Kapitel 22

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"Jungs, schaut mal! Ein ganz seltener Anblick!", ruft Liam, als Harry und ich in der Uni ankommen. "Krass, wie kommts denn dazu?", fragt Zayn uns interessiert. "Was meinst du? Dürfen Harry und ich keine Freunde sein?", erwidere ich. "Ihr seid... Freunde?", wiederholen beide gleichzeitig. "Klar! Spricht etwas dagegen?", mischt sich Harry mit ein. Beide verneinen sofort, doch ihre verwunderten Gesichtsausdrücke sind unbezahlbar. "Niall, hast du das eben gehört? Sie sind Freunde?!", ruft Liam, als mein bester Freund sich zu uns gestellt hat.

"Ach ja... das ist mein Louis", sagt dieser stolz. "Was genau meinst du?", hakt Harry nun nach. "Louis hatte da so einen Plan gestern. Er hat mich frühs gefragt, ob du in der Uni bist und nach der Mittagspause saßt du die ganze Zeit lächelnd da. Ich weiss nicht genau, wie ihr das geschafft habt, aber schön, dass ich dich jetzt endlich offiziell in unserem Freundeskreis willkommen heißen darf, Harry".

Ich umarme Harry noch kurz, dann verabschiede ich mich von den Anderen und gehe zu meinem Hörsaal,  da ich schon etwas spät dran bin. Ich schlüpfe gerade noch rechtzeitig vor den Dozenten rein. "Guten Morgen, Louis. Was hast du denn angestellt?", fragt mich Nate, als ich mich auf den Platz neben ihm gesetzt habe. "Was meinst du?", entgegne ich verwundert. "Erstens strahlst du wie ein Honigkuchenpferd und zweitens hast du rote Bäckchen", erklärt er. "Ich habe nur gute Laune", weiche ich aus. Gelogen habe ich damit ja auch nicht, ich habe nur die Details verschwiegen; nämlich dass es in meinem Bauch so komisch gekribbelt hat, als ich Harry umarmt habe.

Ich schüttle leicht den Kopf über mich selbst. Das habe ich mir bestimmt eingebildet. Ausserdem hätte ich so etwas ja bei Eleanor bestimmt auch gespürt- es ist ja nicht so, dass sie mir nichts bedeutet hat.

Nachdem die Vorlesung- von der ich mal wieder nichts mitbekommen habe- vorbei ist, gehe ich in die Mensa. Ich habe noch etwas Zeit, bis die Anderen kommen, da ihre Vorlesung etwas länger dauert. Bei und hört der Dozent immer früher auf. Ich schreibe Harry eine kurze Nachricht.

Ich: Hey, du isst gleich mit uns, oder?

Nur einen Moment später vibriert mein Handy. Dass er so schnell antwortet, hätte ich nicht gedacht.

Harry: Gerne :)

Ich schicke ihm einen Daumen hoch und stelle mich schonmal an der Essensschlange an. Um diese Zeit ist hier zum Glück noch nicht so viel los. Als ich ganz vorne stehe, bestelle ich zwei Portionen. Heute bieten sie Pommes mit Hähnchenstreifen an. Ich nehme die beiden gefüllten Teller und gehe an unseren Tisch zurück. Einen stelle ich an Harrys Platz und einen an meinen.

Kurz darauf kommen die vier Jungs und setzen sich. Harry schaut verwundert auf seinen Teller. "Es war gerade wenig los. Ich hätte den Anderen auch was geholt, aber ich habe ja nur zwei Hände und dreimal anstehen wollte ich nicht", erkläre ich. Liam, Zayn und Niall nicken verstehen und winken ab. Sie nehmen es mir nicht übel und gehen zu der Essenstheke. Harry und ich beginnen schon zu essen. "Mmm... lecker", seufze ich, nachdem ich einen Bissen probiert habe. "Ist nicht schlecht, aber es gibt Besseres", sagt Harry schlicht. "Bitte was? Was gibt es denn, das das hier noch toppen kann?", entgegne ich geschockt.

"So war das nicht gemeint. Ich wollte damit sagen, dass es eben immernoch Mensaessen ist". - "Du denkst also, dass du das Essen besser hinbekommst?", frage ich und schaue ihn fordernd an. "Natürlich. Das ist doch ein Klacks", entgegnet er gespielt eingebildet.

"Wenn das so ist, fordere ich dich zu einem Beweis auf", sage ich. "So, du willst etwa einen Beweis?" Ich nicke bestätigend. "Zeig mir, dass du besser kochen kannst, als die Leute aus der Mensa. Okay, nein. Besser als Willy und Tommy".

Ich halte ihm meine Hand hin. "Abgemacht", sagt er und erwidert meinen Händedruck. Ich weiss nicht, ob ich mir das nur einbilde, aber wir halten unsere Hände ziemlich lange- also so für einen normalen Händedruck unter Freunden. Dann lösen wir uns voneinander. Ich überprüfe schnell, ob meine Hände schwitzig waren. Gott sei Dank ist das nicht der Fall, das wäre unangenehm gewesen. Komisch, bei Niall wäre mir so etwas egal. Okay, Niall habe ich ja auch nicht geküsst.

