Zurück im Bett

881 31 4
                                    

Ich hatte mich hastig von Ron und Hermine verabschiedet und ihnen erzählt, ich müsste noch eine Hausaufgabe fertig machen. Nächstes Mal sollte ich mir wirklich eine bessere Ausrede einfallen lassen, denn so ganz schienen sie mir nicht geglaubt zu haben.

Kein Wunder. Ihr habt gestern alle Hausaufgaben zusammen erledigt.

Oh verdammt. Naja, konnte ich jetzt auch nicht mehr ändern, momentan waren andere Dinge wichtiger.

Ganz schön ausgehungert, was? Bist wohl auf den Geschmack gekommen.

Konnte man so sagen. Meine neue Lieblingsspeise war Sex, mit Geschmacksrichtung ‚Jacob'.

Was für ein blödsinniger Gedanke.

Aber hallo.

Endlich hatte ich mein Zimmer erreicht, stieß die Tür auf und schloss dann hinter mir ab. An der gegenüberliegenden Wand begannen sich sofort, Steine zu bewegen und gaben schließlich den Blick auf Holz frei.

Meine ganz persönliche Tür zum Himmel.

Zu Jacob. Und einem Bett. Hast ja keine besonders hohen Ansprüche an das Jenseits.

Nun, der Zwischenstopp dorthin war immerhin ein Bahnhof, also sind meine Erwartungen an das dahinter eher mäßig.

Ich ließ meine Robe auf mein Bett fallen, ging zur Tür und öffnete sie. Das dunkle Zimmer kannte ich bereits und im gleichen Moment ging die Türe am anderen Ende des Raumes auf. Zuerst sah ich nur einen schwarzen Umriss, aus dem nach wenigen Momenten Jacob hervortrat. Ich konnte keinen Blick auf den Raum hinter ihm erhaschen.

Sollst du vermutlich auch nicht.

Mich würde schon interessieren, wie es dort aussah, denn dann könnte ich vielleicht herausbekommen, aus welchem Haus Jacob kam. Das würde die Auswahl stark eingrenzen. Er musste mindestens im siebten Schuljahr hier sein, war groß und schmal gebaut und hatte dunkelblonde Haare. Das war alles, was ich über ihn wusste und mir fiel niemand ein, auf den diese Beschreibung passte.

Aber vielleicht blockierte der Raum der Zweisamkeit auch meine Gedanken, wenn ich mich nicht darin befand. Höchstwahrscheinlich ließ er es nicht zu, dass ich auf den richtigen Kandidaten kam, sollte Jacob es mir nicht selbst verraten.

Wir trafen uns in der Mitte des Raumes, direkt vor dem Bett. Sobald ich ihn erreichen konnte, schlang ich wie automatisch meine Arme um seinen Körper und zog ihn an mich.

Jacob grinste und hob mein Kinn an, um mir seine Lippen auf den Mund pressen zu können.

Es war die gleiche Situation wie bei unserem Abschied gestern und es fühlte sich so viel besser an, wissend, dass wir die nächsten paar Stunden miteinander verbringen würden.

Ich öffnete meine Lippen und Jacob stöhnte in unseren Kuss hinein. Das kribbelige Gefühl war wieder da, breitete sich von meinem Mund bis in meinen Bauch aus und ich verstärkte den Griff um Jacobs Taille.

Wie hatte ich es beim letzten Mal gleich wieder geschafft, ihn loszulassen?

Ich wusste es nicht, denn ich hatte das Gefühl, süchtig nach ihm zu sein, als wäre er die einzige Droge, die die Abhängigkeit befriedigen konnte.

Du kennst diesen Kerl seit gestern. Und du weißt nicht einmal, wie er wirklich heißt.

Das war mir ja beides bewusst, änderte aber nichts an der Intensität, mit der ich mich nach ihm sehnte.

Ich versuchte dennoch, meine Gefühle zu zügeln. Immerhin konnte es auch sein, dass sie nur deshalb so heftig waren, weil ich mein erstes Mal mit ihm erlebt hatte. Gestern.

Drarry: Raum der ZweisamkeitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt