Ich schlief nicht lange.
Ich hatte einen sehr leichten Schlaf und wurde von einem scheppernden Geräusch geweckt.
Ich fuhr hoch.
Mein Magen zog sich vor Schreck zusammen.
Mein Herzschlag war beschleunigt. Ich atmete tief durch, um wieder runter zu kommen. Ich sah auf die Uhr auf meinem Nachtschränkchen.
3 Uhr morgens...
Ich hörte nochmal ein leises Scheppern. Es kam von unten.
Hatte Lucian die Balkontür vielleicht offengelassen? Oder war er noch immer nicht zurück? Langsam schob ich die Decke zurück und stieg aus dem Bett. Die Dunkelheit bereitete mir Unbehagen, und ich zwang mich, nicht zu lange auf dunkle Ecken zu schauen. Ich trug nur eine kurze schwarze Schlafhose und ein Shirt von meiner Lieblingsband bring me the horizon.
Wenn es nicht Lucian war, sollte ich zumindest die Tür schließen. Langsam öffnete ich meine Zimmertür. Der Flur war stockduster. Selbst der Mond war von den Wolken bedeckt, so dass mir das Fenster kaum Licht spendete. Aus Angst jemand könnte durch das Licht wach werden huschte ich im Dunkeln den Flur entlang.
An der Treppe blieb ich stehen. „Lucian?", zischte ich leise.
Keine Antwort. Die Tür schepperte wieder, als sie auf und zu schlug. Es wunderte mich, dass die anderen davon nicht wach geworden waren. Ich schlich die Stufen vorsichtig herunter und verzog bei jedem Knarren das Gesicht. „Lucian?", flüsterte ich nochmal etwas lauter in die Dunkelheit.
Ein kalter Schauer durchfuhr mich. Es war furchtbar kühl geworden. Ich legte die Arme um meinen Körper und tappte vorsichtig auf den Balkon zu. Der Mond war noch immer von dicken finsteren Wolken verborgen.
Ich unterdrückte ein Aufstöhnen, als ich im Dunkeln gegen den Sessel stieß und tastete nach dem Türgriff. Ich sah kurz nach draußen in die Nacht. Kein Licht,- keine Wärme die mir sein Kommen oder seine Nähe verriet. Also Schloss ich die Tür mit einem leichten Ruck und drehte mich langsam wieder um. Die Arme vor dem Körper ausgestreckt. Ich hätte eigentlich ruhig hier unten Licht anmachen können. Doch nun musste ich nur noch hochlaufen, das würde ich auch im Dunkeln schaffen.
Meine Augen waren noch viel zu müde für helles Licht. Lucian muss vergessen haben die Tür richtig zu schließen. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass er noch immer nicht zurück war. In dem Fall würde ich mir wirklich Sorgen machen, wo er die ganze Nacht wohl abgeblieben war. Ich machte die Augen automatisch groß, um mehr zu erkennen und tastete mich mit leicht ausgestreckten Armen zur Treppe vor. Diesmal auch ohne irgendwo gegen zu stoßen. Die Tür war nun zwar geschlossen, aber es schien dennoch immer kälter zu werden. Ich erstarrte.
Unter der Treppe funkelte etwas. Ich bekam eine Gänsehaut und mein Puls beschleunigte sich. Zwei funkelnde Punkte. Sie schienen mich anzusehen. Fast wie Augen. Sie schimmerten leicht. Das musste Einbildung sein. Es war so dunkel und ich war noch so müde, dass ich mir Dinge im Dunkeln einbildete. Das war normal. Es wurde immer kälter, doch ich konnte nicht aufhören die zwei funkelnden schwarzen Punkte anzustarren. Und sie starrten zurück. Dann verschwanden sie. Beide gleichzeitig. Ich atmete tief aus.
Der Mond kam endlich hinter den Wolken hervor. Ich konnte meinen Atem sehen und erkennen, dass dort nichts unter der Treppe war. Ich belächelte meine eigene Angst. Doch nur einen Moment lang. Etwas Heißes berührte meinen Nacken.
Ich zuckte zusammen und schrie auf. Es war Atem! Es war heißer Atem! Ich fuhr erschrocken herum. Und verstummte im nächsten Moment vor Angst. Meine Kehle war wie zugeschnürt und meine Knie wurden weich. Vor mir im Mondlicht ragte eine schwarze Gestalt auf. Ihr Körper bestand aus schwarzer beweglicher Masse wie dichter, dicker Rauch. Ihre Form ähnelte einem Menschen, doch gleichzeitig auch wieder nicht. Aus schwarzen Augen starrte das dunkle Wesen mich an. Es entblößte lange, spitze Zähne aus einem riesigen schwarzen Maul und verzog es zu einem Grinsen. Da brach es aus mir heraus. Ich kreischte aus vollem Halse.
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Fear Gorta - Das Lied der Schatten (Neu!)
FantasyLuna Moriel hatte es nie leicht. Ihr Leben lang musste sie verbergen wer sie wirklich ist. Bis sie an die Fear Gortha Schule kam. Eine Schule geschaffen für besondere Wesen wie sie. Doch ihre neuen Mitschüler sind gefährlich und nach und nach deckt...