Es war ein wundervolles, gigantisches Gefühl. Sie breitete ihre Arme aus. Streckte sie weit hinaus in die frische Sommerluft.
Über ihr strahlte der Mond und die Sterne leuchteten wie abertausende Diamanten.
Sie flog durch den Nachthimmel und ihre wilden Haare flogen hinter ihr her.
Sie schloss die Augen und atmete tief ein. Sie genoss den Moment, den Moment der Freiheit. Bäume und kleine Häuser rauschten unter ihren Füßen vorbei, doch sie brauchte das alles nicht zu beachten. Sie war frei, fühlte sich aber dennoch nicht verloren, nein, im Gegenteil, sie fühlte sich sicher und geborgen.
Es war ein fantastisches Gefühl, es fühlte sich fast an wie in einem Rausch. Doch zwischen die Glücksgefühle drängte sich schnell ein weiteres Gefühl. Es kam plötzlich und unerwartet. Es drängte sich zwischen das Mädchen und die Freiheit.
Es ließ sie erschaudern. Es war die Angst. Die Angst wieder landen zu müssen, die Angst wieder aufwachen zu müssen. Denn sie wusste, dass so etwas wundervolles nicht in der Wirklichkeit passieren konnte. Es konnte einfach nicht real sein.
Eine kleine Träne kullerte ihre blassen Wangen hinunter. Das ungute Gefühl hatte nun vollkommen von ihr Besitz genommen. Der Schmerz lies sie erschaudern. Ihr Herz begann zu schlagen. Dann begann sie an Höhe zu verlieren. Jeder Herzschlag, jedes Pochen, lies sie weiter und weiter nach unten fallen. Sie war fast da, es würde nicht mehr lange dauern und sie würde auf dem Erdboden aufprallen, es würde nicht mehr lange dauern und sie würde erlöst werden. Erlöst von all dem Schmerz und vor allem von all der Angst. Der Erdboden war ihr nun schon nahe, viel zu nahe. Sie schloss die Augen und hielt die Luft an...
Doch statt dem erwarteten Aufprall, den sie dachte spüren zu müssen, hörte sie nur ein leises Flüstern. Das Flüstern einer ihr nur all zu gut bekannten Stimme.
Langsam, immernoch angsterfüllt, öffnete sie die Augen.
Doch kaum hatte sie dies getan, entschied sie sich um. Sie wollte nicht, dass das vor dem sie so höllische Angst gehabt hatte nun wirklich geschah. Sie wollte nicht, dass der Traum vorbei war, sie wollte wieder frei sein.
Sie versuchte ihren Körper zu spüren. Sie spürte, dass sie auf etwas weichem lag. Sie schwebte nicht. Nicht mehr. Traurig drehte sie ihren Kopf nach links, hielt die Augen aber immernoch fest geschlossen.
Das leise Flüstern war wieder zu hören, nur war da dieses Mal verständlich.
"Guten Morgen Bella" sagte die schüchterne Stimme eines kleinen Mädchens sanft. Das Mädchen lächelte.
Es war schön ihre große Schwester beim Schlafen zu beobachten. Wenn sie schlief sah sie aus wie ein Engel. So wunderschön und zufrieden. Da ihre Schwester immernoch keinen Laut von sich gab, räusperte sich die Jüngere kurz gespielt und sagte dann mit künstlicher Stimme: "Ich würde sie bitten, sich zu erheben, Mad'am. Die wohlgeborenen Eltern haben bereits das Frühstücksmahl vorbereiten lassen. Ich wäre entzückt, wenn sie mich dorthin begleiten würden." Sie grinste. Kaum hatte sie das gesagt, begann sie sich ihr Gegenüber ein wenig zu bewegen.
Diese drehte nämlich ihren Kopf in Richtig jüngere Schwester und öffnete sanft die müden Augen. Dann begann sie ebenfalls zu grinsen und sagte aufgesetzt: "Es wäre mir eine Ehre, Mad'am Cissy!" Sie erhob sich, immernoch ein wenig traurig darüber, dass der Traum vorbei war und schlenderte Hand in Hand mit ihrer kleinen Schwester aus ihrem Zimmer hinaus...
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Sweet Pain [Bellatrix Lestrange]
FanfictionIn dieser Fanfiction geht es um Bellatrix Lestrange (ehemalige Black). Es geht hauptsächlich um ihre Zeit in Hogwarts, aber auch um ihr Leben nach Hogwarts und darum, wie sie sich Voldemort angeschlossen hat. "Sweet Pain" bedeutet ja soviel wie "Süß...