13.

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Kai hatte die grandiose Idee ins Kino zu gehen und danach ein Restaurant in der Nähe aufzusuchen, um etwas zu essen.

Mittlerweile bin ich ziemlich gut befreundet mit Jule und Kai, weshalb ich mich in gewisser Weise auch freue, einen freien Tag mit Ihnen zu verbringen. Das Joshua auch dabei ist, ist zwar schön aber es könnte auch gewaltig nach hinten los gehen, falls die Stimmung komisch werden sollte.
Falls das der Fall sein sollte, ist es jetzt eh schon zu spät, denn ich sitze gerade hier zusammen mit Kai, Joshua und Jule in einem Taxi.
                       
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𝑊𝑜𝑤.

Das war das erste, das mir einfiel, als ich Sophia in einem der Kinosessel sah.
Sie ist bildhübsch und mich wundert es, warum sie nicht längst ein berühmtes Model war.
Dazu dieses Zahnpasta lächeln, das sie mir und den anderen zuwarf als wir in den Sesseln neben ihr Platz nahmen.
Die Aufforderung, sie in nächster Zeit Soph zu nennen, entsprach ganz ihrer netten Art, die ich während des Filmes kennenlernen durfte.
Kai hatte Recht. Wir verstehen uns, als kannten wir und bereits Jahre.
Sie ist also nicht nur Bildschön, sondern auch noch so ziemlich netteste Person auf diesem Planten.
Ich fragte mich wirklich, wie andere Männer mich auch nur ansehen konnten, solange Frauen, wie Sophia -Soph- existieren.
Sie und Kai waren wie Topf und Deckel. Wie Bonni und Clyde. Wie Pech und Schwefel.
Anders konnte man es nicht beschreiben.
Als wären sie auf den Charakter genau abgestimmt worden. Und es würde mich wundern, falls sie jemals getrennte Wege gehen würden.

Der leere Teller vor mir, der vor knapp 20 Minuten noch randvoll mit Spaghetti war, bestätigte mir, wie hungrig ich war. Schon das Popcorn im Kino teilte ich kaum mit jemandem aber das war mir auch egal.
Meine Hände auf meinem Bauch faltend, lehnte ich mich im altmodischen Holzstuhl zurück und seufzte.
Das Gelächter der anderen am Tisch nahm ich schon gar nicht mehr wahr.
Mein Fokus lag auf dem halb leeren, italienischen Restaurant. Die Einrichtung war im altmodischen Barock Stil. Das Schwache Licht der gelblichen Wandlampen machte den ganzen Raum gemütlich und man konnte sich nur wohl fühlen.
Mein Blick blieb an Joshua hängen, dessen Augen auf meinem Gesicht lagen.
Meine Haut glühte.
Er sah mich liebevoll an. In seinen Augen erkannte ich jedoch Besorgnis.
"Alles okay?", fragte er mich schließlich und ich mir war gar nicht bewusst, wie lange wir uns schon in die Augen sahen.
Meine Mundwinkel zogen sich leicht nach oben und mein Nicken beruhigte ihn wohl.
Ich mochte ihn.
Aber ich weiß nicht, ob ich mit jemandem eine Beziehung führen kann, wenn alle anderen darüber scherzen.
Sie haben doch selber alle eine feste Freundin. Warum also, kümmert alle die Sache zwischen Joshua und mir so sehr?!

"Na, schon wieder schwanger?".
Kai. Er war der schlimmste. Warum konnte er nicht einfach mal seine verdammte Klappe halten?

Mein Augenrollen zeigte ihm wohl deutlich, dass ich kein Bock auf seine dämlichen Anspielungen hatte.

Nebenbei bemerkte ich Sophia's Augen auf mich gerichtet. Sie saß neben mir und ich konnte ihr die Verwirrung ansehen. Aber wirklich Lust, ihr das jetzt zu erklären, hatte ich auch nicht.
Zum Glück nahm Julian mir das ab.

"Immer, wenn sie papp satt ist, lehnt sie sich so im Stuhl nach hinten und faltet die Hände über ihrem Bauch. Die Jungs machen dann immer Witze darüber, dass sie schwanger sei. Von Joshua."

Den letzten Satz schob er leise an und in mir kochte Wut auf. Langsam halte ich das ganze echt nicht mehr aus!

Mit voller Wucht stieß ich meinen Stuhl zurück und rannte aus dem Restaurant.

Warum genau ich jetzt so wütend war, wusste ich selber nicht, aber warum hatte er diesen letzten Satz noch unbedingt sagen müssen?
Ich habe noch nicht mal mit Jo geschlafen und sie behaupten schon ich sei schwanger.

𝐻𝑎𝑡𝑡𝑒 𝑒𝑟 𝑖ℎ𝑛𝑒𝑛 𝑒𝑟𝑧𝑎̈ℎ𝑙𝑡, 𝑒𝑠 𝑠𝑒𝑖 𝑚𝑒ℎ𝑟 𝑝𝑎𝑠𝑠𝑖𝑒𝑟𝑡?
𝑊𝑢̈𝑟𝑑𝑒 𝑒𝑟 𝑑𝑎𝑠 𝑤𝑖𝑟𝑘𝑙𝑖𝑐ℎ 𝑡𝑢𝑛?

Es war nur ein verdammter Kuss, also warum musste mich - uns - jeder damit aufziehen? Und dann noch behaupten, es sei mehr passiert?
Verdammt, ich kannte ihn doch erst seit ein paar Wochen!

Die Abendsonne verschwand hinter den Häusern und das orangene Licht schien in mein Gesicht. Ich konnte die Wärme auf meiner Haut spüren und sie beruhigte mich. Meine Wut verschwand mehr und mehr und ich bemerkte gar nicht, wie die Tür hinter mir aufging.
Und nun stand er neben mir. Der Grund all meiner Probleme. Und blickte ebenfalls wie ich in die Abendsonne.

"Tut mir leid, dass du das alles durchmachen musst. Ich habe ihnen klar gemacht, sie sollen damit aufhören aber scheinbar hat es nichts gebracht. Hör zu, ich-"

"Nein. Ich will da ganze nicht. Ich will nicht, dass sobald ich dich auch nur ansehe, ein blöder Kommentar folgt. Ich will und kann das nicht. Deshalb wird das auch nichts mit uns."

"Glaubst du denn, für mich ist es einfacher?"

Seine bisher ruhige Stimmt wurde lauter und er sah nun mich an. Ich versuchte mich weiter auf die Sonne zu konzentrieren, die bald ganz verschwunden war.

"Glaubst du, mich stören diese blöden Sprüche nicht?! Ich bekomme sie selbst Abends, wenn ich im Bett liege noch mit! 
Verdammt Isa ich mag dich, okay?! Ich würde am liebsten einfach mit dir verschwinden und alles andere vergessen! Scheiße, ich hab dich echt gern und jetzt kann ich das nicht mal genießen!"

Aus dem Augenwinkel sah ich, wie er wild mit den Armen herum fuchtelte und sich schließlich damit durch die Haare fuhr.

Hab ich das gerade richtig verstanden?
Er hat 𝑚𝑖𝑐ℎ gern?

Am liebsten würde ich meine Arme um seinen Hals werfen und ihn küssen. Ihm auch meine ganzen Gefühle zeigen. Aber das geht nicht. Ich kann das jetzt einfach nicht.
Und das war genau das, was ich ihm jetzt sagte. Dass ich das jetzt nicht kann. Und verschwand dann in einem Taxi, dass mich zurück brachte.

Ein Teil von mir // Ff mit Joshua Kimmich ♥︎Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt