Kapitel 4 - Winkelgasse Teil 1

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Monate vergingen und Bellas Aufregung stieg von Tag zu Tag. Ihre Eltern hatten bereits einen Tag nach dem Erhalten des Hogwartsbriefes den Brief zur Bestätigung per Eule versandt. Denn sie wollten sicher gehen, dass man ihre Tochter in die Listen für Erstklässler eintrug.
Sie waren stolz auf Bellatrix. Hätte sie ihren Brief in diesem Sommer nicht bekommen, wäre sie nicht-magisch gewesen. Dann hätten sie sie verstoßen,
da sie eine Squid nicht in ihrem Haushalt duldeten. Squids waren Menschen, welche zwar von Zauberern abstammten, aber selbst über keinerlei magische Fähigkeiten verfüfgten. Ihnen war bei Bellatrix zwar schon von Anfang an klar gewesen, dass sie magisch war, da sie einmal eine Tasse ohne sie zu berühren bewegt hatte, se
waren aber trotzdem überaus erfreut.

Bella saß im Garten und las. Das Wetter war herrlich und die frische Luft tat ihr gut. Sie war sonst immer im Haus geblieben um zu lesen, aber seit einer Woche lehnte sie sich immer an den Stamm eines großen Apfelbaumes an.
Sie las Bücher über Zaubertränke, welche ihre Mutter in Massen in ihren Regalen stehen hatte und Bücher über die Geschichte der Magie und der Zaubererwelt, welche ihr Vater besaß, da er im Zauberministerium arbeitete.
Sie blätterte um. Die Seiten hatten sich mit der Zeit gelblich verfärbt und rochen wundervoll. Bella las viel. Seitdem sie ihre Aufnahmebestätigung erhalten hatte, las sie jeden Tag. Sie wollte gut auf ihr Leben als Hexe vorbereitet sein. Wenn es ging lief sie morgens nach dem Frühstück hinaus in den Garten und kam nur zum Mittag und zum Abendbrot und gelegentlich auch zu Kaffee und Kuchen wieder hinein. Doch heute konnte sie nicht wie gewohnt den ganzen Tag lesen.
Es war bereits Ende Juli und sie hatten noch nicht eine ihrer Schulsachen besorgt.
Genau in dem Moment in dem Bellatrix das grün gebundene Buch zuschlug, kam einer der Hauselfen auf sie zu gerannt.
"Ihre Mutter schickt mich..." er atmete schwer, er hatte sich überanstrengt "...sie möchte in wenigen Minuten mit ihnen zur Winkelgasse aufbrechen!" Kaum hatte er das gesagt, war er auch schon wieder davon gerannt. Bella schüttelte bloß den Kopf und stand auf. Im vorbei laufen hob sie die drei Bücher auf, welche sie gerade las. Sie las immer mehrere Bücher gleichzeitig, da sie, falls ihr eines zu langweilig wurde, ein anderes weiter lesen konnte. Sie lief die Steintreppe hinauf, welche vom Garten zum Haus führte und betrat die Eingangshalle. Ihre Mutter stand dort bereits vor einem Kamin und wartete auf sie. Als sie ihre Tochter erblickte lächelte sie und sagte: "Bellatrix, wie Pulvo dir sicherlich bereits gesagt, habe ich beschlossen, dass wir heute, besser gesagt jetzt, deine Schulmaterialien kaufen gehen!"
Bella freute sich und lief die Treppe nach oben in ihr Zimmer. Igendwie war sie aber auch ein wenig nervös. Sie fing wie immer, wenn sie nervös war damit an eine ihrer schwarzen Locken mit einem ihrer
Finger zu drehen.
Als sie in ihr Zimmer trat, erschrak sie. In ihrem Zimmer, welches sie ordentlich verlassen hatte, lag Kleidung überall auf dem Boden verteilt.
Ihr riesiger Kleiderschrank, welcher hauptsächlich mit Kleidung gefüllt war, die sie nicht anzog, war speerangelweit geöffnet. Eine Gestalt kniete vor ihm und fluchte leise.
Bella erkannte sie sofort: "Zissy was machst du in meinem Zimmer?! Warum hast du alle meine Sachen auf den Boden geschmissen?!" Narzissa dreht sich geschockt um, sie hatte nicht mit ihrer Schwester gerechnet. Nun starrte sie ihre große Schwestern, welche sich wütend vor ihr aufgebaut hatte, ängstlich an: "Bella! Ich...ich...wollte nur gucken, ob du vielleicht ein schönes Kleid hast. Meine sind alle so langweilig..." sie blickte ihre Schwester unschuldig an.
Bella blickte erst immernoch wütend begann dann aber zu grinsen, denn egal was ihre kleine Schwestern tat, man konnte ihr einfach nicht böse sein.
Sie war einfach zu süß und war sehr gekonnt, wenn es darun ging, unschuldig zu gucken. Jetzt fing auch die jüngere an zu kichern. Bella umarmte ihre kleine Schwester und lächelte in ihr grünes Halstuch hinein. Wie sehr sie Zissy nur vermissen würde. Natürlich würde sie Dromeda auch vermissen, aber zu ihr hatte sie nicht so ein tolles Verhältnis wie zu Narzissa.
"Aber Zissy, du weißt doch, dass ich keine Kleider habe, die dir gefallen würden. Mir gefallen sie nicht und dir doch auch nicht!" Die beiden lachten wieder. Ihre Mutter kaufte ihnen meistens ihre Kleider, doch entweder waren sie zu groß oder sie hatten eine schreckliche Farbe. Ihr Mutter dachte nämlich, dass ihre Töchter bunte Kleidung mochten, doch da irrte sie sich. Narzissa liebte Kleidung, die schön war und gut zu ihr passte, aber in schlichten Farben gehalten war.
Bellas Lieblingsfarbe schwarz.
Am liebsten würde sie nur schwarze Kleidung besitzen, aber ihre Mutter fand, dass schwarze Kleidung nicht edel genug war. Die Familie Black besaß viel Geld und das wollten sie der ganzen Welt präsentieren. Das Hause Black genoss in der gesamten Zaubererwelt Ansehen, obwohl sich viele erzählten, dass sie viel mit den dunklen Mächten und schwarzer Magie zu tun hatten.

