Not amused

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Das Quidditch-Training war heute der reinste Horror. 

Unsere diesjährige Hausmannschaft war absolut schlecht und unmotiviert. 

Ich war nicht Teamkapitänin, und doch leitete ich so gut wie jedes Training an, gab den Spielern Tipps, verbesserte Haltung und Taktiken und und und...

Ich war es gewohnt dass meine Arbeit, mein Anteil am Erfolg bei Turnieren nicht wertgeschätzt wurde, aber es versetzte mir trotzdem jedes Mal einen kleinen Stich. Es standen bereits nächste Woche die ersten Spiele an, Slytherin gegen Hufflepuff und wir gegen Ravenclaw. 

Letztere waren aus Erfahrung der letzten Jahre meist die schwächsten Gegner, aber besonders zu Schuljahresbeginn sollte man keine Mannschaft unterschätzen. 

Während unseres Trainings trudelten auch nach und nach die Slytherins ein, die nach uns das Feld reserviert hatten. Pansy Parkinson und einige andere Anhänger ihrer Hausmannschaft suchten die Tribünen auf. 

Wir hatten noch ein paar Minuten. Also ergriff ich mal wieder die Initiative und pfiff unser Team zusammen. „Ich würde sagen, Sucher und Treiber können sich schon umziehen, wir Jäger üben noch ein paar Würfe und der Hüter übt das Fangen." 

Also simulierten immer zwei unserer Jägerinnen, gegnerische Spieler zu sein, während die Dritte versuchte, an unserem Hüter vorbei in einen der Ringe zu werfen. Ich ließ den anderen den Vortritt, dann war ich an der Reihe. 

Den Quaffle in der Hand flog ich rasant auf den Hüter zu, wich den anderen Spielern aus. Dann erblickte ich ihn. Malfoy stand schräg unter mir auf dem Feld, abseits seiner Teamkollegen und noch in der Hogwarts-Robe. Unter seinem Mantel schaute mein Gryffindor-Schal hervor. 

Versteckt für alle anderen, aber sichtbar von hier oben. Er steckte in seiner Innentasche. 

Ohne mich auf das Spiel zu konzentrieren, bildeten wir Augenkontakt. Ich konnte spüren, wie die anderen Jägerinnen von den Seiten auf mich zugerast kamen, um mir den Quaffle abzunehmen. 

Eine von beiden boxte mich in die Seite, was den Augenkontakt brach, mich schmerzhaft aufstöhnen ließ und aus dem Gleichgewicht brachte. 

Mein alter Besen war „not amused" und schaukelte weiter hin und her, anstatt sich wieder zu stabilisieren. Ich musste den Quaffle loslassen, um mit beiden Händen an den Besenstiel zu fassen. Er fiel nach unten. 

Aber ich hatte jetzt ein viel größeres Problem. Immer noch in schneller Geschwindigkeit nach vorne rasend sah ich nicht, wie nah die Ringe und der Hüter bereits waren. Der linke Ring lag direkt auf meiner Flugbahn. 

Ich lehnte mich stark nach hinten, um im Absturzflug genau dort durch zu fliegen, aber mein Kopf war nicht tief genug und ich prallte mit der Stirn an den metallenen Ring. Den Schmerz spürte ich nicht mal, meine Sicht war vernebelt und ich fühlte mich wie als würde ich schweben, auf einer fluffigen Wolke. 

Dann stürzte ich endgültig ab.

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Wuhuuu ein neues Kapitellll!!

Wie gefällt es euch bis jetzt und habt ihr Ideen, wie es nach Ginnys Absturz für sie weitergeht?

Schreibt dazu doch gerne einen Kommentar!

<3

447 Wörter

story of a red-gold scarf || drinnyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt