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Gerade in seinem Arm habe ich das Gefühl von Wohl befinden. Das Gefühl, welches mir bei meiner letzten Beziehung auf jeden Fall gefehlt hat.

Durch ein plötzliches, jedoch sanftes rütteln an mir, wache ich auf und schlage meine Augen auf. Langsam hebe ich meine rechte Hand und reib mir über meine Augen. Ich schaue auf und blicke, sofort in die hellblauen Augen, welche ich auch am Abend zuvor gesehen hatte. Seine hellblauen, wunderschönen Augen funkeln auf mich herab.
Warte.
Bin ich vorhin hier eingeschlafen? Scheiße. Wie viel Uhr haben wir bitte?
Im selben Moment ertönt das klingeln meines Handys. Sofort stürze ich mich auf meine Beine und laufe zu meinem Handy. Fuck mein Vater ruft an.
Während ich den Anruf annehme, drehe ich mich um und schaue auf die Uhr.
Scheiße es ist schon 10 Uhr.

„Naemi?" ertönt es aus meinem Handy „Wo steckst du? Deine Schicht beginnt jetzt. Du bist doch nie zu spät?" die Stimme meines Vaters klingt etwas verwirrt.

Wie zur Hölle erkläre ich ihm das jetzt?
„Tut mir leid" ich mache eine Pause „Cleo hat bei mir geschlafen und wir haben vergessen den Wecker einzustellen" lüg ich auf die Schnelle. Ich kann meinem Vater doch schlecht erzählen, dass ein Typ bei mir übernachtet hat.

Ich schau über die Schulter und sehe einen Ivan, welcher sich schon seine Jeans angezogen hat. Wow, der Typ versteht was er machen muss, obwohl ich es ihm nicht mal ansatzweise gesagt habe. Nachdem mein Blick nochmal über seinen Oberkörper geschweift ist, gehe ich mit schnellem Schritt in mein Zimmer und hol mir Klamotten raus.

Ich greife mir einen schwarzen Bleistiftrock und eine weiße Bluse. In der Zeit sage ich meinem Vater, dass ich gleich da bin und lege daraufhin auf. Ich zieh mich an und stürme sofort danach ins Badezimmer.

„Ivan?" rufe ich, kurz darauf höre ich schwere Schritte welche den Flur entlang zum Bad kommen.

Er bleibt im Türrahmen stehen und blickt mich mit einem Lächeln an. Aus der Schublade, unter dem Waschbecken, holte ich eine neue Zahnbürste hervor und halte sie ihm vor.
„Tut mir leid, dass du nicht mehr duschen kannst. Wir haben etwas verschlafen"

„Alles gut" erwiderte er.

Ich lächelte und ging an ihm vorbei in mein Schlafzimmer. Dort packte ich meine Tasche und stelle sie, im Flur, neben der Haustür ab.
Nach Ivan, ging ich mir schnell die Zähne putzen. Meine Haare bund ich zu einem hohen Pferdeschwanz. Kaum 5 Minuten später, lies ich die Tür ins Schloss fallen.
Ivan überredete mich, mit ihm die Treppe runter zu gehen, da es kürzer und schneller sei. Wir umarmten uns zur Verabschiedung und er bedankte sich noch mal bei mir, dafür, dass er hier über Nacht bleiben durfte.

Nach der Arbeit entschied ich mich, nachhause zu fahren und bisschen was aufzuräumen.
Davor fahre ich, aber noch mal in Ruhe einkaufen. Mit vollen Tüten komme ich in meine Wohnung rein und stelle sie auf der Kücheninsel ab. Ein Blick auf die Uhr an der Mikrowelle sagt mir, dass wir schon 18:36 haben.
Warte....
Ich blicke zurück in den Flur und sehe dort Schuhe, welche mir auf jeden Fall nicht gehören. Ich erkenne, dass es ein paar Männerschuhe und zwei paar Frauenschuhe sind. Natürlich kann ich auch sofort zuordnen welchen Frauen, diese Schuhe gehören. Es sind die von Cleo und Alisa. Dann erklärt es sich ja auch von selbst, wessen Männerschuhe es sind. Henrys.

Da ich hier keine Stimmen höre, erschließe ich mir, dass alle drei auf dem Balkon sitzen. Ich lag richtig. Ich öffnete die Balkontür und blickte auf drei Personen, die am Tisch saßen.
„Ich glaube ich sollte euch meinen Schlüssel mal abnehmen" schmunzel ich. „Warum seid ihr hier?" frage ich daraufhin neugierig.

Henry drückt seine Zigarette im Aschenbecher aus, den Aschenbecher habe ich extra für ihn dort hin gestellt. Naja und vielleicht für mich, wenn ich mal runterkommen muss. Das muss aber niemand wissen.

ivan.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt