Während des Drehs war Luca wohl irgendwann verschwunden, denn als wir fertig waren konnte ich ihn nirgendwo sehen.
Das kam mir allerdings ziemlich gelegen, da ich so noch einen kurzen Abstecher in der Maske machen könnte.
Es war 17:30, ich verabschiedete mich schnell von den Mädels und versprach Matt, dass ich vor Mitternacht zu Hause bin und ihn anrufe wenn etwas ist.
Dann trennte ich mich unauffällig von den anderen und ging in die Maske.
Im Nebenraum zog ich mich schnell um, doch dann fiel mir auf, dass ich ja nur meine Gammel Klamotten vom letzten Tag hatte und beschloss mir ein paar Sachen von 'Sara Salvatore' zu leihen.
Diese Räume hier waren ab Mittag leer, da hier dann niemand mehr geschminkt oder frisiert wurde, ich konnte mich also getrost setzten ohne Angst zu haben erwischt zu werden.
Aber warum machte ich mir diesen ganzen Aufwand, wenn ich eh nichts von ihm will.
Obwohl, also schlecht aussehen tut er ja wirklich nicht...
Mir blieben, dank dem Klamotten Problem nur noch 10 Minuten, also betrachtete ich mich in Spiegel.
Meine Haare waren nicht mehr so Voluminös Lockig wie am Vormittag, also nahm ich das erste Haarspray was ich finden konnte und sprühte es mir Kopfüber in meine Lockenmähne.
Ja, schon besser.
Meinen Augen sah man den wenigen Schlaf der letzten Nacht an, weshalb ich mir noch etwas Concealer unter die Augen rieb.
Ich zog meinen Lidstrich nach und kramte dann in den vielen Schubladen nach einen dunklen Lippenstift.
Natürlich war er in der letzten der vielen Schubladen und Aufbewahrungskästen.
Ich betrachtete mein fertiges Ich im Spiegel und ich hatte wirklich das beste aus mir rausgeholt, ich sah fast schon ziemlich sexy aus - ein wenig wie meine Serien Figur.
Auf die Sekunde genau schaffte ich es zur großen Eingangstür, nachdem ich die langen Flure entlang gelaufen bin.
"Na da bist du ja", hörte ich jemanden hinter mir sagen und drehte mich Blitzschnell um.
Es war natürlich Luca.
Ich lächelte ihn verlegen an, denn ich hatte keine Ahnung was ich hätte sagen sollen.
Er kam langsamen Schrittes auf mich zu und ich erstarrte: "Du warst echt gut heute, naja soweit ich das beurteilen kann. Hier um die Ecke ist ein Park, wenn du Lust hast könntest du mir bei einem kleinen Spaziergang erzählen, wie du zu diesem Job gekommen bist."
Mittlerweile stand er direkt vor mir und ich konnte seinen Atem auf meiner Stirn fühlen.
"Ja, ich denk das krieg ich hin.", antwortete ich knapp aber auf eine lustige Art und Weise.
Luca öffnete mir die Tür und wir gingen schweigend die Straße hinunter zum Park.
"Du hast mir immer noch nicht verraten wie alt du bist?", brach er das Schweigen zwischen uns.
"Ich bin 17.", antwortete ich kurz, sah aber zu ihm rau," und du?"
"Ehrlich? Ich hätte dich ein paar Jahre älter geschätzt.", er grinste mich an.
"Das tun viele!", und das war sogar die Wahrheit, "aber jetzt sag mal, wie alt bist du? 18?19?", fragte ich neugierig.
"Ich bin gerade 19 geworden und arbeite trotzdem noch als Praktikant, während du.. du weißt schon.", ich musste lachen.
"Erzähl mir die Geschichte!", er schubste mich leicht mit seinem Ellenbogen als wir den spät erreichten.
Und dann erzählte ich sie ihm.
Angefangen mit dem Familientreffen, über die Hochzeit, das tolle Geschenk und meine ersten Tage am Set - es tat gut mir jemandem darüber zu reden, der nicht mittendrin war, für ihn war das ebenfalls nicht so selbstverständlich wie für Matt oder Ian.
"Ist das gerade dein Ernst? Das hast du die doch ausgedacht! Soviel Glück kann man garnicht haben!", ihm schien das alles so unglaubwürdig wie es nunmal auch war.
"Doch, das stimmt! Ja und jetzt bin ich hier, das war meine Geschichte", ich lächelte ihn etwas verlegen an.
"Wow! Also das kann wirklich niemand toppen!", ich hatte ihn wohl wirklich begeistert.
Wir standen mitten in einem großen Park, mittlerweile war es bereits dunkel geworden.
Es war wirklich schön in diesem Moment, es war schön hier in Atlanta und es war schön mit ihm hier zu reden.
"Hast du einen Freund?", platzte aus ihm heraus.
Ich musste lachen, denn Luca würde ein wenig Rot: "Nein, hab ich nicht. Schon länger nicht mehr."
"Dann teilen wir wohl das gleiche Schicksal!", er lächelte verlegen und setzte sich vor uns auf eine Bank, ich tat es ihm gleich.
"Du hast dich vorhin noch schick gemacht oder? Gibs zu!", sagte er störrisch ohne mich anzusehen.
Ich spürte wie mir, schon wieder, die Röte ins Gesicht stieg und ich guckte Luca verlegen an:"Was denkst du denn?", konterte ich.
"Ich denke, das du ziemlich hübsch aussiehst! Und für 17 auch verdammt sexy!"
Jetzt war es um mich geschehen.
Ich spürte wie meine Haut glühte, ich müsste die Farbe einer Tomate angenommen haben.
Ich traute mich nicht ihn so anzusehen, also schaute ich weiter auf den Boden und nuschelte ein leises: "Danke."
"Wir haben schon halb 12, du musst sicherlich bald zu Hause sein oder? Was hält's du davon wenn ich dich bringe?", ich atmete erleichterte auf und nickte.
Wir gingen schweigend nebeneinander aus dem Park und stiegen in das nächste Taxi.
Keiner von uns wusste was er sagen sollte, also sagten wir nichts.
Die wenigen Minuten, die die Fahrt vom Set bis zu Matts Wohnung dauerte, kamen mir vor als wären es Stunden gewesen.
Ich atmete erleichtert auf, als das Taxi endlich anhielt. Aus dem Augenwinkel könnte ich sehen, dass Luca ebenfalls aus dem Wagen stieg.
Und da standen wir nun, dicht an dicht vor einem Taxi.
"Danke, dass du mir deine Geschichte erzählt hast, es war ein wirklich netter Abend! Sehen wir uns morgen!", brach er das Schweigen.
Netter Abend. Nett. Was heißt schon 'Nett'...
"Ja wir sehen uns morgen.", ich lächelte ihn noch einmal an, dann drehte ich mich um und ging in das Gebäude.
"Sofia! Warte mal", ich drehte meinen Kopf und sah wie er auf mich zu kam, "ich habe was vergessen!"
Was hätte er den vergessen sollen? Könnte das nicht bis morgen warten?
Dann spürte ich seine Hände an meinen Wangen und als er sich leicht zu mir hinunterbeugte, schloss ich wie automatisch meine Augen.
Seine Lippen trafen sanft auf meine und dann küsste er mich als hätte er Angst, ich könnte unter seinem Kuss zerbrechen.
Wenige Sekunden später lösten wir uns voneinander: "Du hast etwas wirklich faszinierendes an dir, Sofia.", sagte er ruhig und drehte sich dann um und stieg in das Taxi.
Also wenn er etwas kann, dann küssen, dachte ich mir und stieg in den Fahrstuhl.Ich würde mich wie immer über eure Rückmeldung freuen ! ❤️(:
Eure Anna
DU LIEST GERADE
Ein Mann verändert dein ganzes Leben
Teen FictionSofia ist 17 Jahre alt und fiebert schon seit Monaten auf die Hochzeit ihrer Mutter hin. Und nun soll sie ihre "neue" Familie, also die ihres angehenden Stiefvaters Henning, kennenlernen und ist schon reichlich nervös. Und wenn sie nur wüsste wer da...