Am Fuß des Berges angekommen, atmeten wir heftig ein und aus, auch wenn Shinu nicht wirklich die war, die vollkommen aus der Puste war, sondern ich. Mein ganzer Körper schmerzte und mein Herz schlug so schnell, dass ich Angst hatte, es würde explodieren. Hechelnd sabberte ich etwas, während ich mich in den kalten Schnee warf. "Ich kann nicht mehr ..", keuchte ich schwach hervor, während Shinu nur schmunzelnd den Kopf schüttelte und sich umschaute, wobei sie auch etwas umher wanderte. Wieder fiel mir auf, dass sie keine Spuren hinterließ und der Sturm ihr kaum etwas anhaben konnte. Manchmal fragte ich mich, ob sie nicht vielleicht einfach nur eine Einbildung meines vereinsamten Gehirns war oder ein Geist, der mir zu einem Ziel verhalf, dass ich selber nicht kannte und nicht vor Augen hatte. Es war so als würde sie mir, einem blinden Pokémon, die Pfote reichen und in ein unbekanntes Ziel ziehen, dass ich selber niemals sehen können würde. Egal wie dir Situation auch am Ende aussehen würde, die Gier nach der Wahrheit brannte in mir wie ein heißes und großes Feuer, dass noch lange nicht ausgebrannt war. Warum war ich bloß so entschlossen?
Seufzend beruhigte ich mich langsam und erhob mich, wobei der Wind heftig um meine Ohren pustete und der Schnee mir die Sicht raubte. Shinu schien auch wieder verschwunden, da ich sie nicht mehr sah, doch da lag ich meines Glückes falsch, da das süße weiße Evoli direkt zu mir gelaufen kam und rief: "Sonzai. Ich hab einen Höhleneingang gefunden! Wir können von dort aus durch den Berg laufen hoch zur Spitze!" Sofort stellte ich mich auf meine vier Pfoten und nickte, ehe ich dem Evoli, das sofort wieder vor gerannt war, folgte und wir beide schließlich vor einem Höhleneingang halt machten, der dunkel und ziemlich uneinladend wirkte. //Vielleicht sollte ich doch umkehren... Irgendwas stimmt nicht... Nein! Ich muss weiter machen. Ich kann nicht aufhören.// Schnell schüttelte ich den Kopf und betrat zusammen mit Shinu die dunkle Höhle, wobei es ein Gang war, der immer tiefer in den Berg hinein führte. Zu unserem Glück waren an den Wänden überall blaue Kristalle, die blaues Licht spendeten und somit einen Weg boten, etwas sehen zu können. Während wir beide immer tiefer die Gänge entlang gingen und unsere Pfoten immer wieder den feuchten kalten Stein berührten, fielen mir viele Schriftzeichen und Malereien in die Wände geschnitzt auf. "Shinu...? Was bedeuten diese Schriftzeichen und Bilder?", fragte ich ein wenig ängstlich, doch Shinu lächelte mich nur an und sagte: "Sie erzählen nur Geschichten von Pokémon, die vor uns hier waren. Sie alle haben diesen Weg hier bestritten" "Was ist mit all diesen Pokémon passiert? Haben sie es bis an die Spitze geschafft", fragte ich neugierig und das Evoli antwortete mit leicht gesenktem Blick: "Ja. Nur wo sie jetzt sind, weiß ich nicht" Etwas seltsam fand ich das schon, würde jemand anderes der hier durch die Höhlen gehen würde auch meine Geschichte an den Wänden lesen können? Oder müsste ich sie selber hinein schnitzen? Ich wusste kaum etwas über meine Reise mehr und wüsste nicht mehr, was ich überhaupt erzählen müsste. Ich hatte alles vergessen. Trotz allem musterte ich all die kleinen Malereien, die verschiedenste Pokémon zeigten, sei es mal ein kleines Evoli, Vulpix, Glumanda oder sogar Kangama. Sie alle erzählten die verschiedensten Geschichten, doch leider fiel mir dabei auf, dass sie alle von Traumatischen Ereignissen besierten und erst hier ankommen konnten, als sie damit fertig wurden. Es verwirrte mich so extrem. //Hab ich auch was traumatisches erlebt und es geschafft zu besiegen? Ich versteh das nicht wirklich... Warum bin ich wirklich hier?//
Seufzend schüttelte ich den Kopf und hörte immer wieder das Tropfen von Wassertropfen, den Wind, der durch die Gänge schallte und das aufkommen meiner und Shinus Pfoten, auf dem harten und nassen Steinboden. Es roch erfrischend gut und ich genoss es einfach zusammen mit Shinu die langen Gänge entlang zu gehen, ohne Gespräche und in vollkommener entspannter Stille. Langsam eröffnete sich auch vor uns das Ende des Ganges, der nun in einer riesigen Untergrundhöhle endete, die von tausenden großen bis an die Decke ragenden blauen Kristallen geschmückt wurde. Ein ruhiger und kleiner Fluss, dessen Wasser im Licht der blauen Kristalle glitzerte, floss durch die Höhle und hinterließ dabei entspannende Geräusche von plätschernden Wasser und Wassertropfen die von über all hinunter fielen. Zusammen mit Shinu schritten wir beide, wobei ich wirklich erstaunt und fasziniert war von dem wundervollen Anblick, zum kleinen Fluss und blickten zusammen ins Wasser, in dessen wir beide uns Wellenartig spiegelten, wobei Shinu seufzte und zu mir blickte. "Sonzai?", fragte das kleine Evoli und schien besorgt. "Ja? Was ist, Shinu?", fragte ich nun ebenfall besorgt. Hatte ich was falsch gemacht? Seit wann war Shinu so traurig? "Bitte pass einfach auf dich auf und versprich mir, egal was kommt, keine Angst zu haben. Angst spiegelt sich in deinem Gehirn wieder und erschafft Dinge, die nicht echt sind. Versuche immer zu kämpfen, egal was passiert. Versprichst du mir das?" Ernst blickte mich das Evoli an und ich konnte kleine Perlen aus Wasser in ihren so wunderschönen Augen erkennen. Etwas überfordert und doch besorgt, nickte ich und fragte: "Was meinst du damit? Stimmt was nicht?" "Hab einfach keine Angst", sprach das weiße Pokémon und plötzlich zuckte mein ganzer Körper heftig zusammen und eine ungeheure Angst suchte mich heim, während ich meine Augen weit aufriss und die Ohren hängen ließ. //So viele... Woher kommen sie auf einmal alle...?//
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• Hallo alle zusammen!
• Dieses Kapitel ist mal wieder etwas kürzer als 1000 Wörter, doch dafür werden die letzten beiden Kapitel wieder etwas länger. Ich hoffe, euch gefällt das Kapitel und hattet Spaß beim Lesen! Ich würde mich sehr über Feedback freuen!
• Wir sehen uns dann im nächsten Kapitel wieder!
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Pokémon - Lost Hope
Fanfiction❅~ Habt ihr euch schonmal gefragt, wie es ist, in einer Welt zu leben, wo ihr ständig in Angst leben müsst und von dem Unbekannten gejagt werdet? ~❅ ❅~ Sonzai lebt in einer Welt ohne Hoffnung, eine Welt, in der er der Einzige zu sein schein, der ein...