Kapitel 9

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Schnell zog ich mich an, ging kurz ins Bad, um mir das Gesicht zu waschen und kurz auf die Toilette zu gehen.
Dann machte ich mich auf den Weg nach unten, wo Edward schon in der Küche auf mich wartete und am Tisch saß. Auf dem Tisch stand ein Teller, ein Glas mit Wasser, etwas Käse, Butter und so weiter und eine Pfanne mit etwas Rührei.
Edward deutete auf den Stuhl, der an dem Platz mit dem Teller stand und signalisierte mir, dass ich mich dort hinsetzen sollte. "Iss etwas, der Tag wird bestimmt wieder relativ lang. Außerdem soll das Frühstück ja wohl die wichtigste Mahlzeit des Tages sein, das hat mir zumindest Mal jemand erzählt.", hörte ich ihn dann mit ruhiger Stimme sagen.
Also setze ich mich und aß die Scheiben Toast, die bereits auf meinem Teller lagen. Edward musterte mich während ich meine Brotscheiben belegte und sie dann relativ hastig herunterschlang, denn ich merkte, dass ich wirklich Hunger hatte. Aber ich versuchte Edwards Blicken möglichst nicht zu begegnen und schaute ihn erst an, als ich meinen Teller leer gegessen hatte.
"Wenn du satt bist, dann können wir jetzt kurz rüber zu Esme und Alice gehen. Danach kommst du wieder mit mir, wir gehen heute in den Wald. Ich habe keine Lust alleine zu gehen, deswegen wirst du mich begleiten. Also bist du soweit?", sagte Edward daraufhin zu mir.
"Ähm ja ich bin satt, danke. Also können wir jetzt los.", antwortete ich ihm und Edward stand auf, ging in Richtung Haustür und ich folgte ihm.
Dort angekommen reichte mir Edward meine Schuhe und eine dünne Jacke, die ich mir anzog. Dann öffnete er die Tür und wir liefen hinüber zu dem Haus in dem Esme und Carlisle wohnten. Edward öffnete einfach die Tür und rief nach seiner Mutter, die schon nach kurzer Zeit um eine Ecke schaute, dann auf uns zu kam um ihren Sohn kurz zu umarmen.
Dieser erzählte ihr von meinem Problem und Esme legte dann sofort ihren Arm um meine Schulter und nahm zog mich mit sich. "Komm mit Mädchen, wir schauen Mal, was wir so finden. Ich kann dir nur sagen, dass ich sehr froh bin, dass ich das nicht mehr immer durchmachen muss. Dunkel erinnere ich mich noch, dass ich das damals auch immer wirklich nicht schön fand.", sagte Esme dann verständnisvoll und lächelte mir mild zu.
Sie wirkte auf mich, wie eine unglaublich liebe Frau und tolle Mutter. Aber wie konnte es sein, dass so jemand es okay fand, dass ihr Sohn sich einen Mädchen als Sklavin kaufte? Ich meine ich musste auch für sie arbeiten, also hatte sie auch Vorteile davon, aber diese Familie hätte doch bestimmt auch genug Geld um sich "freiwillige" Arbeiter anzustellen.

Im Bad angekommen, durchsuchte Esme zunächst ein paar Schränke und fand dann schließlich was sie gesucht hatte.
"Hier du kannst dir raussuchen was du am liebsten hast. Den Rest kannst du behalten.", mit diesen Worten reichte sie mir einen Korb und verließ den Raum wieder. Doch bevor sie die Tür hinter sich schloss, fügte sie noch hinzu: "Mach dich fertig und geh vielleicht noch duschen, wenn du willst. Ich werde unten mit meinem Sohn auf dich warten. Also komm danach einfach zu uns."
Dann zog sie die Tür zu und ich blieb alleine im Badezimmer zurück.
Es war ein relativ großer Raum, der in hellen Farben gehalten war. Es befand sich sogar eine Dusche und eine Badewanne hier.
Ich entschied mich also dazu noch schnell duschen zu gehen, zog mich aus und stellte mich unter das warme Wasser. Es tat gut und ich sah hinaus aus den Fenster, auf den Wald, den man dort sah, während ich meinen Körper mit Seife einschäumte und danach wieder sauber wusch.
Dann nahm ich mir eins von den Handtüchern, die auf einem kleinen Hocker neben der Dusche, lagen.
Dann hörte ich auf einmal ein Klopfen an der Tür und danach Esme's Stimme, die mir mitteilte, dass sie mir frische Kleidung gebracht habe und sie diese vor der Tür ablegen würde.
Ich trocknete mich also zuende ab, wickelte das Handtuch um meinen Köroer und öffnete die Tür einen Spalt breit, um den Stapel an Kleidung ins Bad zu holen.
Dort lag frische schwarze Unterwäsche mit etwas Spitze, eine dunkelrotes T-Shirt und eine schwarze Hose und außerdem auch eine Haarbürste. Ich zog mich also an, kämmte meine nassen, langen, braunen Haare und verließ dann das Bad, um zu Esme und Edward zu gehen.
Die beiden saßen auf einem Sofa im Wohnzimmer des Hauses und unterhielten sich. Als Edward mich sah, stand er auf, bedankte und verabschiedete sich von seiner Mutter und ging dann auf mich zu, nahm mich leicht am Arm und zog mich in Richtung Tür. Ich winkte Esme zum Abschied leicht zu und sie lächelte mich daraufhin an.
Dann verließen wir das Haus und Edward nahm direkt einen Weg der in Richtung Wald führte.
Ich liebte den Wald schon immer, er spendete auf eine gewisse Weise so viel Ruhe, Entspannung und Trost und war einfach nur wunderschön.
Ich genoss es durch den Wald zu gehen,
das Rauschen des Windes zu hören, der durch die Blätter streicht, das Zwitschern von Vögeln und in der Ferne, das leise Plätschern eines Flusses.
So liefen wir einige Zeit einfach schweigend in den Wald hinein. Dabei war der Weg unter meinen Füßen immer weniger ein wirklicher Weg, sondern wurde mehr einfach zu normalem Waldboden, sodass ich alleine wahrscheinlich niemals zurück finden würde.
Schließlich gelangten wir auf eine Lichtung, es war wirklich schön dort. Es wuchs grünes Gras, vereinzelt ein paar weiße, gelbliche und rote Blumen und die Sonne tauchte alles in warmes Licht.
Edward blieb dort stehen und drehte sich zu mir um. "Ich glaube hier ist es schön für dich zu bleiben. Ich gehe noch weiter, etwas jagen, aber du bleibst bitte hier, ich brauche sowieso nicht lange. Und versuch gar nicht erst abzuhauen. Ich würde dich sowieso wiederfinden. Meine Sinne sind sehr viel schärfer als deine und ich könnte mit Leichtigkeit deine Spur verfolgen und außerdem bin ich viel schneller, als du jemals werden könntest. Also bleib bitte einfach hier, damit sparst du uns nur beiden Stress. Dieser Wald ist sowieso viel zu groß und du würdest wahrscheinlich nie hier alleine raus finden.", hörte ich dann seine tiefe, ruhige Stimme sagen.
Seinen Anweisungen folgend setze ich mich an den Rand der Lichtung an einen Baum und genoss die warmen Sonnenstrahlen, die auf meine Haut fielen.
Ich schloss die Augen und hörte wie sich Edwards Schritte von mir entfernten und wie er etwas wie, 'gut so. Ich hoffe sehr, dass du einfach so hier bleibst.', murmelte.
Die Sonne und die Geräusche des Waldes machten mich auch auf einmal unglaublich schläfrig und ich rollte mich im Gras zwischen den Wurzeln des Baumes zusammen und fiel in einen leichten Schlaf.
Ich wachte von einem Geräusch auf, dass ich nicht richtig zuordnen konnte und öffnete langsam blinzelnd meine Augen. Die Sonne blendete mich und ich konnte nur die Umrisse einer Person erkennen, während ich mich in eine sitzende Position aufrichtete und mich dann mit dem Rücken wieder an den Stamm des Baumes lehnte.
