Kapitel 17

9 1 0
                                    

"Ich fühle mich wie im 17

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

"Ich fühle mich wie im 17. Jahrhundert, als der Tee noch das Statussymbol für die Oberklasse war", meckerte ich und überschlug mein rechtes Bein über das Linke.

Isi seufzte laut auf und Sophie stand mit den Händen in die Seite gestemmt vor mir. Ihre Haare waren nicht mehr so frisiert wie vorher, weil sie sich ständig hindurch fuhr. So verzweifelt war sie mit mir.

"Du stellst dich aber auch echt an", murrte sie und machte mit ihrer Hand eine Bewegung, die mir bedeutete, dass ich den Vorgang von vorhin erneut wiederholen sollte. Von dem ganzen Tee musste ich so langsam pinkeln.

Widerwillig griff ich nach der kleinen Tasse und hob sie samt Untertasse hoch. Tadelnd schüttelte Sophie den Kopf.

"Dein Rücken muss gerade bleiben", warf Isi ein. Schnell richtete ich mich etwas auf. Man musste auf so viele Dinge gleichzeitig achten, das war einfach nur anstrengend.

Als nächstes nahm ich den Löffel, und rührte etwas. Dabei erzeugte ich ein leises klirren, als der Löffel gegen das Porzellan schlug. Sofort wurde ich zurecht gewiesen.

"Du kannst dir nicht mal vorstellen wie entsetzt alle sein werden, wenn dir das passiert!", klagte Sophie und setzte sich gegenüber von mir an den Esstisch. Wir verbrachten bereits den halben Nachmittag hier. Die beiden versuchten vergebens mir das Tee trinken beizubringen. Das machte aber auch echt keinen Spaß.

"Tut mir ja leid", murmelte ich und legte den Löffel auf die Untertasse. „Ich musste mich zuvor nie so benehmen", verteidigte ich mich.

„Das merkt man", grinste Isi, was mich innerlich leicht ärgerte. Auf das richtige Tee trinken kam es nun wirklich nicht an.

„Es ist wichtig, dass du das kannst. Dein Vater war fast der Vizegouverneur von New Jersey. Die Eltern erwarten von dir, dass du Manieren und Anstand besitzt. Da gehört das richtige halten und rühren einer Teetasse sehr wohl dazu", versuchte Sophie mir klarzumachen und erschlagen nickte ich.

Bei der Erwähnung meines Vaters verspürte ich einen leichten Stich im Herzen. Ich versuchte diese Scheiße nur ihm zuliebe, damit er sich nicht total für mich schämen musste.

Darum bemüht die Tasse nur leicht anzuheben und die Untertasse mit an meinen Mund zu führen, schlürfte ich aus Versehen den Tee, was überhaupt nicht klar ging. Ich bereitete mich schon auf die Kommentare der Beiden vor, hörte aber bloß ein tiefes Lachen hinter mir.

Verwirrt stellte ich alles auf dem Tisch ab und drehte mich um. Spencer stand neben einem Stuhl, an dem er sich abstützte und beäugte mich belustigt.

"Was gibt es da zu lachen", zischte ich und stand auf, um nicht mehr ganz so klein zu wirken. Grinsend schüttelte er den Kopf.

"Süß, wie du dich anstrengst", meinte er und ich hob eine Augenbraue. "Süß?", fragte ich und war etwas schockiert, dass dieses Wort überhaupt in seinem Wortschatz existierte.

Bittersweet BetrayalWo Geschichten leben. Entdecke jetzt