Kapitel 11

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Am späten Nachmittag sitze ich, zusammen mit Tyra, an einem kleinen See, welcher sich direkt hinter unserem Dorf befindet.
Wir haben uns nach Ende des heutigen Trainings, direkt auf den Weg hierher gemacht, um etwas schwimmen zu gehen.

Auf der Fahrt hat mich Tyra natürlich direkt über gestern Nacht ausgequetscht, und mich noch mit tausende Fragen gelöchert.
Ich habe ihr daraufhin alles so detailliert, wie nur möglich, erzählt und nichts ausgelassen.
„Das mit dem guten Eindruck haben wir aufjedenfall total drauf, meinst du nicht auch?", scherzte Tyra vor sich hin.
Ich musste auch lachen, wo sich recht hat, hat sie recht.

Am See angekommen, sind wir direkt ins Wasser gegangen und haben eine kurze Wasserschlacht veranstaltet. Irgendwann lösen wir uns nur noch von den leichten Wellen treiben.

Jetzt einige Zeit später, sitzen wir am Ufer und beobachten ein Pärchen, welches in der Ferne mit deren Kindern beschäftigt ist.
Die Wasseroberfläche glitzert, durch die Sonne, welche gerade ziemlich hoch am Himmel steht. Ein paar Enten Bahnen sich ihren Weg von Ufer zu Ufer, in der Hoffnung, etwas Brot ergattern zu können.

Gerade fällt eines der zwei Kinder hin und fängt an zu schreien.
Tyra die neben mir liegt, fängt sofort an, zu kichern.
„Du hast dein VIP Ticket in die Hölle schon sowas von sicher", scherze ich daraufhin, muss mir allerdings selbst das Lachen verkneifen.
Dann widme ich mich wieder meinem kleinen Buch, welches ich für heute Nachmittag mitgenommen habe. Eigentlich lese ich nicht, beziehungsweise nur selten, aber dieses Buch fasziniert mich irgendwie. Es erzählt von verbotener Liebe in den Achtzigern, oder so.

....

Als ich meine Augen aufmache, ist die Sonne bereits am untergehen. Shit ich muss eingeschlafen sein.
Ich richte meinen Blick auf Tyra, welche ebenfalls schläft.
Das ist mal wieder so typisch für uns.

Ich richte mich auf und lasse meinen Blick über den See schweifen. In der Ferne kann ich nur noch vereinzelte Leute entdecken, der Großteil scheint weg zu sein.

Kurze Zeit später wecke ich Tyra und wir fangen an, unser Zeug zusammen zu packen.

Gerade als ich am Wasser stehe um meine Schlappen vom Dreck zu befreien, merke ich, wie Tyra mir einen Ruck verpasst und ich nach vorne ins Wasser falle.
Empört schaue ich sie an, nachdem ich wieder aufgetaucht bin.
„Hey! Sag mal was soll das den jetzt, hat dir der Sekt auch deine letzten Gehirnzellen weggebrannt."
Tyra schaut mich lachend an.
Belustigt stapfe ich aus dem Wasser und gehe auf meine beste Freundin zu.
„Das gibt Rache!"
Tyra dreht sich lachend um und rennt in Richtung eines befestigten Weges, welcher direkt hinter unserer Badestelle liegt. Ich renne lachend hinter ihr her, muss allerdings feststellen, dass sie dich wesentlich schneller ist.
Auf der anderen Seite des Weges befindet sich eine weitläufige Wiese, auf welche Tyra geradewegs zu rennt.
Als ich sie endlich erreiche und am Arm packe, rutscht sie aus, und wir fliegen beide, nach vorne auf das weiche Gras.
Lachend schauen wir uns an. So bescheuert können auch wirklich nur wir sein. Ich verdrehe belustigt die Augen.
„Ich hasse dich!"
„Ich hab dich auch lieb, Quinn!"

„Gehts euch gut oder kann man euch helfen?"
Erschrocken drehe ich mich um und entdecke Florian, der uns belustigt anschaut.
Oh verdammt, was macht er den hier. Ich schaue mich kurz panisch um, kann aber zu meiner Erleichterung feststellen, dass Coach Denvers nirgends zu sehen ist. Zum Glück!

„Das ist pures und sehr anstrengendes Lauftraining", antwortet Tyra ihm belustigt.
„So sieht das auch aus, das müsst ihr mir unbedingt mal beibringen."
„Natürlich, wann und wo?", Tyra schaut ihn herausfordernd an.
Während die beiden sich belustigt unterhalten, sitze ich nur wortlos neben ihr. Irgendwie ist mir die ganze Situation etwas unangenehm.
„Alles klar bei dir Quinn?"
Florian reißt mich aus meinen Gedanken.
„Ähm... Ja klar, alles bestens!"
„Ihr kennt euch?", Tyra schaut mich verwirrt an.
„Ja...", antworte ich nur knapp, da ich absolut keine Ahnung habe, wie ich ihr das jetzt am besten vor Florian erkläre.
Zum Glück ergreift er kurz darauf wieder das Wort.
„Meine Freundin Hope und ich sind Quinn's neue Nachbarn."
„Warte warte, bist du der Freund von D... Coach Denvers?", erstaunt schaut sie ihn an.
„Ganz richtig, der bin ich. Demnach bist du wohl auch in dem Team, was sie trainiert?"
Tyra nickt.
„Dann kannst du ihr ja berichten, wie fleißig wir heute waren. Quinn ist sogar ganz nass geschwitzt. Die hat sich heute richtig ins Zeug gelegt, aber ich natürlich auch. Wir feilen ja schließlich an tollen neuen Trainingsmethoden, für die man sich nur interessieren kann", scherzt Tyra munter weiter.
Verdammt, warum muss sie immer so übertreiben.
Ich schaue an mir runter und muss feststellen, dass ich ja noch total nass von eben bin. Shit das hab ich total vergessen.
„Das werde ich ihr ausrichten", er zwinkert uns grinsend zu.
„Dann trainiert mal schön weiter, macht's gut und wir sehen uns ja morgen Quinn", er winkt uns noch zu bevor er weiter geht.
Stimmt, das Essen, dass hab ich ja total vergessen.
Tyra die bereits aufgestanden ist, hält mir ihre Hand hin, welche ich dankend nehme und aufstehe.
„Also eins muss man der Denvers ja echt lassen, Geschmack hat sie! Der Typ sieht echt gut aus und Humor hat er auch."
Ich nicke nur schweigend.

Als wir zurück am See sind, packen wir die restlichen Sachen noch zusammen und fahren anschließend wieder nachhause.
Es ist bereits dunkel als wir bei Tyra ankommen. Ich drücke ihr noch einen Kuss auf die Wange, bevor ich weiter fahre.

Daheim angekommen, lasse ich mich erschöpft neben meine Eltern aufs Sofa fallen.
Die schauen gerade einen Film, welchen ich noch eine Weile mit schaue.
Es scheint um ein paar Leute zugehen, welche eine unentdeckte Insel erkunden. Eigentlich ganz spannend.
Irgendwann fallen mir dann allerdings die Augen zu und ich schlafe ein.

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