Der Umriss wurde langsam deutlicher und die Person kam auf mich zu gelaufen. Dass es Edward war erkannte ich vollständig, als sein Schatten auf mich viel und mich so die Sonne nicht mehr blendete.
Er stand nun direkt vor mir und kniete sich zu mir hin und hielt mir seine Hand hin, die ich ergriff.
Er zog mich nach oben, doch da ich gerade auf dem Boden geschlafen hatte und sowieso auch ansonsten etwas geschwächt war, fiel es mir zunächst schwer mich selbst auf den Beinen zu halten.
Edward machte also einen Schritt auf mich zu griff an meine Hüfte und drückte meinen Rücken gegen den Stamm des Baumes. Seinen Oberkörper drängte er gegen meinen und seine andere Hand wanderte zu meinem Hals und meinen Haaren, die immer noch leicht feucht waren.
Ich schaute erschrocken in seine Augen und spannte meinen Körper an, dich ich merkte, dass er ebenso angespannt war.
Er strich meine Haare aus meinem Nacken, drückte dann leicht meinen Kopf etwas schräg, sodass mein Nacken noch mehr entblößt war. Dann senkte er seinen Kopf an meinen Hals und rückte mit seinem Körper noch näher an meinen.
Ich wollte weg von ihm, doch auf der andere Seite wollte ich diese Nähe auch. Ich wollte fliehen, aber ihm gleichzeitig auch irgendwie noch näher sein.
Sein Atem strich über die nackte Haut an meinem Hals und er zog meinen Geruch ein, während er eine Hand in meinen Haaren vergrub und mit der anderen, meinen Körper an seinen drückte.
"Oh fuck, du riechst so verlockend. Wie unschuldig dort im Gras lagst und geschlafen hast. Der Anblick hat mich fast verrückt gemacht. Ich will dich so sehr gerade und ich würde so gerne dein Blut kosten, aber dafür ist es noch nicht Zeit. Ich muss mich zusammenreißen.", murmelte er an meine Halsbeuge. Seine Stimme war noch tiefer und rauer als sonst und er knurrte die Worte fast. Auch der Griff um meinen Körper wurde fast noch ein kleines bisschen kräftiger.
Ich keuchte leise auf und versuchte mich aus seinen Armen zu winden, aber er war einfach zu stark. "E...Edward...", stotterte ich: "B...Bitte lass mich los." Ich versuchte weiter mich von ihm weg zu bewegen, denn er machte mir ein bisschen Angst. Doch der Baum in meinem Rücken und Edwards Körper, der meinen umschloss, machten eine Flucht aus dieser Situation so gut wie unmöglich.
"Du machst es nicht gerade besser, indem du deinen Körper auch noch an meinem reibst. Ich hoffe das ist dir bewusst Kleines.", raunte er mir zwischen zusammen gebissenen Zähnen zu. Dann hob er langsam den Kopf aus meinem Nacken und schaute mir in die Augen. Er wirkte immer noch unglaublich angespannt und die Anstrengungen sich zurückzuhalten und die Lust, die ich in seinem Blick erkennen konnte, ließen mich erschauern. Er lehnte seine Stirn nach vorn an meine und atmete schwer.
Der Gedanke, wie unglaublich gut er roch und dass sich sein Körper an meinem so gut anfühlte, schoss mir durch den Kopf. Und meine Körper lehnte sich leicht in seine Richtung. Doch im nächsten Moment fiel mir wieder ein, dass ich so ihm gegenüber nicht empfinden sollte und ich konnte mir diese Anziehung zu ihm einfach nicht erklären, aber sie vernebelte mir vollkommen den Kopf.
Edward schien sich mittlerweile gesammelt zu haben, denn sein Atem ging wieder etwas langsamer und er stieß sich schließlich von dem Stamm in meinem Rücken ab und machte einen Schritt rückwärts. Dann drehte er mir den Rücken zu und rief über seine Schulter: "Na los komm mit, wir gehen wieder zurück nach Hause.".
Etwas zittrig auf den Beinen und immer noch ziemlich angespannt folgte ich ihm runter von der Lichtung und zurück in den Wald.

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