❅ ~ Kapitel 5 ~ ❅

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Die angenehme und leere Schwärze schien lange Zeit mein einziger Begleiter, bis er langsam verschwand und meinen Gedanken endlich wieder freien Lauf ließ. Ich fing an langsam zu Bewusstsein zu kommen und zunehmend wieder meinen Körper zu spüren. Doch etwas war seltsam, sofort holte mich extreme Kälte ein und ließ jeden Muskel förmlich erstarren. Meine Ohren nahmen dumpfe Geräusche von der Unterwasserwelt war und ich konnte weder durch die Nase noch durch das Maul atmen. Ich war unter Wasser, das war klar und es machte mir sofort höllische Angst.

Langsam öffnete ich die Augen und nahm erst verschwommene Umrissen von meiner Umgebung war, da ich wirklich unter Wasser schien. Erst als meine Augen vollkommen daran gewöhnt waren, konnte ich sie komplett öffnen und mehr als nur verschwommene Umrissen sehen. Trotz all dem war meine Sicht nicht die Beste und vergeblich versuchte ich meinen Körper zu bewegen, doch er schien wie erstarrt. Panisch wurde ich dadurch schon und hastig ließ ich meinen Kopf im Wasser umher schwenken, ehe ich nach oben schaute zur Oberfläche, wo dickes Eis keinen Durchgang zur Luft ließ. Sofort überkam mich eine heftige Angst und ich versuchte nach oben zu schwimmen, wobei sich meine Muskeln endlich bewegten, leider wurde ich sofort gebremst, als mein Schwanz lang gezogen wurde, was sofort Schmerzen auslöste, und ich erschrocken hinter mich blickte. Meine Augen weiteren sich und mein ganzer Körper zuckte zusammen, als ich erkannte, dass mein Schwanz unter einem dicken Stein fest klemmte und mich weiter in der Tiefe hängen ließ.

//Mist! Ich werde ertrinken, wenn ich jetzt nicht nach oben komme!// Voller Angst versuchte ich den Stein weg zu schieben, doch er bewegte sich keinen Millimeter durch meine eigene Kraft und langsam verzweifelte ich echt. //Wo ist Shinu, wenn ich sie braucht?// Ich fing an langsam zu glauben, dass dies nun mein Ende war, doch auf einmal zog etwas meine Aufmerksamkeit auf sich. Ich erblickte auf der Eisoberfläche drei Schatten von Pokémon, die ich nicht erkennen oder zuordnen konnte. Doch ich hörte ihre Stimmen unverständlich durchs Eis hallen und bekam sofort einen Schockmoment. //Sie unterhalten sich! Das können nur Pokémon sein, die so wie ich sind! Sie sind nicht befallen! Ich muss schnell nach oben!// Mit zugekniffenen Augen und mit aller Kraft drückte ich ein weiteres mal gegen den Stein und schaffte es letzendlich mir aller Kraft ihn von meinem Schwanz weg zu bekommen, sodass ich unter Adrenalin, dass durch Aufregung ausgelöst wurde, schnell nach oben schwamm, in der Hoffnung ich könnte die Pokémon über mir noch erwischen. Jedoch lag ein dickes Eis über der Oberfläche und vergeblich klopfte ich panisch daran, in der Hoffnung, die Pokémon würden auf mich aufmerksam werden, doch ihre Schatten entfernten sich immer weiter und vollkommene Angst überholte mich. Langsam drückten meine Lungen schon vor Sauerstoffmangel und meine Sicht verschwamm immer mehr. Mein Körper wurde immer schwächer und sank langsam ab, ohne das ich was machen konnte. //Bitte wartet doch...//

