Kapitel 4

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Mittlerweile sind fünf Tage vergangen, seit ich mit Caleb und Summer in diesem Club gewesen bin. Als ich Summer am Tag darauf erzählte, dass mich ein heißer Typ angesprochen und mir einen Drink spendiert hat, ist sie beinahe ausgeflippt und ich musste ihr alles haargenau wiedergeben. Das, was er am Ende zu mir gesagt hat, erzählte ich ihr allerdings nicht. Ich weiß auch nicht wieso, aber es war einfach so intim wie er mir dieses Versprechen gab und verwirrend, weil ich nicht wusste, wie ich es genau deuten sollte. Alles was er tat verwirrte mich..

In Gedanken versunken bemerkte ich gar nicht, was meine Kollegin Sofia mir erzählt hatte und sah sie entschuldigend an "Tut mir leid, ich habe gerade nicht richtig zugehört, was hast du gesagt?" sie verdrehte ihre Augen und meinte leicht genervt "Ich sagte, dass ich heute früher gehen muss, weil ich noch einen Termin habe. Das heißt du bist heute Abend alleine, dein Vater meinte heute morgen als ich ankam , dass Steve sich krank gemeldet hat.." ich sah sie leicht erschrocken an, na supi. Wenn ich eins nicht leiden kann, dann alleine Schicht zu haben. Summer meint immer, es wäre doch die perfekte Gelegenheit, um meine Schüchternheit abzulegen, allerdings sehe ich es eher als stressig an. Zumal ich alleine im dunklen nach Hause laufen muss. Normalerweise begleitet mich Sofia, wenn wir gemeinsam unsere Mittwochsschicht haben, da sie fast denselben Weg nach Hause gehen muss wie ich, aber wenn sie mal nicht da ist, muss ich alleine abschließen und durch die Dunkelheit nach Hause. Ich bin zwar 21, aber alleine im dunklen herum zu wandern macht mich trotzdem nervös, man kann ja nie wissen was für Gestalten man da begegnet...

Gegen 23:30 Uhr schließe ich dann ab und mache mich auf den Weg nach Hause. Es ist etwas kühler geworden, weshalb ich meine schwarze Regenjacke etwas enger um mich schlinge. Meine Converse quietschen etwas auf dem Gehweg, da ich sie noch einlaufe und es auch vorhin geregnet hat. Plötzlich habe ich so ein komisches Gefühl, als würde mir jemand folgen. Immer, wenn ich allein unterwegs bin und es spät ist bin ich etwas paranoid, aber jetzt gerade bin ich mir sicher, dass ich Schritte hinter mir wahrnehmen kann. Schwere Schritte, so als würden die Füße, welche die Schritte verursachen, in großen Stiefeln stecken...Ich werde nervös und beschleunige meinen Gang.

Nachdem ich nur noch zwei Straßen und eine kleine Gasse von meinem zu Hause entfernt bin, scheinen die Schritte aufzuhören und es ist komplett still, bis auf den Verkehr. Erleichtert gehe ich wieder etwas langsamer und drehe mich kurz um, damit ich mich vergewissern kann, dass mir wirklich niemand gefolgt ist und ich einfach paranoid bin. Als ich mich umdrehe kann ich niemanden sehen und atme erleichtert aus. Gott Hailey du bist echt lächerlich manchmal, lache ich mich selbst aus innerlich und drehe mich wieder nach vorne um weiter zu gehen. Als ich wenig später in die Gasse einbiege, höre ich erneut Schritte und werde kurz darauf an der Schulter berührt. Erschrocken zucke ich zusammen und kann meinen Augen nicht trauen, als ich mich zu der Person umdrehe. Ich blicke geradewegs in die intensiven, braunen Augen des Mannes aus dem Club und bekomme prompt ein ungutes Gefühl.. Es kann doch kein Zufall sein, dass er mich hier gesehen hat und dazu noch nachts. Seine Worte schwirren mir durch den Kopf. "Wir werden uns wiedersehen..." hat er mich womöglich verfolgt? Und wenn ja wieso, er hätte mich auch einfach ansprechen können..bevor ich diesen Gedanken weiter spinnen konnte, nahm er meine Hand in seine und küsste meinen Handrücken "guten Abend mi hermosa, ich freue mich, dich zu sehen" sagt er und lächelt mich schief an. Ich bin immernoch etwas geschockt und erwidere mit nervöser Stimme "h-hi, w-wie hast du mich gefunden, wieso bist du hier?" er lacht kurz auf und sieht mich mit einem durchbohrenden Blick an, weshalb ich meinen kurz abwenden muss. "Ich hab's dir doch schon gesagt, wir werden uns wiedersehen und außerdem musste ich doch sicher gehen, dass du heil zu Hause ankommst. Kleine Mädchen sollten nachts nicht alleine unterwegs sein, das kann gefährlich werden, mi Hermosa" seine Stimme nahm einen warnenden Unterton an und er ließ meine Hand noch immer nicht los. "Ich bin nicht klein, ich bin 21 und außerdem ist es etwas gruselig, jemandem zu folgen" gab ich zu bedenken und sah ihm direkt in die Augen. Er erwiderte meinen Blick und lächelte mich wieder verführerisch an "Ich bin dir nicht gefolgt, wenn du es genau wissen willst, ich habe dich lediglich vorhin gesehen und die Chance genutzt, dich nochmal anzusprechen. Du siehst übrigens wieder wunderschön aus, sowie in meinem Club" "deinem Club?" fragte ich erstaunt und bekam direkt ein kribbeln im Bauch, da er mir ein Kompliment gemacht hat. "Ja, meinem. Ich besitze einige Immobilien in der Gegend" erzählte er monoton "also bist du im Immobiliengeschäft tätig, wie alt bist du denn?" frage ich interessiert und versuche die Nähe, die ich nach wie vor durch unsere sich berührende Hände zu ihm habe, zu ignorieren. "Ich bin ein Geschäftsmann,ja. Und ich bin 23, was machst du denn so ?" "Ich studiere jura, aber erst im dritten Semester" gebe ich von mir und fühle mich durch seinen bohrenden Blick immernoch leicht unbehaglich. "weißt du, Hailey, ich sehe nicht häufig so schöne Frauen wie dich hier. Ich würde gerne mehr über dich erfahren. Wie wäre es, wenn ich dich morgen Abend zum Essen ausführen würde und wir uns etwas näher kennenlernen?" ich bekam Schmetterlinge im Bauch und musste lächeln, er war so süß und charmant. " sehr gerne " erwidere ich deshalb nur und er sagt mir noch , dass er mich 7 Uhr abends abholen würde. Noch bevor ich ihm meine Adresse nennen kann, küsst er erneut meine Hand und verschwindet in die dunkle Nacht.

Merkwürdig, er hat nichtmal gefragt, wo ich denn wohne, aber vielleicht wollte er mich einfach hier an der Gasse abholen.. Ich drehte mich um und ging den Rest des Weges nach Hause.

Morgen Abend würde ich mit ihm essen gehen...

Hard to loveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt