5 - Neue Situationen

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Kapitel 5 - Neue Situationen

K A I

Glücklich lächelnd liege ich nach dem Gespräch mit Julian kuschelnd auf dem Sofa. Mein Freund, es hört sich so schön an, ihn so nennen zu können, streicht mir sanft über die Haare. Mit meinem Kopf liege ich auf seiner Brust und male dort kleine Kreise mit meinem Finger, sein verschnellerter Herzschlag fällt mir auf und lässt mich nur noch mehr grinsen.

Es fühlt sich gerade einfach alles perfekt an. Und wir hätten das alles schon viel früher haben können.

,,Woran denkst du?", unterbricht die Stimme von Julian meine Gedanken.

,,Wie wir zu dumm waren, schon eher über unsere Gefühle zu reden. Dann hätten wir das hier schon viel früher machen können, denn es fühlt sich so schön an."

Mein Blick verankert sich mit dem von Julian und die Liebe und Wärme in seinen Augen verschafft mir erneut eine Gänsehaut. Wie konnte ich nur so blind sein und nicht schon früher merken, dass ich mich in meinen besten Freund verliebt habe? Das dort eindeutig schon vorher tiefere Gefühle waren.

,,Das stimmt, aber vielleicht sollte es so nicht sein. Vielleicht wäre alles anders gelaufen, wenn ich dir schon früher meine Gefühle gestanden hätte."

Nachdenklich lege ich meinen Kopf wieder auf seine Brust und muss ihm dabei zustimmen. Ich bin mir sicher, hätte er mich vorher drauf angesprochen, hätte ich die Gefühle nicht erwidert, sondern mir vorgespielt, dass dort nichts wäre. Und dann hätte ich mich vermutlich von Julian zurück gezogen, ohne es böse zu meinen. Und durch mein Beobachten und realisieren, dass ich auf meinen besten Freund stehe, kann ich mir das jetzt wenigstens eingestehen. Also ist es wahrscheinlich doch ganz gut so, wie es jetzt ist.

,,Das stimmt auch wieder."

Leicht lachend streicht mir Julian über meinen Rücken. ,,Und dann hätte ich nie deine roten Wangen gesehen, während du mir gestehst, dass du mich beim masturbieren erwischt und daraufhin erstmal selber Hand anlegen musstest."

Erneut schießt mir die Röte ins Gesicht und beleidigt schlage ich Julian auf die Brust. Das ist mir immer noch unglaublich unangenehm und es war so klar, dass Julian mich jetzt damit aufziehen wird. Das darf ich mir wahrscheinlich noch Jahre lang anhören.

,,Du bist scheiße."

,,Ich weiß, dass es nicht stimmt. Du liebst mich.", frech lacht mein Freund auf und ich verdrehe meine Augen. Wie konnte ich mich in diese Nervensäge verlieben. Gleichzeitig bin ich unsicher bei seinen Worten, wir haben noch nicht unsere Liebe gestanden und ich fühl mich dazu auch noch nicht bereit.

Ich habe Angst, dass es noch nur schwärmen oder leichte Gefühle für den Blonden sind und keine tief gehende Liebe. Aber erwartet man nicht, dass ich es ihm dann sagen kann?

Auf einmal spüre ich die Hand von Julian, der mein Gesicht in seine Richtung zieht. Wissend schaut er mich an und drückt mir einen flüchtigen Kuss auf die Lippen, bei dem alles anfängt zu kribbeln.

,,Mach dir keinen Kopf Kai, ich lass dir Zeit. Ich erwarte nichts und wir gehen in dem Tempo vor, mit dem du dich wohl fühlst. Immerhin ist es für uns beide eine neue Situation und ich möchte nicht, dass du dich wegen etwas unwohl fühlst."

Dankbar lächel ich ihn an und richte mich etwas auf, um ihn einen erneuten Kuss zu geben. Ich kann einfach nicht genug kriegen, von dem Gefühl seiner Lippen auf meinen. Und schnell entwickelt sich der Kuss zu einem leidenschaftlichen und Julian zieht mich auf seinen Schoss. Seine Hände vergraben sich in meinen Haaren und ziehen leicht an diesen. Ich kann mir ein keuchen nicht unterdrücken, was Julian in den Kuss grinsen lässt.

✔ Watching You || Bravertz Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt