Sweet Pain [Bellatrix Lestrange]

Kapitel 5 - Winkelgasse Teil 2

Bellatrix war es nicht gewohnt, dass ihre Mutter sie bei der Hand nahm und zuckte deswegen, verwirrt durch die plötzliche Berührung, zusammen.
Doch sie entspannte sich schnell, als sie den Laden, welcher den Namen 'Madam Malckins' trug, erblickte. Sie ließ die Hand ihrer Mutter los und rannte auf den Laden zu, wessen Fassade lila gestrichen war.
Als sie über die Türschwelle trat klingelte leise eine Türglocke. Doch dieses Geräusch war fast unhörbar gewesen, da sich viele  Zauberer in dem Laden kleinen Laden befanden. Sie kaufen eifrig ein und schienen außerdem sehr gesprächig zu sein. Manche unterhielten sich laut und manche eher leise. Druella war ihrer Tochter in den Laden gefolgt, da sie diese nicht in der Menge verlieren wollte.
Sie suchte den Laden ungeduldig mit ihren Augen ab und lief, als sie ihre Tochter vor einem runden Ladentisch entdeckte, auf diese zu.
Normalerweise hätte sie ihre Tochter jetzt angemeckert, doch sie wollte ihr nicht an einem Tag, der ihrer Tochter so wichtig war, die Stimmung vermiesen.
Bellatrix suchte gerade nach der passenden Arbeitskleidung für das bevorstehende Schuljahr.
Hosen, Röcke, Hemden, Pullover und Schuhe, Handschuhe, einen Spitzhut und einen Sommer- und Wintermantel.
Nach einer gefühlten Ewigkeit verließen sie den Laden. Sie waren mit drei riesigen Tüten bewaffnet und Bellatrix hatte keine Ahnung wie sie alle ihre neuen Sachen in ihren Koffer bekommen sollte. Doch diesen Gedanken schob sie auch schon sofort wieder beiseite, da sie besseres zu tun hatte. Damit konnte sie sich später beschäftigen.
Da sie unmöglich die ganzen Tüten tragen konnten, holte Druella eine mittelgroße dunkelgrüne Tasche aus ihrem Rucksack hervor und stopfte alle Tüten hinein. Bellatrix kannte diese Tasche nur zu gut und war deswegen nicht verwundert darüber, dass ihre Mutter drei riesige schwere Tüten in einem relativ kleinen Beutel verschwinden ließ.
Sie hatte einen unaufspürbaren Ausdehnungszauber auf die Tasche gelegt, sodass sie praktisch unendlich viel Platz in ihrem Inneren hatte. Durch diesen Zauber ging auch das Gewicht des Inhalts verloren, sodass der Beutel gerade einmal zweihuntert Gramm wog.
Sie steckte ihn zurück in ihren ledernen Rucksack und nahm ihrer Tochter die Liste der Ausrüstungsgegenstände aus der Hand um einen schnellen Blick darauf zu werfen. Der nächste Punkt waren die Lehrbücher.
Sie machten sich eiligen Fußes auf den Weg zu 'Flourish & Blotts', der einzigen Buchhandlung in der Winkelgasse. Auf ihrem Weg kamen sie an kleinen Läden vorbei in welchen man die anderen benötigten Sachen für das erste Schuljahr kaufen konnte.
Teleskop, Waage, Kessel ebenso wie Glas- und Kristallfläschen konnten sie nun von der Liste streichen.
Als sie den kleinen gemütlich eingerichten Buchladen betraten kam ihnen sofort ein winziger rundlicher Zauberer entgegen und strahlte sie an. Die Familie Black, vor allem Druella und Cygnus waren durch ihr vieles Geld bekannt. Jeder Ladeninhaber freute sich deswegen riesig, wenn er die Ehre haben durfte ein Familienmitglied der Familie Black in seinem Laden zu empfangen.
Der kleine Mann, welcher Bellatrix stark an ein Warzenschwein erinnerte, humpelte auf Druella zu und begann zu stottern: "Guten Tag Mrs. Black, was verschafft mir die Ehre?"
Obwohl man es ihm kaum ansah, bemerkte Bella, dass er zitterte.
Wie als würde sie ebenfalls auf eine Antwort warten, blickte sie zu ihrer Mutter, welche mit leicht erhobenem Kopf sagte: "Meine Tochter wird ab nächstem Jahr Hogwarts besuchen! Sie benötigt Schulbücher!"
Sie sprach mit einen so deutlichen Befehlston, dass der kleine kahlköpfige Mann unter ihr noch kleiner zu werden schien. Er blickte Bellatrix erwartungsvoll an, wie als erwartete er nun auch von ihr einen Befehl, forderte diese dann aber nur auf ihm zu folgen.
Er stolperte eine kleine Treppe nach oben in einen leicht erhöhten Teil des Ladens und begann hektisch in einem Regal zu kramen. Bellatrix war ihm gefolgt und nahm nun die Bücher entgegen, die der Zwerg ihr gereicht hatte.
Es waren acht Bücher. Eines schwerer als das andere. Bella brach unter dem Gewicht fast zusammen, weswegen der Zwerg geschockt zu sein schien.
Er nahm ihr die Hälfte der Bücher ab, welche alle auf Wunsch Druellas unbenutzt und besonders schön waren.
Er folgte Bella die Treppe wieder hinuter und ging zur Kasse. Als alles bezahlt und in dem magischen Beutel verstaut worden war, war nurnoch ein Punkt abzuarbeiten.
Das einzige was Bellatrix nun noch fehlte war ein Zauberstab.
Ihre Eltern hatten ihr erklärt, dass jeder Zauberer seinen eigenen, individuellen Zauberstab besaß.
Die Zauberstäbe unterschieden sich in der Form, der Länge, dem Holz und dem Kern. Die Zauberstäbe suchten sich den Zauberer aus.
Es gab viele Zauberstabmacher, doch keiner hatte ein solches Talent wie Ollivander. Seit Generationen besaß seine Familie einen kleinen Zauberstabladen in der Winkelgasse, welcher seit eh und je den Namen 'Ollivanders' trug. 
Der kleine Laden war im Gegensatz zu den anderen Läden nicht bunt gestrichen, sondern trug eine dunkelgraue Farbe. Bellatrix gefiel dieser Laden immer mehr und mehr. Als sie die kleine Steintreppe nach oben lief, drehte sie sich zu ihrer Mutter um, verwirrt darüber, dass ihr diese nicht folgte. Druella stand am Fuße der Treppe und nickte um ihrer Ältesten zu bestätigen, dass sie den Laden betreten konnte um endlich ihren Zauberstab in den Händen halten zu können.
Da ihre Tochter verwirrt zu seien schien, da ihre Mutter nicht mit hinein kommen wollte, sagte sie: "Ich denke es wäre besser, wenn du allein hinein gehst. Das wird gleich ein besonderer Moment für dich sein und ich möchte, dass du ihn allein genießt." Ihre Tochter nickte nur und betrat den Laden. Als ihr Tochter verschwunden war, atmete Druella erleichtert aus. Der eigentliche Grund, weswegen sie nicht mit hinein wollte, Ollivander. Sie wollte ihm auf keinen Fall begegnen müssen, denn er und sie hatten sich noch nie sonderlich gut verstanden.

Als Bella über die Türschwelle trat klingelt leise die Ladenglocke. Sie schaute sich in dem Geschäft um. Es war sehr dunkel und es gab wenig Licht. Nur das, das durch die Fenster fiel und das, welches eine kleine Lampe ausstrahlte erhellte den Raum.
Die beiden Lichter trafen sich  geheimnisvoll in der Mitte und mischten sich so, dass ein gemütliches Licht entstand.
Kaum hatte er seine Ladenklingel gehört, kam auch schon ein kleiner Mann eilig nach vorne gelaufen um seine Kundin zu betrachten. Er blickte sie kurz an und sagte dann mit einer tiefen Stimme: "Bellatrix Black, nicht wahr?" er blickte sie fragend an. "Ja, aber woher wissen sie...?" doch noch bevor die schwarzhaarige ihre Frage zuende stellen konnte, war der Mann, wessen wahrscheinlich einst braunes Haar leicht ergraut war, in den tiefen seinen Ladens verschwunden. Doch nur nach wenigen Sekunden kam er mit einer fast schwarzen Schachtel in den Händen zurück und öffnete diese und hab den Blick auf einen rotbraunen Zauberstab frei. Ollivander nahm ihn mit zittrigen Fingern aus der Schachtel hinaus und überreichte ihn der 12-jährigen.
Ihre Mutter hatte ihr auf dem Weg erklärt, dass sie den Zauberstab schwingen musste. So konnte sich der Zauberstab für oder gegen sie entscheiden.
Sie schwang den Zauberstab mit ihrer rechten Hand und plötzlich begann es in Strömen zu regnen. Schnell legte sie den Zauberstab wieder in die Schachtel zurück. Kaum hatte sie den Stab aus ihren Händen gelegt, hörte der Regen auf.
Sie beide, Bellatrix und Ollivander waren nass geworden, doch durch das Verschwinden des Regens war auch ihre Kleidung wie von Zauberhand getrocknet. "Nein...nein..." murmelte Ollivander und flüchtete in sein Lager um nach einem weitern Zauberstab in seinen Regalen zu suchen. Bella, die immernoch geschockt von dem plötzlichen Regen war, stand wie angewurzelt in der Mitte des kleinen Ladens.
Nach fünf Minuten kam der Zauberstabmacher wieder nach vorne und reichte Bellatrix, welche bereits ihre Schockstarre verlassen hatte, einen weiteren Zauberstab. Sie nahm ihn in die rechte Hand und Ollivanders flüsterte verschwörerisch: "12 3/4 Zoll, Walnuss und Drachenherzfaser" er blickte mit weit aufgerissenen Augen auf das Mädchen, welches den Stab in ihrer Hand zufrieden betrachtete. Er gefiel ihr. Die Stäbe ihrer Eltern waren einfach und schlicht. Doch dieser hier war etwas ganz besonderes.
Er war in der Mitte leicht gebogen und hatte einen schönen Griff. Das Holz war dunkel und schimmerte leicht in dem matten Licht. In den Griff waren Muster eingearbeitet. Sie waren nicht tief, aber trotzdem gut zu erkennen. Sie hoffte tief in ihrem Herzen, dass sich dieser Zauberstab für sie entscheiden würde. Sie schwang ihn und kaum hatte sie das getan, füllte sich der Raum mit einem grünlichen Licht.
In Ollivanders Augen war es ein kaltes beängstigendes Licht, doch in Bellas Augen war es soviel mehr. Es war alles was sie jemals gefühlt hatte. Liebe, Treue, Angst, Reue, Trauer, Hass, Zorn, Freude...
Ollivands schloss die Augen und nickte:
"Dieser Zauberstab hat sich SIE ausgesucht, Mrs. Black!" er lächelte.
Als sie bezahlt hatte verließ Bellatrix freudestrahlend den Laden und stürmte auf ihre Mutter zu. Nur einen Meter vor ihr blieb sie stehen und zeigte ihr stolz den Stab, welcher bei Tagelicht noch schöner aussah. Ihr Mutter lächelte. Der Stab passte zu ihrer Tochter wie die Faust aufs Auge.
Ihre Tochter war schon immer die wildeste der Familie gewesen und dieser Stab war ebenfalls wild.
"Was hat er für einen Kern?" fragte sie ihre Tochter. "Drachenherzfaser" antwortete diese schnell. Druella lächelte in sich hinein. Drachenherzfaser. Den selben
Kern, welche ihr eigener Stab auch besaß.

Druella hatte ihr Hände hinter ihrem Rücken verborgen. Als Bella das auffiel blickte sie verwirrt. "Was versteckst du hinter deinem Rücken vor mir?"
Ihre Mutter hatte nicht die ganze Zeit gewartet, sondern war bei 'Eeylops Eulenkaufhaus' gewesen um dort nach einem Einschulungsgeschenk für ihre Tochter zu suchen.
Sie holte einen Käfig hinter ihrem Rücken hervor und überreichte ihn ihrer Tochter.
Dieser blieb die Luft weg. In dem silbernen Käfig saß eine schwarze Eule. Sie war relativ klein, was bedeutete, dass sie noch sehr jung war. Sie putzte sich das glänzende Gefieder und blickte Bella, als sie fertig war, neugierig an.
Ihre dunkelgrünen Augen schimmerten sanft und erinnertenm an Smaragte. Bella begann leise zu quieken. Sie hatte sich schon immer eine eigene Eule gewünscht.
Sie bedanke sich überschwänglich bei ihrer Mutter und konnte, als sie nach Hause gingen, ihren Blick nicht ein einziges Mal von ihrem ersten eigenen Haustier wenden.
Sie überlegte die gesamte Zeit wie sie die Eule nennen sollte und kam schließlich zu dem Schluss, dass der Name Noxia sehr gut zu ihr passte. Noxia bedeutete Nacht.
Eulen waren nachtaktiv und außerdem war das wunderschöne Tier schwarz wie die Nacht...