Völlig unausgeschlafen mache ich mich am nächsten Morgen auf dem Weg zum Frühstücken. Ich konnte nicht gut schlafen und hab mich immer wieder herumgewälzt.
Als ich den Saal betrat, war ich überrascht, dass ich eine von den ersten war. Eigentlich esse ich immer ein Müsli doch heute entschied ich mich für für eine Breze. Mit einem Stück Butter daneben auf meinem Teller setzte ich mich in die hinterste Ecke an einen Tisch, um möglichst nicht aufzufallen, da ich heute nicht viel Lust auf Gespräche hatte.
Das ging jedoch nach hinten los als Joshua, Kai und Jule auf mich zu kamen und sich neben und gegenüber von mir setzten.
"Morgen Bella, wie war denn euer Date gestern?" begrüßte mich Kai mit einem hinterlistigen Grinsen.
Mit weit aufgerissenen Augen sah ich zu Joshua rüber, der nur mit den Schultern zuckte.
"Was hätte ich denn machen sollen. Sie haben mich nachdem ich durch die Tür getreten bin sofort verhört," entschuldigte sich dieser.
"Aber ich habe nichts über den Reporter erzählt," flüsterte er mir noch ins Ohr, wodurch ich erleichtert grinsen musste, da er sein Versprechen wirklich gehalten hat.
Während er das sagte, hatte er seine Hand auf meinen Oberschenkel gelegt, wodurch ich Gänsehaut bekam, die man auch sehen konnte.
Sag mal, macht er das eigentlich mit Absicht? Fragte ich mich selbst.
Auch er hat anscheinend mitbekommen, dass meine Haut wie eine gezupfte Gans aussah und fing auf einmal an zu lachen, weil er genau wusste warum.
"Du machst mich noch verrückt," flüsterte ich grinsend in sein Ohr.
"Dabei hab ich doch noch gar nichts gemacht," gab er in genau so einem leisen Ton zurück.
Ich war vertieft in meinen Gedanken, was er noch so alles mit mir anstellen könnte.
"Denkst du an mich oder warum grinst du so," sagte er leise in mein Ohr, sodass ich seinen Atem in meinem Nacken spüren konnte.
Sofort merkte ich wie ich rot wurde und versuchte es hinter meinen Händen zu verstecken.
"Seh ich wirklich so gut aus in deinen Vorstellungen, dass du gleich rot wirst?" flüsterte er wieder in meine Richtung, da er mein Gesicht anscheinend schon bemerkt hatte.Nachdem wir uns wieder ein wenig beruhigt hatten und ich gerade ein Stück meiner Breze abbeisen wollte, fing er auf einmal an, mit der Hand, die immernoch auf meinem Oberschenkel lag, immer weiter hoch zu rutschen was mich natürlich umso mehr erregte und ich mich verschluckte.
"Joshua hör auf!" flüsterte ihn in flehen an, war dabei aber nicht genervt, sondern wollte bloß nicht dass mir ausversehen noch ein stöhnen oder sowas auskam.Jule und Kai, die das ganze anscheinend mitbekommen hatten nahmen auf einmal ihre Teller und setzten sich einen Tisch weiter vor.
"Wo wollt ihr hin?" fragte ich sie verwundert.
"Wir wollen keine Zeugen eures Pornos werden," schrie Jule schon fast durch den ganzen Saal, sodass uns alle anschauen und lachten.
Zum Glück war Dad schon mit dem Essen fertig und bekam das hier nicht mit.
Joshua bemerkte, wie unangenehm mir die Situation war und stelle sich hin, um mir die Hand zu reichen.
"Komm wir hauen ab," sagte er nur grinsend.
Ich legte meine Hand in seine und zusammen verschwanden wir nach draußen. Man hörte nur noch ein "vergesst nicht zu verhüten" und lautes Gelächter hinter uns was wir aber gekonnt ignorierten.
Irgendwann kamen wir auf dem Trainingsplatz zum Stehen.
"Isa, es tut mir echt leid. Ich wollte nicht,dass du da so mit reingezogen wirst. Ich werd mit den Jungs drüber reden und ihnen klar machen, dass sie es lassen sollen."
Schon von Anfang an, nannte er mich immer Isa, was mir eigentlich auch am liebsten von all den Spitznamen ist.
"Jo, du musst dich nicht entschuldigen. Solange wir wissen was wirklich passiert, ist doch alles gut. Wir ignorieren sie einfach," munterte ich ihn auf.
"Hast du schon mal Fußball gespielt?" lenkte er nun vom Thema ab und war gerade dabei einen Ball aus dem Tor zu fischen.
"Nur früher manchmal mit Dad oder mit den Jungs,warum?" antwortete ich kurz.
Er fing an zu Grinsen und schoss mir den Ball rüber, den ich mit meinem Fuß aufhielt.
"Versuch doch mal ein paar Tore zu schießen."
Nach einer kleinen Diskussion dass ich das doch nie schaffen würde, überredete er mich nun doch.
Erst versuchte ich den Ball an ihm vorbei zu Dribbeln was jedoch beim ersten Versuch scheiterte. Was hatte ich auch erwartet. Er war schließlich Profi Fußballer, war klar dass ich nicht gegen ihn ankam. Doch weil er es unbedingt wollte, probierte ich es nochmal und machte eine Drehung mit dem Ball zwischen meinen Füßen an ihm vorbei. Danach nahm ich eine Menge Schwung und schoss den Ball direkt ins rechte obere Ecke.
Meine Arme schmiss ich nach oben und drehte mich zu Joshua um, der stark in seine Hände klatschte. Ich lief auf ihn zu und klammerte meine Arme um seinen Hals. Er schlug seine ebenfalls um meine Hüften und zog mich in eine Umarmung. Ich stand schon auf Zehenspitzen, weil ich einfach zu klein war.
"Ich wusste du schaffst es," nuschelte er in meine Haare.
Langsam lösten wir uns wieder voneinander, ließen aber unsere Arme an der gleichen Stelle.
Joshua und ich waren uns so nah, wie noch nie zuvor. Wir sahen uns beide tief in die Augen. Seine strahlten in einem wunderschönen Grün- Blau Ton.
Seine Blicke wanderten immer wieder zwischen meinen Augen und meinen Lippen hin und her.
Ich nickte nur als Bestätigung und gerade als wir unsere Lippen aufeinanderlegen wollten, hörten wir hinter uns ein leises Tuscheln.
Schnell lösten wir uns komplett voneinander und drehen uns genervt um. Wie nicht anders zu erwarten stand dort die halbe Mannschaft, die uns anscheinend gefolgt ist.
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