Knurrend schaute ich nun vor mich in die hasserfüllten Augen meines Gegners, nicht wissend was für Attacken er einsetzen würde. Doch ich war bereit, legte die Ohren an und zeigte drohend meine Zähne, ehe ich mit gesenkter Haltung meine Krallen ausfuhr. Ich war bereit zu allem. So viele Kämpfe hatte ich schon hinter mir, mein Körper war so voller Narben, dass ich sie kaum noch zählen konnte. Viele waren jedoch unter meinem Fell versteckt, worüber ich persönlich froh war. Wobei es mir egal sein könnte, da sowieso kein Pokémon außer Shinu freundlich mir gegenüber stand.
"Du bist der Grund... Unser Leiden... mein Leiden... bitte beende es... es tut so weh", nuschelte das Pokémon vor mir unter Knurren, während bei jedem Wort immer mehr Sabber lief. Der Körper des Vulpix schien in ständigen Schmerzen zu stehen, da er zitterte. Sie alle wiederholten oftmals das selbe, verwirrten mich immer mehr mit ihren Worten. Warum war ich der Grund? Wieso? Was hatte ich getan?
Ich gab auf sie danach zu fragen, da sie immer wieder das wiederholten was sie zuvor sagten. Nie gaben sie Antworten, schienen vollkommen besessen. Ich gierte nach Antworten, wollte wissen warum sie so waren. Wollte wissen, wovon sie alle befallen waren und wieso ich der Einzigste war, der nicht befallen war.
Ein Eisstrahl, der auf mich zu kam, holte mich aus meinen Gedanken. Schnell wich ich aus, in dem ich in die Luft sprang und zusah wie ein weiterer Baum vollkommen in Eis gehüllt wurde. Würde mich solch ein Eisstrahl treffen, wäre ich im Nu ein Eisblock und wäre von diesen Monstern besiegt worden. Doch ich gab nicht auf. Ich durfte nicht aufgeben. Knurrend landete ich wieder auf meinen Pfoten und setzte einen Ruckzuckhieb ein, um das Vulpix mit voller Wucht nach hinter zu schleudern, wobei ich sofort einen weiteren Hieb benutzte, um es Richtung Höhle zu schleudern. //Ich muss dieses Vulpix dort einsperren// Leider machte der starke Wind und Sturm mir und meinen Bewegungen sehr zu schaffen, weswegen es schwer war standzuhalten.
Trotz allem versuchte ich ein weiteres mal anzugreifen, doch das Eispokémon kam mir zuvor und verpasste mir mit Tackle einen Stoß in die Flanke, wodurch ich aufjaulte und zurück fiel in den kalten Schnee. Doch so schnell wie ich auf dem Boden lag so stand ich auch wieder auf und sprang zur Seite, um einem weiteren Eisstrahl auszuweichen. Dieser erzeugte einen riesigen Eisblock, der sofort von Schnee bedeckt wurde, da noch immer der Sturm wütete und versuchte uns nieder zu kriegen. Fauchend sah ich zu meinem Gegner und riss mich zusammen, kämpfte gegen den Wind und setzte ein weiteres mal Ruckzuckhieb ein. Laut jaulend flog das Vulpix in die Höhle, in der ich zuvor Ruhe fand, und versuchte sofort hinaus zu rennen. Doch mit kalten Blick setzte ich Eisstrahl ein, der das Vulpix und die komplette Höhle in hartes glänzendes Eis hüllte. Vollkommen erstarrt steckte mein Gegner nun im gefrorenem Wasser fest und starrte mich mit leeren Augen an. Sie waren so leer und gleichzeitig so voller Hass. Ich konnte es einfach nicht verstehen und beschreiben. Was ging hier nur vor sich?
Tief durchatmend lief ich schnell weiter und kämpfte mich wieder durch den starken Sturm. //Schnell weg hier, bevor noch welche kommen// Ich hatte Angst, mein Körper stand unter Stress und mein Herz schlug unter dem Adrenalin in sehr schnellen Geschwindigkeiten. Ich konnte meinen Herzschlag bis hoch zu meinen Ohren hören und es tat schon fast weh. Wieder schritt ich nur durch den Sturm, ohne wirkliches Ziel und Hoffnungslosigkeit. Alles fühlte sich wieder so unecht an, Zeit verging für mich kaum spürbar. Alles fühlte sich wieder wie ein Traum an und meine Erinnerungen verschwammen wieder. Gegen wen hatte ich gekämpft? Je mehr ich drüber nachdachte, desto mehr vergaß ich alles und begann damit, zu zweifeln, ob ich überhaupt gekämpft hatte. Ich hinterfragte es aber nach einer gewissen Zeit nicht mehr, es wurde mir vollkommen egal.