"Wie wollen wir mein Zimmer aufräumen?" fragte Bella die immernoch grinsende Zissy. "Am besten frage ich Vater!" entschied die blondhaarige und stand auf um ins Erdgeschoss zu ihrem Vater zu gehen. Von unten waren die lauten Rufe Druellas zu hören und so richtete sich Bella auf, da sie sich neben ihre kleinen Schwester geniet hatte. Sie suchte sich etwas zum anziehen raus. Sie nahm sich eines der Kleider, welches noch im Schrank hing, da sie nicht staubig in die Öffentlichkeit gehen wollte.

Cygnus kam, als sie sich umgezogen hatte, in ihr Zimmer gelaufen und blickte genervt auf das Chaos. Er hasste es, wenn man ihn störte, damit er Ordnung schaffte. Er schwang ohne ein weitere Wort seinen Zauberstab, welche er in seinem Ärmel verborgen gehalten hatte, und die Kleider begannen sich wie von selbst in den Schrank ein zu sortieren. Als die Arbeit getan war, nickte er nur kurz und ging wieder ins Erdgeschoss um weiter die Rechnungen zu lesen.
Bella verabschiedete sich von Zissy, die ihrem Vater in das Zimmer ihrer Schwester gefolgt war und rannte die Treppe nach unten. Ihre Mutter drehte sich, durch den Lärm aufgeschreckt, hektisch um und verdrehte nur die Augen, als sie ihre älteste Tochter sah.
Sie hatte ihrer Meinung nach einfach viel zu viel Energie.
Da Druella normale Fortbewegungsmittel zu langsam waren, holte sie einen kleinen schwarzen Beutel aus ihrer Jackentasche hervor und öffnete ihn. Sie griff hinein und holte eine Hand voll dunkelgraues Pulver hinaus. Bellatrix stellte sich neben sie und öffnete ihre Hand.
Das Pulver, welches die Mutter ihrer Tochter gerade in die geöffnete Hand hatte rieseln lassen, hieß Flohpulver.
Viele Zauberer benutzten es, um schnell zu reisen. Man musste sich nur in einen Kamin stellen, der mit dem sogenannten Flohnetzwerk verbunden war und das Pulver unter sich auf den Boden werfen. Während dessen musste man laut und deutlich den Ort sagen, an den man reisen wollte. Da dies eine sehr praktische Reisemöglichkeit war, befand sich im Hause der Blacks ein solcher Kamin.
Bellatrix war schon oft mit ihm gereist und wusste deswegen was zu tun war.
Sie stellte sich in den Kamin, schnappte kurz den Blick ihrer Mutter auf, die hoffte, dass sich ihre Tochter nicht versprach, und schloss die Augen. Dann sagte sie deutlich: "Winkelgasse!" nur wenige Sekunden später schmiss sie das Pulver auf den Boden vor ihren Füßen und um sie herum entflammte ein grünes Licht.
Es umschloss sie, verschluckte sie. Sie hatte die Augen immernoch geschlossen. Es war ein zischendes Geräusch zu vernehmen und plötzlich war sie verschwunden.
Innerhalb von wenigen Sekunden flog sie durch das Flohnetzwerk und landete sicher auf beiden Beiden in der Winkelgasse.
Erst vor kurzem hatte der Zauberminister Flohnetzwerk-Kamine an das Ende der Winkelgasse bauen lassen, damit man schneller zur beliebtesten Einkaufsstraße der Zauberer gelangen konnte. In einem dieser Kamin war nun Bella angekommen.
Um sie herum herrschte reges Treiben. Zauberer und ihre Kinder liefen umher, lachten und kauften ein. Die kleinen Läden waren in freundlichen Farben gestrichen und lockten zum einkaufen ein.
Es dauerte nur wenige Minuten, ehe Druella in einem anderen Kamin ankam. Sie klopfte sich ein wenig Staub von ihrem Kleid und forderte Bella freundlich auf sich die Einkaufsliste für Hogwarts vorzunehmen.
Sie las sich im Kopf die Liste durch, wie sie es schon oft in den Ferien getan hatte:
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HOGWARTS-SCHULE FÜR HEXEREI UND ZAUBEREI

-Im ersten Jahr benötigen die Schüler-
Uniform:
3 Garnituren einfache Arbeitskleidung;
Einen einfachen Spitzhut;
Ein Paar Handschuhe (aus Drachenhaut);
Einen Winter- und einen Sommerumhang
Lehrbücher:
Lehrbuch der Zaubersprüche, Band 1;
Geschichte der Zauberei;
Theorie der Magie;
Verwandlung für Anfänger;
Tausend Zauberkräuter- und pilze;
Zaubertränke und Zauberbräue;
Fantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind;
Dunkle Kräfte, ein Kurs zur Selbstverteidigung;
Ferner werden benötigt:
1 Zauberstab;
1 Kessel (Zinn, Normgröße 2);
1 Sortiment Glas- und Kristallfläschen;
1 Teleskop;
1 Waage aus Messing

Es ist den Schülern zudem freigestellt, eine Eule ODER eine Katze ODER eine Kröte mitzubringen.
Die Eltern seien daran erinnert, dass Erstklässler keinen eigenen Besen besitzen dürfen!
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Druella nahm ihre Tochter an der Hand und sie gingen gemeinsam los...

Sweet Pain [Bellatrix Lestrange]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt