✿ broken lovers
Ich sitze auf meinem unbequemen Bett, meine Arme fest um meinen zierlichen Körper geschlungen und starre verloren durch das offene Fenster neben mir. Alles was ich erkennen kann, sind die dunklen Wolken und die Regentropfen, welche schnell auf den Garten draußen niederprasseln und automatisch schleicht sich der unangenehme Geruch von nassem Gras in mein Zimmer und ich rümpfe kurz die Nase. Ein lauter Seufzer entweicht meiner trockenen Kehle und ich setze das Starren fort, ehe ich mich dazu entschließe, an das Fenster zu treten und die Regentropfen von dort aus zu beobachten. Meine Beine tragen mich langsam voran und beinahe wäre ich auf den harten Boden
gefallen, doch konnte ich mich noch rechtzeitig abfangen. Schmerzerfüllt fasse ich mir an die pochende Schläfe und versuche jedes Schwindelgefühl auszublenden und mich auf die Regentropfen zu konzentrieren, doch meine geschwollenen Augen wandern wie von selbst auf das Trauerspiel des Gartens und
die Blumen. Wieder einmal kann ich nicht verhindern, dass meine Gedanken auf ihn fallen. Auf ihn und mich, wie wir in diesem
Garten jahrelang saßen, lachten und weinten.Ich sehe plötzlich jede Erinnerung, die wir zusammen teilten. Doch bevor meine Augen wieder tränen können, wende ich mich ab und konzentriere mich auf die Regentropfen. Ich blende alles weitere um mich herum aus.
Die Kälte, welche sich seit Stunden um mich herum zieht, die Tabletten, die ich vor einer Stunde eigentlich hätte einnehmen müssen. Ich weiß, wenn sie wieder sehen, dass ich sie nicht genommen habe, bekomme ich einen Abzug und meine Chance hier eines Tages raus zu kommen, verfliegt mit einem Punkt wieder. Doch diese Dinger verschwimmen
meine Sicht und meine Realität. Und nichts ist mir im Moment wichtiger, als meine Realität, denn falls Jeongguk wieder kommen sollte, muss ich mit vollem Verstande anwesend sein. Und das funktioniert mit diesen Tabletten nicht. Früher hatte ich die Tabletten ständig eingenommen, doch seit Jeongguk weg ist, hatte ich die Tabletten in meinem Kissen versteckt. Doch die Mitarbeiter hier sind nicht dumm. Sie kennen jeden dummen
Trick und haben mich sofort durchschaut. Aus dem Fenster werfen kann ich sie nicht, da sie unten sofort gefunden werden würden und jedes weitere Versteck in meinem Zimmer können sie sofort finden, da ich nicht viel in diesem Zimmer stehen habe. All meine wichtigen
Sachen stehen in Jeongguks Zimmer, welches wir uns jahrelang geteilt haben, doch jetzt
wo er weg ist, muss ich in diesem neuen Zimmer schlafen. Dieser kleine Raum ist alles andere
als schön. Die Wände, die Möbel, sogar ich.
Alles hat dieselbe trübe Farbe.
Noch nie in meinem Leben habe ich mich so allein gefühlt. So leer und verloren, wie in diesem Moment. Alles was ich seit Tagen mache, ist das miserable Wetter zu beobachten. Bewusst schaue ich immer wieder nicht zum Garten, auch wenn ich es nicht immer verhindern kann. Dieser Tagesablauf ist bereits zu meiner Routine geworden. Dr. Park kommt jeden Tag einmal herein und fragt mich wie es mir geht. Doch alles was ich seit jeher entgegenbringe, ist die Frage, wo Jeongguk ist. Und jeden Tag kommt dieselbe Antwort."Weg."
Doch diese Antwort bringt mir nichts, denn "Weg." kann man auf viele verschiedene Weisen
definieren. Weitere Antworten bekomme ich nicht aus Dr. Park heraus. Das leise Ticken der Uhr
über der Tür reißt kurz meine Aufmerksamkeit auf sich und da wird mir bewusst, dass Dr. Park
gleich in mein Zimmer kommen wird und wie jeden Tag, wird sich nichts ändern.Er wird mir wieder einmal nicht sagen, wo Jeongguk ist und was zur Hölle hier eigentlich los ist.
Ich setze mich wieder auf das Bett und warte. Warte, bis die Tür sich öffnet. Und auch, wenn ich weiß, dass ich dieses Mal wieder keine Antworten kriegen werde, kann ich nicht verhindern, dass sich eine kleine Hoffnung in mich schleicht und so sitze ich hier noch einige Minuten. Hoffnungsvoll.
Und ohne, dass ich es verhindern kann, schleicht sich die letzte Erinnerung zu Jeongguk in meinen Kopf.◯ ◯ ◯
"Tae!" höre ich eine raue Stimme nach mir rufen.
Sofort drehe ich mich um meine eigene Achse und erblicke den gut gelaunten braunhaarigen Jungen, welcher mal wieder auf der kleinen Parkbank in dem Garten dieser Anstalt sitzt.
Er winkt mir zu und schaut mich auffordernd an, was mich sofort dazu verleitet lächelnd auf ihn zuzugehen. Mein Herz erwärmt sich sofort, als ich ihn ebenfalls lächeln sehe und sobald ich bei ihm angekommen bin, setze ich mich sofort neben ihn.
"Hey Gguk." flüstere ich glücklich und schlinge meine zierlichen Arme um den gutaussehenden Jungen. Auf der Stelle erwidert er meine Geste und wir sitzen gefühlte Minuten umarmend auf dieser Bank. Als wir uns lösen, lasse ich meinen Blick kurz durch den Garten wandern. Sofort erblicke ich die verschiedenen Blumen, welche in ihrer vollen Pracht blühen und von der brennenden Hitze erhellt werden. Automatisch greife ich nach einer blauen Rose, welche ich sofort abpflücke und Jeongguk reiche. "Hier." sage ich fröhlich und bemerke, wie meine Wangen eine leichte Röte annehmen. Jeongguk nimmt die Rose entgegen und rollt wie jedes Mal, lachend die Augen.
"Hyung." beginnt er wie immer.
"Du schenkst mir jeden Tag eine Rose, nur jedes Mal in einer anderen Farbe." spricht er schon aus und ich schaue sofort verlegen weg.
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𝐁𝐓𝐒 𝐒𝐓𝐎𝐑𝐘 𝐁𝐎𝐎𝐊
Fanfiction⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀ . ・゚゚✩ 𝐁𝐀𝐍𝐆𝐓𝐀𝐍 𝖲𝖮𝖭𝖸𝖤𝖮𝖭𝖣𝖠𝖭 𝗦𝗧𝗔𝗬 𝖦𝖮𝖫𝖣 ──── i.𝐎𝐍𝐄𝐒𝐇𝐎𝐓'𝐁𝐎𝐎𝐊 ➘ taekook ➘ taegi ➘ vminkook ➘ namjoon x reader [ abgeschlossen ] © 𝐁𝐘 𝐘𝐎𝐔𝐉𝐈