Langsam segelte der Schnee nur noch in kleinen Flocken den Himmel herunter, die Wolken verschwommen immer mehr und zogen davon, ließen der Sonne damit freie Fläche. Der Wind hörte auf gegen mich zu drücken und schließlich verschwand der Sturm vollkommen. Vor mir erstreckte sich ein vollkommen weißes Meer aus Schnee, welches im Sonnenlicht glitzerte. Der blaue Himmel zeigte kaum noch Wolken und keine Bäume waren mehr vor mir. Nur noch eine weite flache Landschaft, wobei sich am Horizont ein großes Gebirge erstreckte. Schon am Anfang meiner Reise sah ich die hohen Berge und folgte ihnen. Vielleicht war hinter ihnen etwas verborgen, was mir Antworten bringen konnte?
Seufzend ließ ich meinen Kopf umher schwingen, genoss die doch warmen Sonnenstrahlen auf meinem Fell und den seichten Wind. Während ich da stand, schaute ich in den Horizont und somit in das Gebirge vor mir. War dort hinter wirklich die Antwort, oder weiterhin nur dieser unendlich währender Winter, der versuchte mich nieder zu bekommen? Fragen über Fragen, die nie beantwortet werden konnten. Noch nicht.
"Hey! Ich bin wieder zurück!"
Mein ganzer Körper zuckte zusammen und ein Lächeln schlich sich auf meine Schnauze, während ich hinter mich schaute und dort Shinu stehen sah, die lächelte und sich dann auf mich zu bewegte. "Hey, freut mich echt", sagte ich vollkommen glücklich, als das schneeweiße Evoli wieder neben mir stand und ihren kleinen Kopf an meine Schulter ins Fell drückte. Sie war so wunderschön und ihr Fell glitzerte ebenfalls im Licht der Sonne. Es war so schön, sie wieder bei mir zu haben, nichts konnte mich so glücklich machen, wie Shinu. Sie fegte meine Einsamkeit hinfort, brachte mir Hoffnung. Das was ich schon lange verloren zu haben schien.
"Wusstest du, dass du wunderschön bist?", flüsterte ich dann und das kleine Evoli schaute hoch, mit einem breiten Grinsen. "Ja, dass hast du mir schon um die 2.000 mal gesagt", antworte sie leicht kichernd und streckte mir die Zunge raus. Schmunzelnd blickte ich sie an. "Oh, hab ich das? Hab ich wohl vollkommen vergessen" Meine Stimme klang so voller Freude und zusammen schritten wir beide nur wieder durch den Schnee, in welchen nur meine Pfoten versanken. Die kleinen Pfoten des Evolis schwebten förmlich über das gefrorene Wasser und hinterließen keinerlei Spuren. Ich wusste zwar nicht mehr, worüber ich schon mir ihr alles gesprochen hatte, die Erinnerungen verschwanden sofort vollkommen, doch etwas in mir drinnen sagte mir, ich sollte sie niemals danach fragen, was dieser Ort hier war und wer sie in Wirklichkeit war. Ich tat es nie und wenn ich es getan hatte, gab mir das Evoli nie antworten, sodass ich es schnell wieder vergaß. "Shinu, ich möchte über dieses Gebirge am Horizont. Vielleicht finde ich dann endlich Antworten, was geschehen ist und weswegen die Welt so ist, wie sie ist", erzählte ich dann etwas verloren in Gedanken. "Dann lass uns keine Zeit verlieren! Na komm, Sonzai!", rief das kleine Evoli und rannte vor, wobei es viel schneller als ich war. "Warte doch!", rief ich zurück und rannte hechelnd ihr hinterher, nur um langsam zu sehen, wie Shinu immer weiter rannte und mit dem Schnee um sie herum verschmolz. Bis sie vollkommen verschwunden war. Doch ich wusste, sie würde zurück kommen oder auf mich warten, weswegen ich weiter lief. Immer weiter und weiter.
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• Hallo, alle zusammen!
• Freut mich, dass ihr nun auch wieder zur diesem Kapitel da seid! Wie in jedem Kapitel könnt ihr mir gerne Feedback geben und Fragen stellen! Ich danke, für jeden Kommentar, Vote und Read. All das gibt mir Motivation weiter zu machen. Danke, an euch alle!
• Bis zum nächsten Kapitel ♡
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Pokémon - Lost Hope
Fanfiction❅~ Habt ihr euch schonmal gefragt, wie es ist, in einer Welt zu leben, wo ihr ständig in Angst leben müsst und von dem Unbekannten gejagt werdet? ~❅ ❅~ Sonzai lebt in einer Welt ohne Hoffnung, eine Welt, in der er der Einzige zu sein schein, der ein...