Kapitel 14 / (Heim)-Reise

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Die Zeit verging schneller als mir lieb war und ehe ich mich versah, war der Tag vor der Abreise angebrochen - der 22.12.
Der Tag, vor dem ich so viel Angst hatte.
Ich werde für fast 2 Wochen „nachhause" fahren.
Doch für mich war das kein Zuhause.
Es war einfach ein Ort, den ich mit keiner positiven Erinnerung verbinden konnte.
Dennoch hatten Mr. und Mrs. Mason darauf bestanden, dass ich die Ferien bei ihnen verbingen sollte und somit musste ich wohl oder übel fahren.
Nach einem letzten Blick durch mein Zimmer, verabschiedete ich mich im Gemeinschaftsraum von Harry und Ron, die gerade Zauberschach spielten.
„Frohe Weihnachten Ron", sagte ich und übergab ihm mein Geschenk.
„Danke dir", meinte er grinsend und packte es aus.
Viele verschiedene Süßigkeiten waren drinnen.
„Meines kommt erst am 24 mit meiner Eule, wenn sie deine Adresse findet", lachte er und ich setze ein gezwungenes Lächeln auf, als ich an das Heim dachte.
„Frohe Weihnachten Emma", fiel mir Harry aber gleich um die Arme, sodass ich nicht lange diese negativen Gedanken hatte.
„Danke Harry. Die wünsche ich dir auch", lächelte ich und gab ihm mein Geschenk, ein Buch über Quidditch.
Nach einem Bedanken und einem Winken ging ich hinaus zum Zug, wo Hermine schon auf mich wartete.
Sie würde auch nachhause fahren. Aber bei ihr war es eben ihr richtiges Zuhause, bei ihrer Familie.
„Emma komm, ich hab uns schon einen Platz reserviert", drängelte sie mich etwas, worauf ich nickte und mit ihr in unser Abteil ging.

„Und, wie werdet ihr Weihnachten feiern?", fragte ich sie, während ich aus dem Fenster sah.
„Wahrscheinlich kommen die Eltern und Geschwister meiner Eltern mit ihren Familien zu uns. Es gibt dann immer richtig leckeres Essen und danach natürlich die Geschenke", schwärmte Mine. „Und bei dir?", fragte sie und ich zuckte unmerklich zusammen.
„Hm...also bei uns im Heim gibt es meistens einen kleinen Baum und Geschenke", brachte ich mit einem krampfhaften Lächeln hervor, mit dem sich Mine zufrieden gab und wieder einem Buch widmete.
Ich wollte sie nicht anlügen, aber manchmal ist eine Lüge besser als die Wahrheit. Ich wollte mich auch nicht bemitleiden lassen.
Ich bin stark, ich halte das alleine aus. Zumindest bis jetzt funktionierte diese Taktik.

Während Hermine also gebannt ihr Buch las, hatte ich Zeit, ein Fazit der letzten 4 Monate zu ziehen.
Fakt 1: Sie waren die schönsten meines Lebens. Noch nie habe ich mich so am richtigen Platz gefühlt, wie in Hogwarts.
Fakt 2: Meine Kräfte habe ich ganz gut unter Kontrolle. Der Trank, der meine Wutausbrüche zu Vollmond unterdrücken sollte, tat dies, auch wenn die Nebenwirkungen manchmal echt ungut waren.
Fakt 3: Meine Tigergestalt konnte ich auch gut vor meinen Freunden verbergen. Zwar fand es vor allem Mine manchmal merkwürdig, wie lange ich oft weg war, aber ich hatte sie davon überzeugt, dass ich einfach gerne lange in der Natur bin.
Fakt 4: Meine Meerjungfrauengestalt hatte ich auch gut unter Kontrolle. Bis jetzt hatte ich auch keine größeren Probleme oder Unfälle mit dem Wasser. Beim Quidditch Training hatte ich auch immer Glück bis jetzt. Es regnete nicht oft und gerade war auch Winterpause. Bei den paar Einheiten im Regen fand ich immer eine gute Ausrede und auch da schöpfte niemand Verdacht.
Fakt 5: Ich hatte so viel die letzten Monate gelernt, das war der Wahnsinn. Und ich merkte, dass ich teilweise das ganze magische Wissen geradezu aufsaugte, so interessiert war ich dran. Ok, außer vielleicht Geschichte der Zauberei oder so...

Zufrieden sah ich aus dem Fenster raus.
Was für ein Glück, dass mich Dumbledore und Snape, und natürlich auch Elsa, vor 4 Monaten in die magische Welt führten...

Weniger Glück hatte ich definitiv in den nächsten 2 Wochen.
Nachdem sich Hermine von mir verabschiedet hatte und ihren Eltern in die Arme fiel, stieg ich erstmal mit meinem Koffer in einen Reisebus, um in die Nähe vom Meer zu kommen - ich musste ja schließlich nach Miami schwimmen und von London ging das schwierig.
Als ich dann in Swansea, Wales, war, kaufte ich mir eine große wasserfeste Tüte, in die ich meine kleine Reisetaschte verstaute. Ich hatte mir extra wenig mitgenommen.
Ich schmiss die Tasche dann ins Wasser und sprang hinterher und es dauerte nicht einmal 10 Sekunden, als mich wieder dieses unglaubliche Gefühl der Freiheit überkam, das ich auch bei der Tigergestalt verspürte.
Ich sah an mir herab und hatte einen schönen goldenen Meerjungfrauenschwanz und trug ein ebenso goldenes Bikinioberteil.
Ach, eine Meerjungfrau zu sein, hatte ich schon vermisst.
Zwar verwandelte ich mich relativ oft, aber in der Badewanne - das war natürlich kein Vergleich zum Meer.
Jedenfalls lies ich meiner Freunde kurz freien Lauf, ehe ich mich dann auf den Weg machte. Ich hatte ja eine sehr weite Strecke vor mir - aber mit meiner Geschwindigkeit, würde ich in einem Tag in Amerika sein.
Gesagt, getan, erschöpft aber zunehmend nervös war ich am 23.12. um ungefähr 17 Uhr in Miami angekommen. Die 4 Essenspausen auf den Klippen taten mir gut, aber die Reise war trotzdem sehr lange.
Genervt atmete ich durch, als ich in einer Bucht aufstand und mein normales Gewand angozogen hatte. Ich nahm meine Reisetasche aus der wasserdichten Tüte und machte mich dann auf den Weg zum Waisenhaus.
Seufzend klopfte ich an der großen Tür.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jul 18, 2021 ⏰

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Emma BlackWo Geschichten leben. Entdecke jetzt