Kapitel 1 - Unerwartete Wendung
K A I
Lachend greife ich nach der Chips Tüte neben mir und greife nochmal zu. Ab und an kann ich mir diese auch mal gönnen, trotz des Ernährungsplans. Umso mehr genieße ich es, dass ich gerade Mal wieder etwas ungesundes Essen kann und nebenbei mit Julian zocke.Ich bemerke, dass Julian mich durch seine Kamera grinsend anschaut und verdrehe die Augen. Er weiß, wie nervig ich es finde, dass ich mich an einen Ernährungsplan halten muss. Allerdings ist der blonde auch nicht besser als ich.
Wie oft wir schon gemeinsam beim Training oder bei Spielen heimlich kurz was Süßes gegessen haben. Dabei sind wir einfach ein eingespieltes Team.
,,Sag jetzt nichts, Brandt. Ich hab Hunger.", grummel ich also nur genervt zu der Kamera rüber. Doch Julian schaut mich nur schmunzelnd an: ,,Ich hab doch nichts gesagt."
,,Aber gedacht, das reicht schon aus." Lachend wendet sich Julian wieder dem Spiel zu und ich tue es ihm gleich. Die nächsten Minuten verbringen wir nur damit uns gegenseitig auszulachen und über Dinge aufzuregen, die schief laufen.
Ich hab es vermisst, mit Julian einfach nur Abends eine Runde zu zocken, egal ob persönlich oder online. Seitdem er nach Dortmund gewechselt ist und ich noch in Leverkusen sitze, konnten wir uns nicht so oft sehen.
Natürlich ist die Entfernung nicht allzu groß und wir versuchen und so oft es geht zu sehen, doch es ist nicht das gleiche. Ich vermisse es, mit dem blonden Jungen gemeinsam Training zu haben und Spiele. Gemeinsam den Gegner fertig zu machen.
Stattdessen stehen wir jetzt auf dem Spielfeld in unterschiedlichen Trikots und sind dort Feinde - nicht mehr Teamkollegen.
,,Du Kai, ich hab morgen Training. Ich sollte also so langsam mal ins Bett gehen.", werde ich aus den Gedanken gerissen. Also verbabschiede ich mich von ihm und mache meine Kamera aus. Ich entscheide mich, erstmal die Chips Tüte weg zubringen. Denn leer futtern muss nicht sein.
Also gehe ich kurz in die Küche, lege die Chips auf Seite und trink noch mal kurz einen Schluck. Morgen habe ich zum Glück erst später Training, weswegen ich da dann doch noch etwas länger wach bleiben kann als Julian.
Seit mittlerweile 3 Monaten spielt er nun schon bei Dortmund, hat sich dort gut eingefunden und bereits Freunde gefunden. Was mich für meinen besten Freund auch definitiv freut, doch trotzdem vermisse ich ihn.
Ohne ihn, ist es in Leverkusen nicht das gleiche. Aber ein Wechsel kommt für mich auch noch nicht in Frage. Seufzend schaue ich mich in meiner leeren Wohnung um. Früher waren Julian und ich unzertrennlich, haben so gut wie jede freie Minute miteinander verbracht. Entweder war ich bei ihm, oder er bei mir.
Das Single Leben macht es da nicht unbedingt besser, dass ich mich nun einsam in meiner Wohnung fühle.
Seufzend fahre ich mir durch meine Haare und beschließe schlafen zu gehen. Dann muss ich mir nicht erneut Gedanken um all das zu machen. Also gehe ich zurück zu meinem Computer und möchte diesen gerade runter fahren, als ich merke, dass die Kamera von Julian noch an ist.
Verwirrt runzel ich die Stirn. Er wollte doch schlafen gehen? Ich beobachte, wie er sich wieder hinsetzt und auf sein Handy schaut. ,,Julian, wolltest du nicht schlafen gehen?"
Von ihm kommt keine Reaktion und auch als ich ihn nochmal anspreche, schaut er nicht auf. Ich sehe nur, wie er weiter auf sein Handy schaut und dieses betrachtet. Julian scheint mich nicht hören zu können, merke ich.
Gerade als ich mit der Maus zum Fenster schließen Feld fahre, sehe ich wie die Hand von Julian in seiner Hose landet. Mit großen Augen schaue ich dabei zu, was sich nun vor mir abspielt.
Ich sollte einfach weg schauen und alles aus machen. Das weiß ich. Doch ich kann nicht. Ich kann mich nicht bewegen und nur auf die Szene vor mir schauen, während mein Mund sich leicht öffnet. Es ist wie ein Autounfall - man sollte weg schauen, doch man schafft es nicht. Nur dass diese Situation nichts von einem Autounfall hat, sondern definitiv anders ist. Doch meine Augen bleiben starr auf dem Blonden Mann vor mir liegen.
Julian zieht sich schließlich die Hose und die Boxershorts runter und legt Hand an sich selber. Ich beobachte, wie er langsam seine Hand hoch und runter fährt und immer schneller wird. Sein keuchen und Stöhnen, dringt mir ins Ohr.
Mit halbgeschlossenen Augen schaut er immer wieder auf sein Handy, er beugt seinen Kopf zurück und wird immer schneller. Mit einer geübten Fingerfertigkeit stimuliert er sich selber. Seine Bewegungen werden fester und schneller, sein Stöhnen immer lauter.
Und als ich denke, dass er gleich seinen Höhepunkt hat, hält er sich zurück und versucht nochmal zu Atem zu kommen. Lässt einige Sekunden verstreichen, bevor er weiter macht. Zieht seinen Orgasmus in die Länge. Und mit einem erregten Aufschrei kommt er schließlich in seine eigene Hand.
Schwer atmend bleibt er auf dem Stuhl sitzen, hat die Augen geschlossen und versucht sich wieder zu beruhigen. Schluckend geht meine verkrafte Hand mit der Maus dann doch weiter und schließlich fahre ich alles runter.
Geschockt schaue ich auf den mittlerweile schwarzen Bildschirm, kann nicht glauben, was ich da gerade gesehen habe. Und das ich nicht weg schauen konnte.
Doch in meiner Hose ist es eng geworden, ich schaue runter und fluche leise vor mir her. Das darf nicht wahr sein. Ich habe gerade meinem besten Freund dabei zugesehen, wie er sich selber befriedigt hat und bin davon hart geworden.
Denn es war wohl mit Abstand das heißeste und schärfste was ich gesehen habe.
Mein Kopf kriegt die Bilder von Julian nicht los, von seinem Stöhnen, sein Aufschrei, wie erschöpft er danach auf dem Stuhl saß, wie er versucht hat den Orgasmus raus zu zögern, seinen harten Penis in seiner Hand.
Verdammt, ich habe Julian oft nackt gesehen, doch noch nie habe ich darauf geachtet, wie groß er eigentlich ist. Wie perfekt er aussieht.
Ich hätte ihm nicht dabei zusehen dürfen, seine Privatsphäre nicht so angreifen dürfen - doch ich habe es gemacht und bin selber davon hart geworden.
Ich reibe mir mein Gesicht und versuche an irgendetwas ekliges zu denken, doch nichts hilft. Immer wieder schiebt sich das Bild von Julian in meinen Kopf.
Fluchend stehe ich auf und begebe mich ins Badezimmer. Dann muss wohl eine kalte Dusche helfen. Doch als schließlich das kalte Wasser über mich prasselt, hilft auch das nichts. Mein Kopf ist voll von diesen Bildern, den Geräuschen im Ohr.
Also lege ich selber Hand an und fahre mit dieser hoch und runter. Ich keuche und stöhne und das Bild von Julian kommt wieder in meinen Kopf. Mit seinem Augen vor mir, seinen Bewegungen und dem Stöhnen in Erinnerungen komme ich schließlich selber zum Abschuss. Laut stöhnend kralle ich mich an der Wand fest und der Name meines besten Freundes kommt mir über die Lippen.
Verzweifelt lasse ich mich auf den Boden senken und lege den Kopf an die kalten Fliesen, doch spüren tue ich die Kälte nicht. Ich weiß nur, dass ich scheiße gebaut habe und ich absolut gefickt bin. Denn wie soll ich meinem besten Freund nur je wieder unter die Augen treten können?
[ 04.07.2021 | 1190 Wörter | 15:20 Uhr ]
Hallooo
Schön, dass ihr hier hin gefunden habt. Ich hoffe, ihr werdet die Kurzgeschichte mögen. Es sind bereits alle 8 Kapitel vorgeschrieben, also werdet ihr regelmäßige updates bekommen.
Meinungen bisher? <3
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✔ Watching You || Bravertz
FanfictionKai beobachtet seinen besten Freund bei einer sehr intimen Situation. Und ist dann verzweifelt, weil er Gefühle entwickelt, die nicht da sein sollten. Also macht er das einzige, was ihn in den Kopf kommt: Er geht Julian aus dem weg und ignoriert die...