Während ich weiter esse, spüre ich Harrys Blick auf mir ruhen. Als ich aufsehe, schaue ich direkt in dieses intensive Grün. "Was bekommt eigentlich der Gewinner?", fragt Harry. Ich zucke mit den Schultern. "Ehrlich gesagt fällt mir gerade nichts ein. Sollen wir uns auf einen freien Wunsch einigen? Also ich meine jetzt nicht eine Reise zum Mond. Irgendetwas vorstellbares, dass man auch bezahlen kann". - "Einverstanden". Zufrieden nicke ich.

Die Anderen kommen zurück und beginnen zu essen. "Habt ihr etwas ausgeheckt?", fragt Niall. Verwundert blicke ich ihn an. "Wie kommst du denn darauf?" Er wendet sich wieder seinem Essen zu, bevor er antwortet: "Ihr habt euch die Hände gereicht, länger übrigens als man es normalerweise macht, und dann habt ihr so schelmisch gegrinst". - "Wir haben nur darum gewettet, dass ich besser kochen kann, als Willy und Tommy. Louis glaubt mir das nicht", erklärt Harry.

"Und? Kannst du?", mischt sich Zayn ein. "Na klar, sonst würde ich ja nicht darum wetten", antwortet Harry. - "Du weisst aber, dass Willy und Tommy 5-Sterne-Köche sind, oder?", fragt Liam. "Klar. Danke übrigens für euren Zuspruch", meint Harry sarkastisch. Niall schnaubt  gespielt verächtlich. "Ich denke nicht, dass du den brauchst. Du bist ja so von dir überzeugt". Harry zuckt mit den Schultern. "Dann eben nicht, ihr werdet schon sehen".

"Sind wir etwa auch eingeladen?", fragt Zayn. "Nein", entgegne ich, woraufhin ich drei genervte und einen etwas erleichterten Blicke ernte. "Bist du etwa so geizig und willst uns nichts abgeben?", meint Niall empört. "So ist es. Das, was übrig bleibt, wärme ich mir am nächsten Tag wieder auf. Dann muss ich schon nichts kochen". Auf einmal fangen alle an zu lachen. "Als ob man das bei dir kochen nennen kann", prustet Liam los. "Na vielen Dank auch", entgegne ich beleidigt.

Ich weiss ja, dass ich nicht kochen kann, aber sie müssen es mir auch ständig unter die Nase reiben. "Ausserdem würdet ihr die ganze Atmosphäre zerstören", nimmt Harry mich auf einmal in Schutz. "Welche Atmosphäre denn? Wollt ihr gleich ein Date draus machen, oder was?", scherzt Zayn. Ich spanne mich leicht an, was vor Niall nicht versteckt bleibt. "Naja egal. Harry kann ja wann anders für und alle zusammen mal kochen", schlägt er daher vor. Die anderen stimmen begeistert zu.

Als wir fertig gegessen haben, gehe ich kurz an die frische Luft. Es liegt immernoch ziemlich hoch Schnee und die Luft ist so rein. Ich atme einmal tief ein und wieder aus. Irgendwann merke ich, dass Harry wieder neben mir steht. "Was machst du denn hier?", frage ich erstaunt. "Tja, ich denke das selbe wie du. Ich musste mal an die frische Luft". Ich nicke verstehend.

"Tut mir übrigens leid", fügt er nach einem Momemt hinzu. Verwundert sehe ich zu ihm hoch. "Was tut dir leid?" - "Wegen dem Kommentar, dass die Anderen die Atmosphäre stören würden. Ich wollte nicht, dass du das falsch verstehst. Eigentlich meinte ich nur, dass es glaube ich einfach entspannter ist, wenn ich nur für uns beide koche. Sonst endet der ganze Abend in einer Sauferei". Ich muss grinsen. "Keine Sorge, ich habe deinen Kommentar nicht falsch aufgeschnappt. Und zugegeben, ich hatte selbst gehofft, dass wir nur zu zweit sind. Wie du schon sagst, es ist einfach entspannter. Und mit den Anderen können wir immernoch mal was zu Abend essen."

"Gott sei dank. Ich hatte schon Angst, du bist jetzt sauer auf mich oder so". Ich schüttle den Kopf und er atmet beruhigt aus. "Wann hättest du denn Zeit?" Ich überlege kurz. Am Freitag  muss ich arbeiten, also am besten am Samstag". - "Samstag ist super", entgegnet er. "Wann soll ich dann zu dir?", frage ich. Ich denke mal, dass wir zu ihm gehen, da er ja sonst alles in meiner Küche zubereiten müsste, und die gibt ja nicht so viel her.

"Ähm... würde es dir was ausmachen, wenn wir zu dir gehen?", fragt Harry zögerlich. "Mein Zuhause ist nicht unbedingt so einladend und dieses Wochenende sind meine Eltern daheim. Da bin ich lieber ausser Haus". - "Okay, kein Problem. Dann muss ich erst einmal meine Küche aufräumen", scherze ich, woraufhin er lacht. "Keine Sorge, ich finde mich schon zurecht. Ich kaufe vorher alles ein, was ich brauche und dann geht's los".

Wir machen aus, dass er gegen halb sieben zu mir kommt. Ich darf bis halb 8 die Küche jedoch nicht betreten, das hat er mir verboten. Ich soll mich überraschen lassen.

Wir stehen noch eine ganze Weile im Schneetreiben, bis es und dann zu kalt wird und wir wieder rein gehen. Ausserdem ist die Mlttagspause auch gleich um und ich möchte nicht zu spät kommen.

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Emerald green eyes || Part 1 (Larry Stylinson)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt