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Ich war wohl durch die 5 Tage ausruhen und gesund werden etwas unsportlich geworden. Das merkte ich sofort, als ich heute morgen ein Runde durch den Wald joggte. Schon nach einer halben Stunde war ich komplett fertig und musste unbedingt auf einer Bank Pause machen. Jetzt sitze ich hier und genieße die Aussicht. Naja, gut eine wirklich Aussicht war das jetzt nicht wirklich. Den ein oder anderen Vogel und die ganzen Bäume waren eigentlich das einzige was ich sehen konnte.
Nach einer Weile machte ich mich auch schon wieder auf den Rückweg und begegnete noch ein paar anderen, die gerade einen Spaziergang oder sowas machten.
Zurück am Trainingslager war das erste was ich machte, erstmal eine Dusche zu nehmen.
Danach fühlte ich mich wieder frisch und konnte den Tag richtig starten.
Heute musste ich wieder arbeiten. Oder zumindest sagte Alfred, sobald ich mich wieder gut genug fürs Arbeiten fühle, kann ich wieder anfangen. Und ich solle mich ja nicht überanstrengen und sofort wieder hinlegen, falls ich mich nicht gut fühlte.

Es war wirklich nett, wie sehr er sich um mich kümmerte. Vielleicht tat er das auch nur, dass ich so schnell wie möglich wieder ohne Probleme arbeiten konnte.

Fertig angezogen schappe ich mir noch mein Handy und den Schlüssel für die Hütte. Dad war wie immer schon früher los um irgendwas zu besprechen. Er war aber auch ein Frühaufsteher falls man das so sagen kann.

Auf dem Weg zum Hauptgebäude zum Frühstücken wurde mein Gang immer langsamer und ich wurde immer nervöser. Mit Sicherheit hatte sich schon rumgesprochen, was auf dem Hügel passiert ist. Denn so wie ich die Jungs kenne haben sie es bemerkt, als Joshua aus deren Hütte geschlichen ist und für einige Zeit weg war.
Vielleicht stimmte meine Vermutung auch gar nicht und er hatte kein Wort darüber verloren. Aber das werde ich wohl gleich erfahren.
Mit einer Schüssel Müsli suchte ich mir einen Platz am Tisch mit Manu, Süle, Sergè, Jule und Kai. Als ich in deren Gesichter blickte wusste ich schon was auf mich zukommt. Alle sahen mich mit einem verschmitzten Grinsen an und machten schon einige Andeutungen.

"Schön, dass du wieder gesund bist," sprach mich Manu fröhlich an.

"Ja, ich bin froh, dass es mir wieder gut geht", gab ich zurück.

Auch die anderen am Tisch sagten mir, wie schön es ist, mich wieder zu sehen. Zu meiner Überraschung sagten sie jedoch nichts über den Kuss mit Joshua. Ob er es wohl doch für sich behalten hat?

Mit einem suchenden Blick ging ich durch den ganzen Saal und blieb schließlich an einer Person hängen. Sein Lächeln fiel mir sofort auf und auch wenn ich nicht wusste, über was er lachte, musste ich trotzdem Schmunzeln bei Joshua's Anblick.
Er schien sich wohl freudig mit Juli zu unterhalten, worüber ich auch ein wenig erleichtert war. Schließlich hatten sie sich ja erst gestritten, wegen den dummen Sprüchen und Blicken der Mannschaftskollegen.

"Was gibt's denn schon wieder so zu grinsen," kam auf einmal eine Stimme neben mir und riss mich aus meinen Gedanken.

Sergè folgte meinem Blick und wusste jetzt wohl genau warum ich grinsen musste. Mit wackelnden Augenbrauen sah er wieder zu mir und ich gab ihm einen Schlag auf den Hinterkopf.

"Man lass mich," tat ich gespielt beleidigt und schubste ihn etwas nach hinten.
Danach brachen wir beide in Gelächter aus und auch die anderen am Tischen stiegen mit ein.

Auch wenn mich genau sowas am Anfang eigentlich sehr genervt hat war es trotzdem irgendwie auch lustig. Immerhin komme ich gut mit ihnen klar.

Schnell stand ich auf und stellte mein Tablett in den dafür vorgesehenen Kasten (ich hab absolut keine Ahnung wie man dieses Teil nennt aber ihr kennt doch sicher diese Teile wo man die benutzen Tabletts mir dem Geschirr und so rein stellt haha).
Ich wartete noch auf Juli, da wir heute was zusammen machen wollten, bevor ich arbeiten musste und er Training hatte.
Mit einer festen Umarmung begrüßten wir uns als er auch endlich mal den Weg zu mir fand.
"Du hast mir echt gefehlt, kleine," nuschelte er in meine Schulter.
"Hey! Ich bin nicht klein!", spottete ich zurück als wir uns wieder lösten.
Danach mussten wir beide lachen, da wir genau wussten, dass er recht hat. Ich bin klein. Mit meinen 1,60 m bin ich wirklich nicht gerade die größte.

Wir entschieden uns, an den See zu gehen, da das Wetter heute eh passte.

Nach ausgiebigen Baden, saß ich nun in einem Handtuch eingewickelt auf dem Bett vor meinem Kleiderschrank. Ich weiß gar nicht, warum ich überhaupt überlege was ich anziehe. Den Jungs ist es relativ egal, wie ich aussehe und trotzdem möchte ich irgendwie auch gut aussehen. Zumindest für einen dieser Jungs.

Bei den Gedanken an ihn schleicht sich ein unbemerktes Lächeln auf meine Lippen. Himmel, Bella! So schnell kann man sich doch gar nicht verknallen!
Das rede ich mir zumindest immer wieder ein.

Nach ein paar Minuten ziehe ich ein Knielanges, lockeres Kleid aus dem Schrank und verschwinde wieder im Badezimmer, um mich umzuziehen. Mit ein wenig schminke ich Gesicht und meinem Handy in einer kleinen Umhängetasche und einem Schlüssel bewaffnet begebe ich mich in die Eingangshalle des Hauptgebäudes.

Heute ist ein komplett freier Tag für die Spieler und somit bin ich nun mit Kai, seiner Freundin, die ihn hier besuchen wollte, Jule und Joshua verabredet. Erst war ich etwas skeptisch, aber nach einer Diskussion mit Kai, in der er mich überzeugte, dass ich mich gut mir seiner Freundin verstehen werde, ließ ich mich doch überreden. Es könnte ziemlich peinlich werden, mit Joshua zusammen. Nach unserem Kuss haben wir nicht mehr wirklich miteinander geredet. Nur dieses eine Mal, als er nachsehen wollte, wie es mir ging. Aber das war auch kein reden sondern eher Zweisamkeit genießen.

Ein Teil von mir // Ff mit Joshua Kimmich ♥︎Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt