Kapitel 8 - Der sprechende Hut

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Als Bella zu den Booten lief, drehte sie sich noch einmal zu den Kutschen um. Die Kutsche in die sich die beiden Jungen gesesetzt hatten, begann wie von Zauberhand loszufahren.
Sie folgte dem Strom von Erstklässlern.
Als sie an einer kleinen Gruppe von älteren Schülern vorbei lief, die die Erstklässler beobachteten, erblickte sie einen Jungen. Der Junge blickte sie stumm aus seinen blauen Augen an, er beobachete sie. Seine roten Haare, die ihm ungekämmt auf den Kopf fielen und seine Sommersprossen verrieten seine Herkunft, er war ein Weasley. Laut Bellas Vater waren die Weasleys arme Zauberer, die immer viele Kinder hatten. Sie hatten rote Haare, bleiche Haut und Sommersprossen. Zwar waren sie Reinblütig, ihnen war aber egal was für einen Blutstatus die hatten, mit denen sie ihre Zeit verbrachten. Bellas Eltern hatten ihr verboten mit einem von ihnen zu sprechen. Die Blacks waren etwas Besseres und sollten sich nicht mit solchen sogenannten Blutsverrätern abgeben müssen.
Bella hob das Kinn leicht an und wich so dem Blick des Jungen aus. Als sie das Ufer erreicht hatte drehte sie sich noch einmal um. Sie mochte es überhaupt nicht, angestarrt zu werden, auf jeden Fall nicht, wenn der Beobachter ein Weasley war.
Doch der Junge hatten seinen Blick noch nicht von ihr abgewendet. Sie fragte sich warum er sie so anstarrte, doch bevor sie sich weiter der Beantwortung auf diese Frage widmen konnte, stieß sie auch schon mit der wartenden Alecto zusammen.
Der rieger Mann, dessen langer grauer Bart auf seinen dicken Bauch hinunter fiel, hieß die Kinder willkommen. Bellatrix schnappte das durch den Wind zu ihr getragene Gespräch von Alecto und einem Jungen auf. Der Junge hatte von seiner älteren Schwester erfahren, dass der riesige Mann ein Halbriese war und Mr. Ogg hieß. Seine Mutter war ein Riese gewesen und deswegen sollte man ihren Sohn nicht als wahren Zauberer ansehen. Er war, genauso wie ein Schlammblut, unter der Würde eines Reinbluts.
Mr. Ogg winkte alle Kinder zusammen.
An dem Ufer lagen längliche schmale Boote, die dazu da waren den Kinderm beim Überqueren des Sees zu helfen.
Die Oberfläche des Sees war spiegelglatt und glitzerte geheimnisvoll. Auf ihr war das Spiegelbild eines giantischen Schlosses zu erkennen. Hogwarts und die Schüler trennte nicht als der riesige kalte schwarze See. Das Schloss trohnte auf einem kleinen Hügel. Es wirkte in keiner Weise wie eine Schule. Das Gebäude war so eindrucksvoll, dass Bella nicht die Augen davon wenden konnte.
Erst als Alecto sie antippte und ihr Bescheid sagte, dass sie sich nun in die Boote setzten würden, wurde die 12-jährige aus ihren Gedanken gerissen. Das Boot, welches mehr an eine Gondel erinnerte, fuhr genauso wie die Kutschen, von selbst. Sie waren schnell unterwegs und Bellas lange Haare flogen im Wind hinter ihr her. Der Wind rauschte an ihren Ohren vorbei und hörte sich an wie eine wundervolle Melodie. Eine Melodie, undeutlich, aber trotzdem atemberaubend. Sie Sonne war schon vor mehreren Stunden untergegangen und nichts außer die Lichter Hogwarts und die kleinen Laternen der Boote erhellten die Dunkelheit.
Als die Gondeln anlegten und Mr. Ogg den Kinder gesagt hatte, sie können nun zum Schloss gehen, begannen die ersten Erstklässler die Treppe nach oben zu laufen. Alecto zog Bella hinter sich her.
Die Treppe war aus Marmor gefertigt und die Stufen glänzten im Schein der Fackeln.
Oben angekommen erwartete die Schüler eine mittelalte Frau. Sie hatte ihr pechschwarzes Haar nach hinten gesteckt und musterte die Erstklässler streng und trotzdem freundlich aus ihren grauen Augen. Als auch die letzten von ihnen eingetroffen waren, begann die Frau, welche sich als eine Professorin, also eine Lehrerin, herausstellte, mit einer kleinen Rede: "Guten Tag Erstklässler. Sogleich werdet ihr alle euren Häusern zugeteilt. Eines der vier Häuser werdet ihr bald euer Zuhause nennen können. Es gibt Gryffindor, Ravenclaw, Hufflepuff und Slytherin!" Sie musterte die Schüler ein weiteres Mal. "Ihr könnt im Laufe eines Schuljahres Punkte für euer Haus sammeln. Das Haus mit den meisten Punten gewinnt schlussendlich den Hauspokal!" Die Kinder begannen eifrig zu flüstern. Viele, welche Zauberer als Eltern hatten, wussten, dass der Gewinn des Hauspokals eine besonders große Ehre war. Die Lehrerin hob mahnend ihre rechte Hand und augenblicklich hörten alle auf sich zu unterhalten: "Ich habe mich noch garnicht richtig vorgestellt. Mein Name ist Professor MCGonagall und ich bin die Hauslehrerin von Gryffindor!"
Alecto blickte sofort angeeckelt und steckte ihren Kopf zu dem von Bella: "Gryffindor ist ein schreckliches Haus, sagt Vater. Mit tut jeder Leid, der dort hin muss!"
McGonagall drehte sich auf dem Hacken um und schwang dramatisch mit ihrer rechten Hand, in der sie einen Zauberstab hielt und die gigantische Flügeltür, welche sich nun vor ihr befand, flog auf. Hinter der Tür befand sich eine riesige Halle. An vier langen Tafel saßen die Schüler der jeweiligen Häuser. Die Halle war so imposant, dass manchen der Erstklässler die Kinnladen nach unten zu fallen schienen. Die Professorin begann durch die Halle zu laufen und winkte die baffen Kinder hinter sich her.
Bella fühlte sich wie in einer Kirche, in einer enorm großen Kirche. Sie fühlte sich so klein und unbedeutend, doch diese Gefühle mischten sich mit dem Gefühl der Aufregung. Am Ende des riesigen Raumes befand sich eine kleine Empore. In der Mitte stand ein hölzerner Stuhl auf dem ein brauner Hut lag, der der sprechende Hut genannt wurde. Er war ein magischer Gegenstand, der die Erstklässler nur nach ihrem Charakter in eines der vier Häuser einteilen sollte. Als die Schüler sich alle versammelt hatten und auch die Älteren leise geworden waren, begann MCGonagall die Schüler aufzurufen. Hierbei ging sie nicht nach dem Alphabet vor, sondern rief die Erstklässler durcheinander auf.
Hinter dem Stuhl befand sich eine weitere Tafel, welche aber nicht so groß war wie die anderen vier. An ihr saßen die Professoren, welche sich alle auf eines der Fächer spezialisiert hatten. Für jedes Fach gab es einen Lehrer. In der Mitte trohnte der Schulleiter Dumbledore, dessen lange weiße Haare auf seinen Rücken fielen. Er hatte außerdem einen weißen Bart, welcher lang genug war um ihn am Ende mit einem Lederband zusammen zu binden.
Die Hälfte der Kinder waren bereits ihren Häusern zugeteilt worden.
"Alecto Carrow!" rief MCGonagall und die rothaarige ging nach vorne. Sie setzte sich auf den hölzernen Stuhl und begann augenblicklich zu zittern. Wenn sie nicht nach Slytherin kommen würde, würden ihre Eltern sie verstoßen. MCGonagall senkte den Hut langsam auf ihren Kopf und bevor er ihrer Haare berührte schrie er: "SLYTHERIN!" Alecto begann über das ganze Gesicht zu strahlen und stolzierte auf den Tisch der Slytherins zu, welcher sich rechts von Alecto und links von Bellatrix befand.
Der Junge, welcher als nächstes aufgerufen wurde kam nach Hufflepuff. Er schien sich sehr über die Wahl des Hutes zu freuen, was Bella unbegreiflich fand. Wenn der Hut sie nach Hufflepuff, in das Haus der Schlammblüter und Blutsverräter gesteckt hätte, wäre sie in Tränen ausgebrochen.
"Bellatrix Black!" rief MCGonagall und suchte die verbliebenen Schüler ab. Bella ging aufrechten Hauptes nach vorne und setzte sich auf den Stuhl. Äußerlich schien sie kühl und selbstsicher, aber innerlich hatte sie schreckliche Angst.
Ihr Blick wanderte zu Alecto, die sie nur stumm anlächelte, sie hoffte ebenfalls, dass die gleichaltrige nach Slytherin, in das Haus der Schlangen, kam. Bellatrix spürte wie der Hut auf ihren Kopf gesetzt wurde und hörte in ihrem Kopf die Stimme des Hutes, der in ihrem Geist nach ihrem Charakter suchte: "Ah, die älteste Black. Du bist klug und mutig, aber vor allem hinterlistig und stolz. Du liebst es dich zu beweisen und bist gerne du selbst.
Doch vor allem liebst du Macht, oh ja und wie. Ich weiß ganz genau wo ich dich hinstecke Bellatrix." Das Wort was er nun rief, hörten alle: "SLYTHERIN!'
Bellatrix atmete erleichtert auf und lief zielsicher, als ihr der sprechende Hut vom Kopf gesetzt wurde, auf den Tisch der Slytherins zu. Sie fühlte sich toll, fast so als würde sie alles schaffen, was sie wollte...
Sie war eine Slytherin.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Apr 01, 2015 ⏰

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Sweet Pain [Bellatrix Lestrange]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt