Entscheidungen

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Lenis Sicht:
Ich würde mitfliegen, liebend gerne würde ich meine Freundin wiedersehen und mit ihr reden. Aber ich kann das nicht mit meinem Gewissen vereinbaren, Finja und Flora alleine nach Hause fahren zu lassen. Das geht nicht und ich weiß, dass ich dafür nicht bereit bin. Aber wie soll ich es Herr Hauser sagen? Was wird er Cäcilia mitteilen? Ich ging langsam los und guckte wo er ist. Er war natürlich wie so oft mit den Jungs im Trainingsraum. Ich klopfte an und sagte schnell: „Hallo Herr Hauser, könnte ich kurz mit ihnen reden?" Herr Hauser nickte und ging mit mir nach draußen. „Ich kann leider nicht mit ihnen zu Cäcilia nach Amerika fliegen, da ich nach Hause fahre und meine Familie besuche. Bitte sagen sie Cäcilia, dass sie nicht sauer sein darf!" Herr Hauser antwortete mit einem kurzen : „ Okay schade, aber werde ich ihr sagen." und ging wieder rein. Habe ich die richtige Entscheidung getroffen? Sollte ich doch mitfliegen? Ich ging zu Flora und redete mit ihr über alles, was die letzen Tage passiert ist, aber sie meinte es ist die richtige Entscheidung nach Hause zu fahren.
Am Abend packten wir zu dritt unsere Koffer mit dem nötigsten für die nächsten 1-2 Wochen. Zwischendurch ging mein Handy und ich bekam eine Nachricht von Cäcilia...
„Reden?" stand in der Nachricht und ich habe sie nicht gelesen, da ich nicht bereit war zu reden. Ich wüsste nicht was ich sagen soll und über was. Ich kann das einfach nicht.

Cäcilias Sicht:
Ich hab mich getraut und Leni eine Nachricht geschrieben, nachdem ich mich in Ruhe nach dem Training für den Tag fertig gemacht hatte, da ich außer diesem Training heute nichts zu tun hatte. Ich fühlte mich so besser als vor ein paar Tagen, wo der Druck kurz vor dem Flug noch zu groß war. So langsam dachte ich, ich bin hier angekommen. Allerdings fehlten immer noch Freunde und Familie und man fühlte sich eben doch anders und komisch...
Ich überlegte lange, ob ich Leni schreiben sollte oder nicht aber es fühlt sich gut an, es getan zu haben und ich warte auf eine Antwort. Mein Handy stecke ich erst wieder in meine Tasche und ich packte meinen letzen Koffer mit Erinnerungen ans Einstein und an meine Familie aus. Ich würde gerade doch genauso gerne im Internat sitzen und zusehen, wie alle nach Hause fahren und Arm in Arm mit Leni unsere Familien besuchen, aber ich wusste es geht nicht und ich habe mir ja schließlich selbst ausgesucht nach Amerika zu fliegen. Ich denke hier wird es eine super aufregende und spannende Zeit und ich bin ja wahrscheinlich auch nur 1 Jahr weg, das werde ich überleben, schon alleine, da meine Freunde und Familie mich ja besuchen können und ich sie.

Lenis Sicht:
Wir standen Abfahrtbereit vorm Internat und warteten auf unsere Eltern, die allerdings wollten erst noch ein bisschen durch Erfurt mit uns. Wir drei sagten ja, allerdings merkte unsere Mutter das ich nicht so glücklich wirkte und sagte den anderen sie sollen schon mal vorgehen. Flora meinte dann zu mir, dass wir uns in einer Stunde an unserem Lieblingsrestaurant treffen und ich nickte kurz. Mama fragte mich ob wir nicht kurz in Ruhe in mein Zimmer gehen wollen und reden wollen. Auch da antwortete ich nur mit einem kurzen Nicken. Angekommen fragte sie sofort: „Was ist los Leni? Ich kenn dich so niedergeschlagen gar nicht." Es Traf mich diese Worte zu hören und ich antwortete : „Lange Geschichte, Mama. Es hat was mit Liebe zu tun." So wie ich sie kannte wollte sie alles wissen, also fing ich direkt an zu erzählen. „Cäcilia ist jetzt nach Amerika gegangen und hat mir erzählt das sie Heimweh hat. Daraufhin hab ich einfach ohne darauf zu antworten aufgelegt und sie ignoriert, was ziemlich doof von mir war und ist. Herr Hauser hat mich jetzt gefragt, ob ich nächste Woche mit möchte, sie besuchen aber ich habe abgesagt, da ich euch ja besuchen möchte und ich fühle mich so blöd wenn ich euch abgesagt hätte. Jetzt hat sie mir eben geschrieben ob wir reden wollen, aber das habe ich auch wieder nicht gelesen und ignoriert, was sie allerdings nicht weiß, dass ich sie komplett vermisse und jeden Tag mit ihr verbringen möchte." Es tat unfassbar gut, alles rauszulassen und jemandem zu erzählen merkte ich und atmete tief durch. Mama saß sprachlos auf dem Bett von mir und ich sah wie sie überlegte und ihre Stimmung sich schlagartig änderte. „Leni, ich weiß die Liebe ist nicht einfach, aber man merkt das es dein Ein und Alles ist und ich denke du solltest sie zurückrufen. Versetz dich in ihre Lage und denk darüber nach wie du dich fühlen würdest." Ich wusste, das es richtig war sie anzurufen, aber ich konnte es nicht übers Herz bringen.

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