Ich sprach weder am Montag noch am Dienstag oder Mittwoch mit Satori. Wir gingen einander aus dem Weg und wenn wir uns doch zufällig trafen, ignorierten wir uns. Jeden Tag nahm ich mir fest vor, endlich mit dem Rothaarigen zu reden, tat es aber nicht.
Meine Trainingsleistung blieb miserabel und weil das eher ungewöhnlich war, hatte Kaya bereits am Montag nach dem Training bei mir geklopft und mich gefragt, ob alles okay sei. Widerwillig hatte ich ihr alles erzählt. Sie war sehr verständnisvoll gewesen doch im Laufe der Woche wurde auch ihre Geduld immer geringer, da am Wochenende die erste Vorrunde für uns anstand.
Am Mittwochabend drängte sie mich, das Gespräch mit Satori endlich hinter mich zu bringen und ich wusste, dass sie recht hatte. Später am Abend lag ich ruhelos im Bett, wälzte mich hin und her. Ich überlegte, Satori eine Nachricht zu schreiben, aber ich hatte zu viel Angst, dass er nicht antwortete. Auch einen Anruf hätte er einfach ablehnen können, also nahm ich mir vor ihn am Donnerstag einfach persönlich anzusprechen.Als mein Wecker am nächsten Morgen klingelte starrte ich bereits seit einer Stunde an die Decke. Ich hatte vor Nervosität kaum geschlafen und fühlte mich furchtbar. Ich quälte mich aus dem Bett und machte mich für den Unterricht fertig. Ich war dabei so langsam, dass ich schließlich das Frühstück ausfallen lassen musste, um noch pünktlich zum Unterricht zu kommen. So schleppte ich mich ins Schulgebäude, hinein in den Klassenraum. Ich ließ mich auf meinem Platz neben Goshiki fallen. „Guten Morgen, (N/N)-san!" begrüßte er mich euphorisch. „Morgen..." nuschelte ich zurück und gähnte herzhaft. Er setzte ein Grinsen auf. „Na, lange wach geblieben?" Ich zuckte mit den Schultern. „Ich musste abends noch meine Hausaufgaben zu Ende machen, hat etwas länger gedauert als erwartet." Goshiki nickte verständnisvoll. „Ich habe auch Schwierigkeiten alles unter einen Hut zu bekommen. Aber wenn man das Ass werden wi..." Unser Lehrer kam rein und Goshiki verstummte sofort. Ich biss mir auf die Unterlippe und hatte kurz ein schlechtes Gewissen ihn angelogen zu haben.
Je weiter der Tag voranschritt, desto nervöser wurde ich und abends vor dem Training hatte ich es immer noch nicht hinter mich gebracht. Ich hatte Satori zwischendurch kurz in der Bibliothek gesehen, als er allein an unserem Arbeitsplatz saß, aber bevor ich mich überwinden konnte, war Ushijima aufgetaucht und hatte sich zu ihm gesetzt. Ich war unverrichteter Dinge davongeeilt, ehe einer der beiden mich bemerkte.
Vor dem Training kam Kaya zu mir gelaufen, als ich meine Trainingsjacke auf einer der Bänke ablegte. „Hast du mit ihm gesprochen?"
Ich schüttelte den Kopf. „Das wollte ich nach dem Training machen."
Kaya lächelte mich zaghaft an. „Tu es einfach. Ich weiß du hast Angst, aber es wird Zeit." Ich nickte müde. Zufriedengestellt ließ Kaya mich weiterziehen und in Ruhe beim Training mitmachen, doch es lief mies, richtig mies. Ich bekam an diesem Tag die einfachsten Bälle nicht und zog mir außerdem eine ordentliche Schürfwunde am Ellenbogen zu, da mein Schoner verrutscht war und ich den Hallenboden etwas zu doll geküsst hatte. Nach dem Training schnappte ich mir meine Jacke und dampfte, wütend auf mich selbst, ab, in Richtung Wohnheim. Kaya lief hinter mir her, dicht gefolgt von Amaya. „Hey warte!"
Ich blieb jammernd stehen und sah meine Kapitänin wehleidig an. „Bitte... nicht jetzt."
Kaya baute sich, mit den Händen in die Hüfte gestemmt, vor mir auf „Jetzt hör mir mal zu, dir geht's schon seit Tagen beschissen! Ich versteh das, ich versteh das wirklich und nur als deine Freundin würde ich dich in den Arm nehmen und ein bisschen verhätscheln und sagen >Das wird schon wieder!< Aber ich bin auch deine Kapitänin und als diese sage ich dir: Reiß dich zusammen und bring das endlich hinter dich! Diese Ungewissheit macht dich fertig und das ist für das Team scheiße...Die Vorrunde steht kurz bevor und wir brauchen dich auf Höchstleistung!" Ich starrte sie erschrocken an, die letzten Worte hatte sie fast geschrien. Auch Amaya hatte die Augen erstaunt aufgerissen und sah sich um, ob irgendwer in der Nähe war und das gehört haben könnte. So hatten wir Kaya beide noch nicht erlebt und glauben würde uns das später auch niemand. Normalerweise blieb sie immer ruhig und gefasst.
Ich räusperte mich. „Ich...ähm..."
„Nein, keine Ausreden mehr!" Ihre Augen funkelten und ich beschloss sie lieber nicht noch mehr zu provozieren. Eine wütende Kaya konnte einem wirklich Angst einjagen.
„Darf ich wenigstens vorher duschen?" fragte ich kleinlaut. Kaya atmete laut aus, ließ ihre Arme sinken und nickte. „Okay."
„Kann mir mal jemand erklären, worum es geht?" fragte Amaya verwirrt.
„Das kann Kaya dir später erzählen," murmelte ich und setzte mich wieder in Bewegung.
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Tendou x Reader
FanficSeine roten Haare leuchteten in der Sonne, die durchs Fenster schien. Ein sanftes Lächeln zierte sein Gesicht, er sah so friedlich aus, irgendwie glücklich. Reader x Tendou