Intermezzo

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Damiens p.o.v.

Ich lag im Bett, die Arme hinter dem Kopf verschränkt und wartete auf Ria.
Tja, ich musste lange warten. So lange, dass ich mich schon fragte, ob sie sich in der Badewanne ertränkt hatte, um mir zu entkommen.

Aber einen Moment später verwarf ich diesen Gedanken wieder.
Sie war viel zu stolz und stur, um das zu tun.
Also wartete ich weiter und überlegte, ob ich ihr nicht vielleicht doch einen Besuch im Bad abstatten sollte.
Bestimmt hatte sie abgeschlossen, aber so ein kleines Schloss stellte kein Problem für mich dar.

Andererseits...es würde ihr bestimmt nicht gefallen, wenn ich die Tür einrammte.
Und ich hatte keine Lust auf einen erneuten Kontrollverlust.
Wobei das eigentlich schon lustig werden könnte...

Bevor ich allerdings zu einer Entscheidung gelangen konnte, wurde schon die Tür zu meinem Zimmer aufgestoßen und Ria stand da.
Mit nichts weiterem bekleidet als einem Handtuch, das sie oben verknotet hatte.
Fuck.

"Ich hab keine sauberen Klamotten", sagte sie, ohne sich in irgendeiner Weise zu schämen. Selbstbewusst stand sie da, mit gerecktem Kinn.

Das Handtuch war nicht sonderlich groß und offenbarte ihre wunderschönen langen Beine.
Ich musste schlucken.

Dann blickte ich zu ihr auf, mit einem anzüglichen Grinsen im Gesicht und einem Funkeln in den Augen.
Ein Gesichtsausdruck, bei dem bisher jedes Mädchen geschmolzen ist wie Wachs in meinen Händen.

"Du brauchst keine Klamotten", erwiderte ich verführerisch.
"Du kannst dich auch nackt zu mir legen."

Sie verschränkte die Arme vor der Brust und zog eine Augenbraue hoch, als würde sie meine Intelligenz in Frage stellen.
Okay, entweder war sie immun gegen meinen Verführer-Blick, oder ich hatte ihn irgendwie verlernt. Ich fürchtete, sie gehörte wirklich zu der seltenen Sorte Mädchen, die immun gegen meinen Verführer-Blick war. Zu schade.

"In deinen Träumen vielleicht", erwiderte sie spöttisch.

Dann ging sie zu meinem Kleiderschrank, um sich Klamotten rauszuholen.
Hm. Wenn sie nur wüsste, was ich träumte....

Wieder glitt mein Blick an ihr entlang.
Sie sollte nur noch kurze Shorts tragen, damit ich ihre Beine bewundern konnte.
Überhaupt sollte sie einfach nicht so viel tragen. Solch ein wunderschöner Körper, wie sie ihn hatte, sollte nicht verdeckt werden.
Na ja, zumindest nicht in meiner Anwesenheit. Niemand außer mir durfte ihre nackten Beine bewundern.
Ich wusste, dass das ziemlich besitzergreifend von mir war.
Aber es war mir egal. Denn sie gehörte mir. Mir allein.

Mit einem schwarzen T-Shirt und einer Boxershorts von mir ging sie wieder ins Bad.
Ohne mir auch nur einen Blick zu schenken.
Das nervte. Es nervte, dass sie mich nicht so sehr wollte wie ich sie.

Aber gleichzeitig spornte es mich nur noch mehr an. Sie war wie eine verheißungsvolle Herausforderung.
Eine verheißungsvolle Herausforderung, die ich nur zu gerne annehmen würde.
Ich würde sie dazu bringen, dass sie mich nicht nur akzeptierte, sondern liebte, so sehr, dass es fast schmerzte.
Sie würde nie Augen für einen anderen haben.
Es würde nur mich geben. Sie würde kaum die Augen von mir nehmen können und in ihrem Blick würde immer unsterbliche Liebe liegen.
Außerdem würde sie immer tun, was ich wollte, würde darum betteln, tun zu dürfen, was ich wollte.

Ich schwelgte noch immer in dieser paradiesischen Zukunftsvision, als Ria wieder ins Zimmer kam, diesmal mit meinen Sachen bekleidet.
Der Atem stockte mir.
Verdammt. Wie konnten ihr meine Sachen so viel besser stehen als mir?

"Also."
Sie stemmte die Hände in die Hüften.
"Ich hab Hunger."

Ich auch. Aber ich glaubte, wir sprachen von zwei verschiedenen Arten von Hunger.

His SalvationWo Geschichten leben. Entdecke jetzt