Immer mehr sah ich wie ich wieder zurück in die Tiefen gezogen wurde, doch plötzlich kam mir eine Idee. //Ich muss durch das Eis brechen! Ich habe nur eine Chance!// Entschlossen nahm ich all meine Kraft zusammen, die noch übrig war, und schwamm wieder nach oben, dabei Ruckzuckhieb einsetzend. Und tatsächlich, ich schaffte es mit der Attacke durch das Eis zu brechen und mit einem hohen Bogen aus dem Wasser zu springen, während die großen Eisstücke, die ich mit mir zog, zurück auf den gefrorenen See fielen und in viele kleine Teile zersprangen. Nach Luft schnappend atmete ich die kalte Luft ein und landete unsanft mit meinem Körper auf dem harten Eis, wodurch ich aufjaulte. Doch hastig atmend hustete ich das ganze Wasser aus meinen Lungen und schaute erschrocken hoch, während ich die Pokémon suchte, die auf dem Eis zuvor die Schatten bildeten. Das konnte unmöglich eine Einbildung gewesen sein! Ich werd doch nicht verrückt!

Mein ganzes Fell war vollkommen in eiskaltes Wasser getaucht und gefror langsam unter den eisigen Temperaturen, doch dies war mir egal. Zittrig stand ich auf und versuchte nicht auf dem Eis auszurutschen, während ich mit hängenden Ohren weiter alles mit meinem Blick absuchte. Aber nirgendwo waren Spuren von den drei Pokémon zu entdecken. Keine Fußspuren, nichts.

Trauer überkam mich und ich spürte wie sich Tränen in meinen gereizten Augen bildeten und mein ganzer Körper unter all den Schmerzen, Erschöpfung und Kälte zitterte. Schluchzend ließ ich den Kopf hängen und spürte wie die auf einmal so heißen Tränen über meine Wangen kullerten und mein Fell auf ihrer Bahn auftauten, jedoch dadurch selber immer mehr an ihrer Wärme verloren, und letzendlich in völliger Kälte aufs Eis tropften, um dort mit diesem zu verschmelzen. "Warum nur...? Warum nur bin ich so allein? Ich möchte doch nur endlich jemanden haben, mit dem ich diese unfaire Welt gemeinsam bestreiten kann... Ich will doch nur wissen, warum ich hier bin und all das ertragen muss...? Warum?", all meinen innerlichen Schmerz ließ ich in unzähligen Tränen heraus und schluchzte extrem viel, ohne wirklich eine Reaktion von der Außenwelt zu bekommen. Alles war leer, nur die Kälte mein einziger Begleiter, im Sonnenaufgang, der alles in ein orange gelbes Licht hüllte, während das Eis und der Schnee nur so glitzerten. Ich wusste nicht wie lange ich einfach auf dem dicken Eis des gefrorenen Eis stand, doch nach etwas Zeit hatte ich mich beruhigt und hörte auf zu weinen, jedoch schliff ich mich nun Richtung Land, dabei drauf achtend nicht aus zu rutschen. //Ich hasse mein Leben... Ich möchte einfach nur aufgeben, aber mein Körper lässt mich nicht... Ich verfluche es!// Erschöpft erreichte ich endlich das Ufer und erblickte vor mir einen dichten Wald, welchen ich betrat und mit gesenktem Kopf und hängenden Ohren nach einem kleinen Schlafplatz Ausschau hielt. Gähnend versuchte ich nicht während des Laufens einzuschlafen und schüttelte müde meinen Kopf. Nach etwas suchen fand ich dann eine kleine verlassene Erdhöhle, in welche ich kroch, um mich einfach in den Dreck fallen zu lassen. Es war mir so egal, dass die Erde mein Fell durch die Feuchtigkeit versaute, ich wollte einfach nur schlafen und schloss die Augen seufzend. Sofort holte mich die extreme Müdigkeit ein und ließ meinen Körper endlich für eine kurze Zeit ruhen.

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• Hallo alle zusammen!

• Ich hoffe, euch hat dieses Kapitel gefallen! Lasst gerne wieder Feedback da, ich freue mich über jeden Kommentar, Vote und Read! Danke, fürs lesen! Wir sind auch nun bei der Hälfte des Buches angekommen.

• Wir sehen uns dann im nächsten Kapitel wieder!

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