Die Angst überkam mich so heftig und plötzlich, dass mein ganzer Körper vollkommen erstarrte und mein Atem wieder heftiger ging. "S-Shinu...?", stotterte ich, doch als ich neben mich blickte, war Shinu spurlos verschwunden. Tränen überkamen mich und überall aus den Gängen tauchten dämonisch rot leuchtende Punkte auf, die alle Augenpaare signalisierten. Extrem viele Eispokémon traten nacheinander in die Untergrundhöhle und umzingelten mich, wobei mein Herz so heftig schlug, dass ich kaum noch Konzentration hatte und es langsam schon schmerzte. Knurren und Fauchen kam von allen Seiten und mein Körper erstarre halb unter der extremen Angst, während viele Tränen über meine Wangen kullerten, doch sofort schaltete sich mein Überlebens-Instinkt ein und ich setzte Ruckzuckhieb ein, um durch eine freie Lücke der Umkreisung aus den vielen Pokémon zu entkommen und hechelnd einen von Pokémon befreiten Höhlengang entlang zu rennen, immer darauf achtend nicht auf dem nassen Stein auszurutschen.
Natürlich folgten mir die Pokémon sofort brüllend und riefen immer wieder Dinge, die ich nicht verstehen konnte, da ich laut keuchend immer schneller und weiter rannte, während ich vergeblich nach einem Ausgang suchte. Meine Ohren schmerzten und meine Lungen fühlten sich so extrem überanstrengt an, meine Muskeln zerrten und mein Herz brauchte dringend eine Pause. //Shinu... Wo bist du hin...? Ich brauche dich!// "Shinu! Bitte komm zurück!", jaulte ich laut und meine Stimme schallte durch die vielen Gänge immer wieder zurück zu mir, doch wurde schnell vom Gebrülle meiner Gegner hinter mir übertönt.
Keuchend spürte ich weiter wie die Tränen über meine Wangen kullerten, doch nach etwas Zeit spürte ich leichten kalten Wind in meinem Fell und folgte diesem immer weiter, während die Horde Befallener immer näher und näher kam. Doch zu meinem Glück sah ich schon vor mir den Ausgang der Höhle und entdeckte das Licht der Außenwelt, wobei es dort noch immer stürmte. Und auch als ich draußen endlich ankam, bemerkte ich die extrem dünne Luft, die es schwerer machte zu atmen, und den Sturm, der um einiges stärker schien als am Boden. Dies zeigte mir, dass ich nicht gerade wenig vom Boden entfernt war, doch ich konnte durch den dichten und vielen Schnee in der Luft nichts sehen.
Sofort kämpfte ich mich durch den tiefen Schnee und lief immer weiter und weiter nach oben, während die Pokémon hinter mir nun auch endlich die Außenwelt erreichten und versuchten mich durch Attacken auf zu halten, doch sie trafen mich nie und ich versuchte immer weiter zu flüchten. //An der Spitze werde ich sicher sein! Dort wird jemand sein und mir den Weg zu all den Antworten meiner Fragen eröffnen! Ich muss das schaffen!// Knurrend riss ich mich zusammen und entdeckte nach viel Gekämpfe schon die Spitze des Berges und steuerte direkt auf diese zu, doch auf einmal packte etwas mein Hinterbein und ließ mich vor Angst aufschreien. Ängstlich und panisch zappelte ich, während das Siberio mich herunter zog und immer näher zu den Befallenen brachte. Jaulend versuchte ich frei zu bekommen, starrte auf die Spitze, die nun wieder langsam aus meinem Blick verschwand. Mein ganzer Körper zappelte und ich hörte all das Geknurre und Gefletsche immer näher und näher. //Ich darf nicht aufgeben...! Sie werden mich sonst töten!// Plötzlich schossen mir Shinus Worte wieder in den Sinn. Ich erinnerte mich an etwas! Angst konnte Dinge erschaffen, welche in Wirklichkeit nicht da waren. Diese Angst muss bezwungen werden, um sein Ziel besser erreichen zu können.
Entschlossen knurrte ich und fasste all meinen Mut zusammen, um laut zu fauchen und durch Ruckzuckhieb vom Siberio frei zu kommen, um so schnell wie möglich genug Abstand zu bekommen. Knurrend legte ich die Ohren an und schaute die Pokémon vor mir an, ehe ich schrie: "Ihr seid nicht echt! Ihr seid Einbildung meines Kopfes! Also lasst mich endlich in Ruhe! Ich möchte meinen Frieden und endlich glücklich sein!" Ich wusste nicht ob es klappen würde, doch mein ganzer Körper fühlte sich auf einen Schlag immer lebendiger an. So voller Energie, die ich sofort knurrend dazu benutzte, um einen heftigen Eisstrahl auf zu laden und schließlich diesen mit aller Kraft vor mich ab zu feuern, wodurch der dichte Schnee unter unseren Pfoten ins Rollen kam und eine Lawine auslöste, welche sofort die flüchtenden und jaulenden Befallenen mit sich in die Tiefen riss. Ich hielt mich nur an einem Stein fest und wartete drauf, bis sich alles beruhigt hatte. Langsam öffnete ich die Augen und blickte um mich. Niemand war da, kein Befallener... Ich hatte es geschafft... Erleichtert und voller Freude lächelte ich und fühlte mich vollkommen erleichtert.
Meine Freude wurde immer stärker je mehr ich realisierte was ich geschafft hatte und mit Tränen in den Augen ließ ich einen lauten Freudenschrei von mir, während es sich anfühlte, als wäre eine große Last endlich von meinem Körper gefallen. Schnell wischte ich mir die Tränen aus den Augen weg und bewegte mich mit einem Lächeln auf der Schnauze immer weiter und kam damit der Spitze immer näher, darauf brennend was dahinter zu sehen war.
Langsam legte sich der Sturm auch wieder und die helle Sonne ließ den Schnee des Berges wunderschön glitzern. //Ich kann es kaum abwarten!// Einen Schritt nach dem anderen setzte ich und die Spannung in mir drinnen stieg immer mehr in die Höhe. Würde ich nun endlich glücklich werden und auf all meine Fragen eine Antwort finden? Ich hoffte es. Ich hoffte darauf vielleicht hinter dem Berg eine wunderschöne grüne Landschaft zu finden, wo überall die Häuser von Pokémon standen und viele dieser kleine Pokémon auf den großen Wiesen sorgenlos spielten, ohne jemals von den Befallenen gehört zu haben. Vielleicht gab es dort hinter ein sorgenloses friedliches Leben, ohne die Sorge jeden Tag sterben zu können. Ohne Kämpfe und ohne Angst und Einsamkeit. Vielleicht würde ich endlich Freunde finden und meine Artgenossen finden. Pokémon, die leben, so wie ich es tue. Nicht solch leblosen Befallenen. Mit jedem Schritt fühlte ich mich lebendiger und egal was kam, ich war bereit es heraus zu finden und endlich die Wahrheit vor die Augen gehalten zu bekommen. //Ich komme, unbekannte Welt!//
❅~❅~❅~❅~❅~❅~❅~❅~❅~❅~❅~❅~❅~❅~❅~❅
• Hallo alle zusammen!
• Und willkommen zum vorletzten Kapitel dieses Buches! Ich hoffe, der Cliffhanger ist nicht all zu schlimm und das euch dieses Kapitel gefallen hat. Was denkt ihr wird am Ende, im Finale dieses Buches, als Wahrheit ans Licht kommen? Was wird hinter dem Berg zu sehen sein?
• Ich danke nochmal fürs lesen und somit bis zum nächsten und letzten Kapitel dieses kleinen Buches!
DU LIEST GERADE
Pokémon - Lost Hope
Fanfiction❅~ Habt ihr euch schonmal gefragt, wie es ist, in einer Welt zu leben, wo ihr ständig in Angst leben müsst und von dem Unbekannten gejagt werdet? ~❅ ❅~ Sonzai lebt in einer Welt ohne Hoffnung, eine Welt, in der er der Einzige zu sein schein, der ein...