Kapitel 2 - Abstand und Verzweiflung
J U L I A N
Verärgert und verzweifelt schmeiße ich mein Handy wieder in die Trainingstasche und schaue auf den Boden vor mir. Er meldet sich immer noch nicht, ignoriert meine Nachrichten und Anrufe.Seit zwei Wochen geht das nun schon so, Kai meldet sich nicht bei mir. Mich ignoriert er vollkommen. Und ich weiß nicht wieso, habe ich etwas falsch gemacht? Verdammt. Ich brauche diesen jungen an meiner Seite. Ich würde alles für ihn tun.
Das er mich nun ignoriert, bricht mein Herz.
,,Hey, was ist los?", fragend schaut mich Marco an und setzt sich neben mich. Wir haben gerade das Training beendet, bei dem ich mal wieder mit den Gedanken ganz wo anders war.
Und jedes Mal habe ich die Hoffnung, dass nach dem Training eine Nachricht oder ein Anruf von ihm kam. Und jedes Mal wird diese Hoffnung erneut zerplatzt.
Meine Teamkollegen merken natürlich auch, dass etwas mit mir nicht stimmt. Das es mir nicht gut geht. Doch ihre besorgten Blicke und Nachfragen, habe ich die letzten Tage ignoriert.
Mein Kopf ist voll von Überlegungen, was ich falsch gemacht haben könnte.
Auch die anderen merken erneut, dass etwas mit mir nicht stimmt und schauen mich besorgt an. Seufzend fahre ich mir mit der Hand durch meine Haare.
,,Hey Jule, du kannst mit uns reden. Wir sind für dich da. Das weißt du doch.", besorgt schaut mich Roman an. Die anderen nicken bekräftigend.
,,Ist was mit dir? Bist du krank?" Ich schüttel nur den Kopf auf Mats Frage hin.
,,Mit deiner Familie?", geht Marcel auf die Fragen ein. Erneut ein Kopfschütteln von mir.
,,Geht es um Kai?", fragt Marco und trifft damit den Nagel auf den Kopf. Ich bleibe still und schaue nur auf den Boden. Was den Jungs wohl Antwort genug ist.
,,Also geht es um Kai." Ein Schukterzucken von meiner Seite aus, dann ein nicken.
,,Du weißt es nicht genau? Habt ihr euch gestritten?", fragt Roman wieder nach.
,,Ich weiß es nicht. Eigentlich nicht, aber er ignoriert mich schon seit zwei Wochen. Ich weiß nicht, was ich falsch gemacht haben könnte. Und fragen kann ich ihn nicht, weil er jede Nachricht und jeden Anruf ignoriert."
Mitleidige Blicke landen auf mir und Marco legt einen Arm um meine Schulter. Sie alle wissen, wie nah ich Kai stehe, wie gut wir befreundet sind. Gut, eigentlich weiß das jeder, dass wir unzertrennlich sind.
Nur weiß keiner, wie stark eigentlich meine Gefühle für den jüngeren sind.
,,Und dir fällt gar nichts ein, was der Auslöser sein könnte?", fragt Mario nochmal nach. Erneut schüttel ich den Kopf.
,,Nein, es war alles gut zwischen uns. Bis er von den einen auf den anderen Tag alles ignoriert hat." Ich spüre die Tränen die aufkommen und senke schnell den Blick. Fehlt nur noch, dass ich vor allen anfange wie ein kleiner Junge zu weinen. Verzweifelt versuche ich die Tränen weg zu blinzeln, doch nichts funktioniert.
Ich spüre, wie mir die erste runter rollt und darauf noch weitere.
,,Ach Julchen, das legt sich bestimmt wieder. Du wirst schon sehen, irgendwann meldet er sich wieder und das alles klärt sich. Ihr beide seid unzertrennlich, das geht nicht einfach so kaputt.", versucht mich Mats aufzumuntern. Allerdings mit mäßigen Erfolg.
Denn ich habe die Befürchtung, dass unsere Freundschaft wegen etwas kaputt gegangen ist, dass ich noch nicht Mals weiß.
Denn Kai weiß, dass er mit mir über alles reden könnte. Das er sich vor mir, für nichts zu schämen braucht. Also muss der Fehler wohl bei mir liegen.
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✔ Watching You || Bravertz
FanfictionKai beobachtet seinen besten Freund bei einer sehr intimen Situation. Und ist dann verzweifelt, weil er Gefühle entwickelt, die nicht da sein sollten. Also macht er das einzige, was ihn in den Kopf kommt: Er geht Julian aus dem weg und ignoriert die...