Kapitel 21 - Forever

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Chloe seufzte zufrieden und lehnte sich zurück.
Dabei kuschelte sie sich in ihre Decke und eng an Lucifer.
Dieser legte seinen Arm um seine Freundin und zog sie nahe zu sich.
Sie hatte ihn unglaublich vermisst. Es war, als hätte ein Teil ihrer Selbst gefehlt.

Erst jetzt fühlte sie sich wieder komplett.
„Ich liebe dich", hauchte er in ihr Haar.
Sie drehte ihr Gesicht zu ihm und küsste ihn sanft auf die Lippen.
„Ich liebe dich auch, Lucifer Morningstar", gab sie zurück und lächelte leicht.
Sie verspürte pures Glück.

Seine Hand wanderte vorsichtig zu ihrem sichtbaren Bauch.
Er wusste noch immer nicht, wie es sich anfühlen würde Vater zu sein. Seine Hand verblieb auf ihrem Bauch, als ...
„Was war das?!", fragte Lucifer erschrocken und zog seine Hand weg. Der Bauch hatte sich bewegt.

„Das Baby bewegt sich nur", erklärte sie ihm lächelnd und nahm seine Hand in ihre. „Es reagiert inzwischen auf äußere Einflüsse. Auch auf dich."
„Spürt es vielleicht auch, was ich bin?", fragte Lucifer leise.

Chloe legte seine Hand wieder an ihren Bauch und schüttelte den Kopf.
„Es wird dich lieben", meinte Chloe bestimmt. „Jedes Mal, wenn es deine Stimme hört, reagiert es auf dich und bewegt sich. Das ist etwas Gutes!"

Er spürte wieder leichte Bewegungen, schreckte dieses Mal jedoch nicht zurück.
„Wo ist eigentlich Trixie?", fragte er seine Freundin.
Chloe seufzte.
„Sie ist bei Dan, wie so oft in letzter Zeit. Ich habe versucht stark zu sein, doch ich wollte nicht, dass sie spürt, wie es mir wirklich geht. Ich konnte wochenlang kaum schlafen oder essen. Mit der Zeit wurde es besser, aber ich habe Angst, als Mutter zu versagen."

„ So ein Unsinn, Detective! Du bist die beste Mutter, die sich ein Kind nur vorstellen kann. Holen wir sie morgen ab und unternehmen irgendwas zusammen", schlug Lucifer vor. „Wir könnten mit ihr ins Aquarium fahren oder nach Disney World."
Chloe lächelte ihn an, während er mehr und mehr Ideen hervorbrachte.
„Wir können auch einen schönen Spieleabend im Wohnzimmer veranstalten", meinte sie, dann setzte sie sich auf, um Lucifer direkt ansehen zu können. „Ich bin momentan nur froh, mich ausruhen zu können, denn langsam... wird das zusätzliche Gewicht wirklich anstrengend. Man muss nicht immer an besondere Orte fahren, um eine wunderschöne Zeit zusammen zu haben."
Er verstand was sie meinte und nickte.


Er wurde mit einem Mal nervös und stand auf. Ein paar Schritte ging er vor dem wärmespendenden Kamin auf und ab, was zur Folge hatte, dass Chloe ihn fragend beobachtete.
Hatte sie etwas Falsches gesagt?

Er blieb bei ihr stehen und sah sie an.
Das Flackern des Kaminfeuers färbte sein Gesicht in verschiedenen Orangetönen. Sie hätte ihn stundenlang betrachten können.
Er atmete tief ein und räusperte sich.

„Chloe ich ... ich habe noch nie in den ganzen Äonen meines Daseins wahrhaftige Liebe empfunden. Nicht so, wie ich sie für dich empfinde. Du bist alles, was mich glücklich macht und ich fühle mich nur bei dir wirklich ... vollständig. Ich kann bei dir sein, wer ich bin. Ich ... ich möchte dich nie wieder verlieren, an niemanden", offenbarte Lucifer und schluckte. „Du musst mir zeigen, wie ich ein guter Vater werde und vielleicht möchtest du mir auch zeigen, wie ich dir ein guter ... Mann ... werde..."

Bevor Chloe auch nur einen Gedanken fassen konnte, war Lucifer vor ihr auf die Knie gegangen und fummelte etwas aus seinem Sakko.
„Chloe Jane Decker, möchtest du ... mich heiraten?", fragte er fast schon schüchtern.
Er hielt ihr einen schlichten, aber wunderschönen Ring entgegen.

Sie starrte ihn mit offenen Mund an und ließ ein paar Sekunden vergehen.
Sekunden, die Lucifer wie Jahre vorkamen.
„Ja", platzte sie schließlich heraus. „Ja verdammt, ich will!"

Freudentränen liefen über ihre Wangen, als Lucifer ihr vorsichtig den Ring über den Finger steckte.
Sie betrachtete ihn eine ganze Weile.
„Das ist kein gewöhnlicher Ring", erkannte Chloe nach langem Betrachten des Schmuckstücks. Er war nicht neu, wurde nur verändert. Der kleine Diamant dagegen wurde nachträglich eingesetzt.

„Ich... also ... es sollte etwas Besonderes sein", begann Lucifer, während er weiter vor ihr kniete. „Ich hatte Unterstützung, was den Antrag betrifft und dieser Ring soll zeigen, dass er damit einverstanden ist."
„Wer?", fragte Chloe, konnte den Blick nicht von dem Ring abwenden. Er kam ihr bekannt vor ...

„Dein Vater", antwortete Lucifer und suchte Chloes Blick. War sie bereit dafür?
„Ich hatte im Himmel sehr viel Zeit.... Eines Tages traf ich John Decker und habe meine Zeit mit ihm verbracht. Du hast einen großartigen Vater, Chloe, und er ist unendlich stolz auf dich."

Chloe schluchzte und lehnte sich vor, um Lucifer zu küssen.
Es war der Ehering ihres Vaters. Ein Teil von ihm, den er Lucifer gegeben hatte – für sie.
„Danke", hauchte sie unter Tränen.

„Wie war er so?", fragte sie nach einigen Sekunden.
„Er ist ein großartiger Mann und ich bin froh, ihn kennengelernt zu haben, Chloe. Er ist ein bisschen wie du und ein wahnsinnig guter Zuhörer. In der kurzen Zeit, die ich mit ihm verbringen durfte, war er mir näher, als es mein eigener Dad jemals war."

Lucifer wirkte für einen Moment betrübt, schluckte es jedoch herunter.
„Wieso hast du mir das nicht vorher erzählt?", fragte Chloe nun und bedeutete ihm, sich zu ihr zu setzen. Also setzte er sich neben sie.

„Ich wollte deine Antwort nicht beeinflussen", begann er. „Du solltest selbst entscheiden und nicht durch deinen Vater voreingenommen handeln."
„Ich würde mich immer für dich entscheiden", flüsterte sie. „Bitte erzähl mir mehr von ihm..."

Also lehnte sich Lucifer zurück, bettete Chloes Kopf in seinem Schoß und begann ganz am Anfang.

Devils Desire - Aus Zwei wird EinsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt