-Pausiert-
»Wenn du glaubst, dass es nicht noch schlimmer werden kann, passiert genau das.«
Jody liebte es frei zu sein und für sich selbst zu bestimmen. Nichts und Niemand konnte sich in ihren Weg stellen. Bis sie eines Tages den entscheidenden Feh...
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Hastig zog ich mir die Strickjacke über die linke Schulter und trabte die Treppe nach unten. Hoffentlich kam ich noch rechtzeitig zum Unterricht. Ein Blick auf meine Handy Uhr verriet mir, dass ich mich schleunigst beeilen sollte.
Spencer hatte die ganze Nacht bei mir verbracht. Keinen einzigen Augenblick hatte er mich los gelassen, während wir in meinem engen Bett lagen und seit langem hatte ich mich wie zu Hause gefühlt. Das Problem an der ganzen Sache war, dass Spencer eine Freundin hatte, er sie mit mir betrogen hatte und ich das alles gar nicht zu lassen sollte.
Durch seinen Überraschungsbesuch hatte ich natürlich vergessen einen Wecker zu stellen. Irgendwann hatte mich mein innere Instinkt geweckt. Nur leider viel zu spät.
Schnell hatte ich ihn aus meinem Bett gescheucht, ihm sein Hemd zu geworfen und das Fenster geöffnet, damit er unbemerkt verschwinden konnte.
Spencer hatte die ganze Zeit bloß amüsiert gelacht, während ich mir immer wieder die Haare gerauft hatte. Wie konnte er immer so gelassen sein, wenn die Situation es eigentlich nicht erlaubte.
Ich hatte noch keine Zeit so richtig darüber nachzudenken, was gestern Nacht passiert war. Linsey würde mich köpfen, wenn sie davon wüsste. Hoffentlich bemerkte sie nichts.
In meiner Eile rempelte ich aus Versehen einen Schüler an, der gerade noch seinen Bücherstapel unter Kontrolle brachte. Außer Atem strich ich mir eine rote Haarsträhne aus dem Gesicht.
„Tut mir leid! Alles okay?", fragte ich schnell und musterte ihn kurz. Er war einen halben Kopf größer als ich, trug einen braunen Sweater mit dem goldenen Schulwappen und seitlich an seinem Hals konnte ich eine schwarze Schrift erkennen. Vermutlich ein Tattoo, doch ich konnte nicht entziffern, was es bedeutete.
„Mir geht's gut", beruhigte er mich mit einem breiten Lächeln, das dem eines Engels glich. Seine dunklen Augen wirkten fast schwarz, als könne man, wenn man nicht genug aufpasste, in ihre dunklen Abgründe stürzen.
Mir fiel auf, dass er einen leichten Akzent hatte und bestimmte Buchstaben mehr in die Länge zog als nötig.
„Bei dir auch alles okay?", fragte er mich nun ebenfalls und legte seinen Kopf schief. Schnell nickte ich.
„Ich muss mich nur beeilen", lächelte ich leicht, winkte kurz und rannte dann wieder eilig in Richtung Klassenräume. Wenn ich jetzt wieder zu spät kommen sollte, musste ich in der Bibliothek aushelfen.
Zu meinem Pech hatte mir die Begegnung mit dem anderen Schüler total viel Zeit gekostet und ich platzte in den bereits begonnenen Unterricht. Meine Geografie Lehrerin schenkte mir einen strafenden Blick und schrieb sich etwas in ihr Heftchen.
Schnaubend ließ ich mich neben Isi auf den Stuhl fallen und legte meine Mitschriften auf den alten Holztisch.
„Wo warst du denn?", flüsterte Isi mir zu und beugte sich etwas zu mir herüber. Ich schüttelte leicht den Kopf das so viel bedeutete, dass ich nach dem Unterricht mit ihr darüber sprechen würde.