FamilyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt