Kapitel 7 - Hogwartsexpress Teil 2

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Ihre Schwestern weinten, sie würden ihre große Schwester nun eine sehr lange Zeit nicht wieder sehen. Doch sie freuten sich trotzdem für sie und außerdem freuten sie sich auf den Tag an dem sie gemeinsam mit ihr nach Hogwarts fahren würden.
Druella und Cygnus waren hauptsächlich stolz und hofften insgeheim, dass ihr Tochter sie nicht enttäuschen würde und genau wie fast alle aus der Familie vor ihr, nach Slytherin kommen würde.
Der Zug war sehr lang, da er alle Schüler mit einem Mal nach Hogwarts bringen musste. Er hatte sechs Waggons, in dem sich die Schüler gemischter Häuser befanden.
Als sie sich liebevoll von ihrer Familie verabschiedet hatte, stieg Bellatrix mit ihrem Handgepäck in der linken Hand, in den Zug ein. Ihr Koffer befand sich in einem Kofferwaggon, in welchem sich ein kleiner Raum befand, in dem die Eulen in ihren Käfigen untergebracht worden waren, dort befand sich auch Noxia.
Die anderen Haustiere, Katzen und Kröten, durften mit in die normalen Waggons genommen werden. Bella schritt durch den Waggon in den sie eingestiegen war, er war in kleine Kabinen eigeteilt. Sie suchte nach einem Sitzplatz.
Die meisten waren schon in höheren Klassen oder schienen schon jemanden zu kennen und unterhielten sich eifrig.
Bella war bereits an acht Kabinen vorbei gelaufen, hatte aber noch keinen freien Platz gefunden. Die Kabienen waren zwar alle nicht voll besetzt, aber Bella wollte sich nicht zu einer Gruppe von jungen Zauberern dazu gesellen, die sich wohlmöglich schon viel Jahre kannten.
Im neunten Abteil, das sie nach einem freien Platz absuchte, saßen bereits zwei Schüler, ein Junge und ein Mädchen.
Vorsichtig, aber trotzdem selbstsicher, schob sie die gläserne Schiebetür auf und trat einen Schritt in das kleine Abteil hinein. Die beiden Kinder drehten ihre Köpfe in Richtung Bellatrix und blickten sie freundlich an. "Hallo, ist hier noch ein Platz frei?" fragte Bellatrix schnell, denn der Zug würde in wenigen Augenblicken losfahren und sie wollte sich hinsetzten, damit sie ihrer Familie zum Abschied noch zuwinken konnte.
Der hagere Junge, dessen kurze schwarze Haare glatt auf seine Stirn fielen nickte stumm. Das Mädchen neben ihm nickte ebenfalls, sagte aber im Gegensatz zu dem Jungen etwas: "Natürlich. Setz dich ruhig."
Bella schob die Tür vorsichtig hinter sich zu und setzte sich gegenüber von den beiden hin.
"Ich heiße Amycus und das ist meine Schwester Alecto" sagte der bleiche Junge leise, er schien eher schüchtern zu sein.
Seine Schwester nickte: "Kommst du auch in die erste Klasse? Wie heißt du?"
Sie schien die gesprächigere von beiden zu sein. Auf den ersten Blick hätte man niemals erwartet, dass die verwandt waren. Sie sahen sich zwar, wenn man genauer hin sah, ähnlich, hatten aber fast gegensetzliche äußerliche Eigenschaften.
Er, dünn und schwarzhaarig und sie, eher kräftig gebaut und rot gelockt.
"Mein Name ist Bellatrix Black und ja ich komme in die erste Klasse!" antwortete sie stolz. Die Familie Black war überall in der Zaubererwelt bekannt und angesehen. Das Mädchen schien der Name auch bekannt vorzukommen, da sie fragte, ob Bellas Vater im Zauberministerium arbeitete. Als dies bejat wurde, erzählte sie, dass ihr und Amycus' Vater ebenfalls im Ministerium arbeitete. Er hatte ein paar Mal von einem Black erzählt.
