goodnight n' go | taekook

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✿ hurted lovers

Es war spät in der Nacht, als er sich dazu entschloss das Haus zu verlassen und seinen Weg zu seinem neusten Lieblingsplatz anzutreten. Unbedacht und sogar vielleicht ein klein wenig überstürzt, so wie eigentlich jedes einzelne Mal, nur um letztendlich auf dem kalten, trockenen Boden zu liegen und seine wachen Augen den unzähligen Sternen zu widmen. Wie jedes Mal, wenn er sich dabei erwischen musste, wie er erneut hier lag, erneut über seine missliche Lage nachdachte und sich selbst dafür verfluchte, nicht zu entspannen. Für Taehyung war es nichts Ungewöhnliches mitten auf einem leeren Parkplatz zu liegen, seine beiden Arme verschränkt hinter seinem Kopf und die Beine angewinkelt. Wie ein Fremder, der mit seinem Leben nichts anzufangen wusste. Und jede Seele, die ihren Weg zu ihm verlieren würde, würde auch sofort wieder kehrt machen, vielleicht aus Angst, Sorge oder Bedauern. Denn er sah nicht gerade glücklich aus, wie er auf dem Boden lag und auf seinen Untergang wartete.
Doch für Taehyung war das schon zur Routine geworden, denn nur nachts hatte er die Möglichkeit seine Trauer zu akzeptieren und sich nicht erneut mit Jungkook befassen zu müssen.
Er hatte keine Ruhe vor dem schönen dunkelhaarigen Jungen, jener welcher seine Welt erschütterte und ihm all seine Fröhlichkeit nahm. Doch das hatte Taehyung zu akzeptieren, immer und irgendwann würde er genau das tun, doch heute, heute wollte er nur - allein wie er war - auf diesem Parkplatz liegen. Er wollte die Sterne beobachten, die ihn ansahen und ihn auslachten, weil er zu unnütz geschaffen war. Jemand der sich unfreiwillig in seinen besten Freund verliebte, welcher diese Gefühle jedoch für einen anderen hegte.

Für gewöhnlich war er jedes Mal alleine auf diesem Parkplatz. Niemals war jemand mitten in der Nacht zu ihm gestoßen, um ihn zu verurteilen. Doch heute, an diesem kälteren Tag, welcher Taehyung des Öfteren erschauern ließ, stieß noch eine Person zu ihm. Die Schritte der Person waren leise und dennoch hallten sie in der Nacht und verfestigten sich in Taehyungs Verstand. Und sofort wusste er, wer gleich bei ihm ankommen würde und doch fragte er sich, wie diese Person es geschafft hatte ihn ausfindig zu machen, da der leere Parkplatz etwas abseits lag. Er zählte die Sekunden, doch sein schneller schlagendes Herz lenkte ihn ab.

"Taehyung?" Eine raue Stimme unterbrach den Klang der Stille und war der erste Ton, den Taehyung seit Stunden zu hören bekam.
"Was machst du denn hier?" fragte er an sein Gegenüber gewandt, welcher vor ihm stehen blieb und auf ihn hinunter blickte. Jener sah seinen Hyung verständnislos an, fragend, warum er mitten auf einem leeren Parkplatz lag.
"Das könnte ich dich auch fragen." antwortete er dem Liegenden auch schon und entschied sich dazu, sich neben ihn hinzusetzen.

Taehyung beobachtete kurz, wie der Junge, welchen er liebte sich auf den kalten Boden setze und ihn mit seinen fragenden Augen ansah.
"Wie hast du mich gefunden, Jungkook?" Diese Frage brannte ihm auf der Zunge, seit er den Jüngeren erkannt hatte.
"Ich bin dir gestern hierher gefolgt." Jungkooks raue Stimme ließ Taehyung fragend eine Augenbraue hochziehen. Doch seine Aussage erwiderte er mit einem Kopfschütteln.
"Ich hätte dich doch gesehen, Kookie." flüsterte er beinahe und sah erschöpft zu seinem besten Freund seit Kindheitstagen. Doch Jungkook sah nur auf seine kalten Hände, die sich anfühlten, als wären sie eingefroren. Üblich für diese Jahreszeit.

"Was machst du hier, Hyung? Spät in der Nacht und vor allem, wieso liegst du hier herum, obwohl es so kalt ist?" fragte Jungkook besorgt und krallte sich unbewusst fester in seinen schwarzen Hoodie, welchen er zum Schutz der Kälte übergezogen hatte.
"Ich denke nach." hauchte Taehyung und musterte den schönen Jungen vor ihm, bis er sich letztlich aufsetzte und traurig lächeln musste. Denn so sehr sein Herz für Jungkooks schlug, Jungkooks schlug nicht für ihn. Eine Tatsache, die ihn seit Monaten zurück in die Realität beförderte.
"Worüber denkst du nach? Kannst du das nicht an einem-" Jungkook sah sich um, während er zu sprechen begann und man konnte die leichte Angst in seinen Augen erkennen.
"gemütlicheren Ort machen?" beendete der Jüngere seine Frage, ehe er wieder in die traurigen Augen seinen Hyungs sah. Taehyung sah betrübt auf seine Hände.
Wie sollte er Jungkook erzählen, dass er über ihn nachdachte und über die Liebe, welche er für den Jüngeren verspürte?
"Das ist... kompliziert." Taehyungs Worte waren wie ein Flüstern und doch ein Stich in Jungkooks Herzen, da er wusste, dass Taehyung ihm etwas verschwieg und offenbar kein Vertrauen in Jungkook hatte.
"Vertraust du mir nicht?" fragte Jungkook dann auch schon. Und der traurige Klang, brach Taehyungs zerbrochenes Herz umso mehr und die Schuldgefühle überstürmten ihn.
"Doch Kookie. Ich vertraue dir mehr als jedem anderen." entgegnete er und sah aufmunternd zu dem Jüngeren. Doch dieser glaubte seinem Hyung nicht.
"Warum erzählst du es mir dann nicht?" Ein Funken Hoffnung war aus Jungkooks Stimme zu entnehmen, doch Taehyung rang noch mit sich selbst und schwieg. Er schwieg, bis die Stille ihn zu übermannen drohte, beinahe ohrenbetäubend wirkte.

𝐁𝐓𝐒 𝐒𝐓𝐎𝐑𝐘 𝐁𝐎𝐎𝐊Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt