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Die nächsten Wochen sind stressig. Sowohl in der Schule, als auch mit meiner in-der-Vergangenheit-suchen-Aktion. Egal wie sehr ich noch in den alten Sachen rumgewühlt habe, ich bin keinen Schritt weitergekommen. Mit Eve treffe ich mich mittlerweile jedes Wochenende und manchmal ist auch Shawn dabei.

Aubrey sehe ich sowieso jeden Tag und wie es das Schicksal will, haben ihr erstes, dann das zweite und das dritte und noch viele weitere Dates mit Josh dazu geführt, dass ich jetzt jeden einzelnen Tag, den ich in der Schule verbringe, mit ansehen muss, wie sie sich gegenseitig die Zunge in den Hals stecken.

Ich freue mich für die beiden. Wirklich! Aber es ist trotzdem komisch. Vielleicht bin ich auch einfach nur eifersüchtig, da Aubrey jetzt immer mehr Zeit mit Josh als mit mir verbringt. Und das alles lasse ich wieder mal bei Eve aus. Kein Wunder, jetzt wo sie quasi schon über mein ganzes Leben Bescheid weiß, was natürlich nichts Schlechtes ist.

Jetzt gerade sitze ich mit Aubrey und Josh (die beiden kleben aneinander wie lästige Kletten) im Deli und schlürfe ein Erdbeer-Frappé. Nebenbei schreibe ich mit Eve, was unserem Paar hier sowieso nicht auffällt, da sie ja nur Augen für den jeweils anderen haben.

Ich: Ich fühle mich grade wahnsinnig fehl am Platz!! HILFE!!

Eve: Uuuuhhh! Klettenalarm?

Ich: Was sonst?

Eve: Okay, also dann habe ich zwei Optionen für dich.

Ich: Mach schnell!

Eve: Okay, okay! Erstens: Du könntest dich langsam wegschleichen und hinterm Gebüsch verstecken, bis dir ein besseres Versteck einfällt und die Kletten müssten dann auch deine Bestellung bezahlen...

Ich: Hinterlistig, aber nicht hilfreich. Mein Verschwinden würden sie, egal wie verliebt sie auch sind, sogar im Schlaf bemerken. Also was ist zweitens?

Eve: Du sagst, du hättest mich gesehen und verschwindest. Trinkgeld legst du dann aber trotzdem hin.

Ich: Das ist gut, bis auf das, das du nicht hier bist!!

Eve: Komisch, dann muss die Person, die ich gerade beim Strohhalm-kauen beobachte, jemand anderes sein.

Moment mal. Ich kaue gerade auf meinem Strohhalm herum! Ich drehe mich schlagartig um und entdecke tatsächlich Eve, die eine Straße weiter winkend auf mich zukommt. Ein Gefühl von Erleichterung überkommt mich und ich warte gar nicht länger, sondern packe meine Sachen, hinterlasse etwas Trinkgeld und renne ihr entgegen.

Ich falle ihr direkt in die Arme und lachend erwidert sie nun auch meine Umarmung.

"Du bist meine Rettung!" , schnaufe ich, noch völlig fertig von diesem kurzen Run.

"So schlimm?" , fragt sie. Mittlerweile gehen wir die Straße entlang.

"Schlimmer!" , stoße ich hervor, doch wir brechen beide in schallendes Gelächter aus.

"Was dagegen, wenn ich dich dieses Wochenende nach Louisiana entführe?" Ich sehe sie verdattert an. Bis jetzt haben wir uns immer nur hier in der Gegend wo getroffen und ich würde liebend gerne auch mal sehen, wo Eve ihre Zeit verbringt.

"Nein, ganz und gar nicht! Ich gebe noch den Pouls Bescheid und dann können wir gleich los!" Ich bin voller Euphorie und Vorfreude, aber dieses Mal ist es Eve, die mich fragend ansieht.

"Wie? Jetzt gleich?" , fragt sie mit einem Grinsen auf den Lippen.

"Je früher wir dort sind, desto länger haben wir Zeit. Wenn wir heute den ganzen Tag für die Reise verplempern, haben wir nur morgen, weil ich am Sonntag ja schon wieder nach Hause muss."

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