Der Junge, welcher Bella direkt gegenüber saß, trug einen dünnen Mantel, wessen Kapuze ein dunkelgrünes Innenfutter hatte. Auf dem sonst schwarzen Mantel befand sich außerdem ein grünes Wappen, auf welchem sich eine silberne Schlange befand. Der Junge war dem Haus Slytherin angehörig. Bellas Herz begann zu rasen, sie musste ihn ausfragen und alles über dieses Haus erfahren.
"Bist du ein Slytherin? In welcher Klasse bist du? Wie ist es so als Slytherin?"
Der Junge blickte von seinem dicken Buch auf und begann zu grinsen. Ihm schien das Thema zu gefallen: "Ja ich bin ein Slytherin, ich wurde letztes Jahr eingeschult und besuche deswegen dieses Jahr, logischer Weise, die zweite Klasse." Alecto beendete seinen Satz: "Und natürlich ist Slytherin das beste Haus von allen, sagt Vater, Amycus liebt es dort, nicht war?" sie lächelte ihren Bruder von der Seite an. "Ja, in Slytherin sein zu dürfen ist eine große Ehre!" antwortete er selbstsicher. Bella fing an die beiden zu mögen. Sie hatte nie mit anderen Kindern reden dürfen als mit denen, die ihrer Familie angehörten, mit denen sie verwandt war. Sie hatte nie eine Schule besuchen müssen, sondern von ihrer Mutter Privatunterricht bekommen. Ihre Mutter arbeitete nicht, hatte aber schon immer den Wunsch verspürt Lehrerin zu werden. Bellatrix hatte alles gelernt, was sie über das Leben wissen musste. Sie war darauf vorbereitet worden, nach Hogwarts zu gehen, ohne das zu wissen. Wäre sie eine Squib gewesen, hätte sie nichts gewusst, was sie in der Muggelwelt gebraucht hätte. Sie hatte sich immer von Muggelkindern fernhalten müssen, da ihre Eltern ihr das verboten hatten. Sie freute sich deswegen umso mehr, dass die ersten Zauberer die sie traf so nett waren.

Bellatrix blickte aus dem Fenster und sah ihre Eltern und ihren Schwestern, die ihr zuwinkten als der Zug begann sich in Bewegung zu setzen. Amycus hatte sich zu seiner Schwester gesetzt, da sie sonst so alleine gewesen war. Doch nun, da Bellatrix da war, war er aufgestanden und hatte das Abteil verlassen. Er war zu seinen Freunden gegangen. Der Zug beschleunigte schnell und nur nach wenigen Sekunden waren keine Abschiedsrufe mehr zu hören. Alecto lies sich entspannt zurückfallen und schloss kurz die Augen. Bella schaute sich in ddm kleinen Abteil um, es war sehr gemütlich. Die Sitzbänke, die sich jeweils von einander gegenüber befanden, hatten einen samtigen dunkelgrünen Bezug. Über den Bänken, die man fast als Sofas bezeichnen konnte, waren hölzerne Fächer, in die man sein Handgepäck legen konnte. Da ihr kleiner Koffer zu ihrer Füßen störend war, legte sie in dort hinein.
Alecto, die ihre Augen geöffnet hatte, versuchte ein Gespräch zu beginnen und fragte: "Möchtest du auch nach Slytherin, Bellatrix?" Zwar war ihre Antwort bekannt, da sie Amycus über Slytherin ausgefragt hatte, aber sie wollte es trotzdem wissen. "Ja, ich möchte nach Slytherin. Mein Vater und meine Mutter verstoßen mich nämlich sonst." Bei diesen Worten begann Alecto traurig zu gucken. Bevor Bella hinzufügen konnte, dass sie natürlich auch nach Slytherin wollte, weil es ihrer Meinung nach das beste Haus seie, sagte Alecto: "Ja, deswegen möchte ich auch nach Slytherin. Meine Eltern sind sehr streng, weißt du. Die Familie Carrow ist nämlich schon seit Generationen in Slytherin. Sie würden es mir nie verzeihen, wenn ich zum Beispiel nach Hufflepuff kommen würde!" Bei diesen Worten begannen die beiden Mädchen zu grinsen.
Hufflepuff war das Haus, das ihre beiden Eltern schon immer sichtlich abgewertet haben. "Stell dir vor man würde nach Hufflepuff kommen. Als Reinblut umgeben von Schlammblütern und Blutsverrätern!" Alecto begann zu lachen. "Du bist doch ein Reinblut, oder, Bellatrix?" fragte sie die ebenfalls lachende. Alecto gefielen Bellatrix Haare, sie waren lang, schwarz und wunderschön gelockt, ihre eigenen hingegen waren rot und zausig. Bella antwortete ihr: "Ja, Gott sei Dank. Wenn ich ein Schlammblut wäre, würde ich doch niemals glücklich sein können. Ich verstehe wirklich nicht, wie Muggelgeborene leben können!"
Die beiden Mädchen verstanden sich super, sie tauschten aus, was sie über Hogwarts und Slytherin wussten, machten Witze über Zauberer mit Muggeln als Eltern und über Muggel mit Zauberern als Eltern.
Als die kleine Wanduhr 14 Uhr anzeigte, öffnete eine kleine Dame die Tür: "Möchtet ihr etwas Süßes?" sie lächelte. Bellatrix und Alecto sprangen sofort auf um sich die Leckereien anzusehen. Sie kauften von allem etwas, da ihre Eltern ihnen eine Menge Geld, welches in der Zaubererwelt Galeonen hieß, mitgegeben hatten.
Während sie alles probierten, zog die Landschaft an ihnen vorbei. Riesige grüne Felder auf denen Schafe weideten, im Hintergrund Berge deren Spitzen schneebedeckt waren. Der Zug schlängelte sich durch ein Tal, in dessen Mitte ein kleiner See lag. Nirgendwo waren Menschen oder gar Häuser zu sehen. Die Natur konnte sich hier ausleben, sie war von niemandem verändert worden. Nach ein paar Stunden Fahrt wurden die grünen Weiten plötzlich von Bäumen durchzogen und die Landschaft veränderte sich. Das Gras und die Schafe verschwanden und ein Wald rückte in Bellas Blickfeld. Die großen dunkelgrünen Tannen rechts und links von ihnen waren gespenstisch und der Wald schien den scharlachroten Zug verschlucken zu wollen.
Sie waren nun schon fast neun Stunden lang unterwegs und Bella, genauso wie Alecto, hofften, bald anzukommen.
Wie als hätten sie es herbei beschworen begann der Zug langsamer zu werden und hielt schließlich an. Die beiden Mädchen blickten aus den Fenstern auf einen kleinen, in dem Wald liegenden Bahnhof. Wie automatisch standen sie auf und holten ihr Handgepäck aus den Kofferfächern. Alecto schob die Glastür auf und blickte in den schmalen Gang. Die Schüler liefen eifrig umher, damit sie auch ganz sicher nichts vergessen würden und strömten zum Ausgang. Bella war mit samt ihrem Gepäck neben sie getreten.
Die beiden blickten sich nur kurz an und verließen dann das Abteil.
Die frische Abendluft tat gut und Bellatrix freute sich nach der langen Zugfahrt genügend Sauerstoff zu bekommen. Der Mond war bereits aufgegangen und Millionen Sterne glitzerten über ihren Köpfen. Amycus trat zu den beiden und sagte mit einer sanften tiefen Stimme: "Jetzt fahren wir alle erstmal mit den Kutschen und danach mit den Booten über den schwarzen See!" Hogwarts schien noch weiter entfernt zu sein, als erwartet. Die Mädchen folgten den Strom von jungen Zauberern und Hexen. Mindestens die Hälfte aller Schüler war bereits mit den Kutschen davon gefahren. Die Kutschen, welche aus schwarzem Holz gebaut waren, fuhren von selbst. Sie fuhren ohne, dass jemand sie zog, Bellatrix gefiel diese Art von Magie, sie vereinfachte so vieles.
Zwei Jungen setzten sich in eine leere Kutsche. Zuerst wollte sich Bellatrix zu ihnen setzten, dann bemerkte sie aber, dass die Erstklässler von einem riesigen Mann zu dem nahe liegenden Ufer gewunken wurden.

Sweet Pain [Bellatrix Lestrange]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt