"Und wie geht es dir nach der Operation?", fragt Niall mich in der Mittagspause. Wir sitzen gemeinsam in der Cafetaria, Zayn und Liam kommen allerdings erst später dazu. "Eigentlich ganz gut. Es tut nicht mehr weh und gegen Ende der Woche können die Fäden gezogen werden. Wird auch Zeit, dass das alles endlich richtig verheilen kann", erzähle ich. Niall runzelt die Stirn und beißt konzentriert in sein belegtes Brötchen. Inzwischen ist es immer unter anderem mit Tomaten belegt. Seit Harry ihn mal in der Mittagspause dazu angestiftet hat, es mal wieder zu probieren wie es schmeckt, fehlen diese auf keinem von Nialls Brötchen mehr. "Weiß Harry immer noch nichts davon?", fragt er und knüllt die leere Bäckertüte zusammen. Ich schüttle den Kopf und lege ihm meine halbe Brezel hin. Mir ist der Appetit vergangen.
"Nein, ich möchte weiterhin, dass die Spende anonym bleibt. Es ist besser so. Ich bin momentan die einzige Person, der Harry richtig vertraut und er hat uns schließlich deutlich gemacht, dass er keine Niere von einer Person möchte, die er persönlich kennt", erkläre ich. Niall seufzt und fährt sich durch die Haare. Er muss mal wieder zum Friseur, das Blond wächst immer weiter heraus. - "Aber meinst du nicht, er wäre auch dankbar, dass du ihm das Leben gerettet hast?" Ich schüttle entschieden den Kopf. "Nein. Harry ist der Meinung, dass sein Leben nichts Wert ist, im Gegensatz zu dem einer anderen Person, in dem Fall ich. Ich hatte das ganze Wochenende Angst, er tut sich etwas an, einfach weil er Jack nicht mehr begegnen möchte. Was ist das für ein Leben, wenn man immer panische Angst hat, entdeckt zu werden? Glaubst du etwa, Jack würde ihn umarmen und freudig als Sohn anerkennen?", frage ich sarkastisch. Niall schüttelt zustimmend den Kopf.
"Nein, das glaube ich nicht. Aber Harry hat dich. Und er hat uns. Wir helfen ihm, er ist nicht allein. Er muss allerdings endlich eine Aussage bei der Polizei machen. Die Angst wird doch immer größer, solange Jack nicht hinter Gittern sitzt", sagt er und verputzt den Rest meiner Brezel. - "Ich weiß, ich werde ihn heute Abend mal dazu fragen, was er vor hat. Bisher kam nur immer etwas dazwischen, ich wollte, dass er zuerst mal wieder gesund wird", erkläre ich und erhalte ein verstehendes Brummen von meinem besten Freund. - "Und hattet ihr schon Sex?", fragt Niall. Den Schluck Wasser, den ich gerade im Mund hatte, pruste ich geradewegs auf seinen Schoß. Niall sieht mich angewidert an und wischt sich seine Hose trocken. "Das kannst du doch nicht einfach so fragen!", fahre ich ihn an, als ich mich wieder beruhigt habe. "Warum denn nicht? Mich interessiert so etwas eben... fast noch mehr als essen". - "Das glaubst du ja wohl selbst nicht, Niall. Und zu deiner Frage, ich weiß zwar nicht, warum dich das etwas angeht, aber nein wir hatten noch keinen Sex", sage ich mit monotoner Stimme. Niall sieht mich überrascht an. "Wo ist denn mein Sexmonster Louis geblieben?" Ich verdrehe die Augen und gebe ihm einen Klapps gegen die Stirn. "Das hat nie existiert. Harry und ich gehen es einfach langsam an. Er ist momentan zwar immer etwas stürmisch und ich glaube, er würde sogar mit mir schlafen, aber...", ich unterbreche mich selbst und überlege einen Moment.
"...aber?", hakt Niall nach. - "...Aber ich habe das Gefühl, dass Harry das nur macht, weil er das Gefühl hat, mir nicht genug geben zu können. Schließlich weiß er ja auch, dass Eleanors und meine Beziehung quasi nur aus Sex bestanden hat. Natürlich wäre es schön, mit Harry zu schlafen, aber er gibt mir so viel, dass ich sogar darauf verzichten kann, wenn er Angst davor hat", erkläre ich. - "Das freut mich wirklich für dich. Ehrlich, hätte mir jemand vor einem Jahr gesagt, dass du so etwas mal sagen würdest, ich hätte einfach nur gelacht. Und Harry ist wirklich ein guter Kerl, ich glaube das mit euch kann für die Ewigkeit halten", sagt Niall melancholisch. - "Jetzt übertreib mal nicht. Wir sind seit gerade einmal knappen vier Monaten ein Paar. Natürlich soll das mit Harry so lange wie möglich halten aber ich denke jetzt noch nicht übers heiraten nach, falls du darauf anspielst", sage ich. Niall zieht grinsend die Augenbrauen hoch. "Es ist ja nicht so, dass du dich schon als deinen Verlobten ausgegeben hast, oder?", fragt er.
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Emerald green eyes || Part 1 (Larry Stylinson)
FanfictionLouis' Welt ist nahezu perfekt- zumindest kann er sich nicht beklagen. Doch plötzlich scheint dieses Bild zu zerbröckeln, als der Lockenkopf Harry darin auftaucht und einige dunkle Hintergründe mit sich bringt. Werden die beiden es schaffen, dieses...