Drei ganze Tage sind mittlerweile nach dem Kuss vergangen und vielleicht wäre es auch noch zu weiteren in den letzten Tagen gekommen, wenn ich nicht krank geworden wäre. Eine Sommergrippe. Besser geht es nicht.
"Hey Spätzchen, ich habe dir was vom Frühstück mitgebracht, damit du nicht verhungern musst", überraschte mich mein Vater als er unerwartet in mein Zimmer trat.
"Danke Dad, du bist der beste," keuchte ich zwischen ein paar mal Nase hochziehen und versuchte ein kleines Lächeln über meine Lippen zu bringen.
Nachdem er das Tablett mit einer Semmel und einer Breze mit einem kleinen Stück Butter, ein paar Scheiben Käse und Wurst, dazu ein Glas Orangensaft auf meinem Bett neben mir abgestellt hatte strich er mir letztens mitleidig über meine Haare und ließ mich wieder in Ruhe.
Mühsam versuchte ich die einzelnen Bisse herunter zu schlucken und verzog dabei mein Gesicht vor lauter Schmerzen. Danach stand ich das erste Mal seit Stunden wieder auf, oder versuchte dies zumindest, damit ich das Tablett zurück in die Küche stellen konnte. Auch wenn ich einen zwischenstopp auf dem Sofa einlegen musste, schaffte ich es letztendlich in die am Wohnzimmer anliegende Küche.
Nach dieser Aktion legte ich mich erstmal wieder in mein Bett, denn auch wenn es nur ein paar Schritte waren, fühlte ich mich, als wäre ich gerade einen Marathon gelaufen.
Durch ein leises Klopfen an meiner Tür wachte ich verschwitzt aus meinem leichten Schlaf auf und sah mit halb geöffneten Augen, ein paar dunkel Blonde Haare an der langsam öffnenden Tür. Ich versuchte zu lächeln doch das
endete nur in einem Hustanfall."Hey hey, entspann dich du musst nichts sagen. Bleib einfach liegen. Ich wollte nur nach dir sehen." beruhigte er mich ein wenig.
"Joshua ich-"
"Nein, hör auf zu reden. Ich möchte einfach bei dir sein."
Darauf ließ ich mich zurück in meine Kissen fallen und machte neben mir etwas Platz, damit er sich auch setzten konnte. Mit etwas Abstand, damit er sich nicht ansteckte, legte er sich neben mich und genoss scheinbar die angenehme Stille zwischen uns während wir beide die Decke anstarrten.
Ich schien wohl wieder eingeschlafen zu sein, denn als ich wieder aufwachte, war das Bett neben mir leer. Die einzigen Bemühungen die ich an diesem Tag noch machte, waren der Weg zur Toilette und der Griff nach der Fernbedienung auf meinem Nachttisch, um mir meine Zeit mit ein paar Serien zu vertreiben. Auch den Disney Film 'Luca' bei dem ich sogar ein wenig weinen musste, schaute ich an. Wie gern ich doch mal an diesen Ort reisen würde.
Nach einer Weile war es mir jedoch zu anstrengend die Augen offen zu halten, und ich fiel wieder in einen schlechten Schlaf.
Warum auch immer, aber am nächsten Morgen fühlte ich mich schon fast wieder gesund. Das dachte ich jedenfalls, bis ich die Decke von mir riss und mich auf meine beiden Füße stellte. In dem Moment drehte sich alles um mich herum und mir wurde ganz schwarz vor Augen, sodass ich mich lieber wieder schnell zurück ins Bett fallen ließ. Nach einer Weile versuchte ich es noch einmal. Diesmal langsamer. Wahrscheinlich war ich einfach zu schnell aufgestanden. Ein Blick auf mein Handy Display ließ mich geschockt mitten in meinem Zimmer stehen. Es war schon 14:32! Ich habe wirklich ziemlich lange geschlafen. Das würde auch erklären warum Dad nicht hier ist.
Und da fiel es mir wieder ein. Heute war das zweite Quali Spiel und ich verpasse es wohl gerade. Das erste lief gut für uns jedoch endete es mit einem Unentschieden, weshalb wir heute unbedingt gewinnen mussten. Schnell sprang ich unter die Dusche, um den schweiß von den letzten Tagen abzuwaschen, zog mich an und nahm zur sicherheit noch eine Jacke mit. Bepackt mir meinem Handy, einem Schlüssel für unsere Hütte und einer kleinen Tasche mit Wasser und meinem Portemonnaie ging ich zu einem Auto, das uns zur Verfügung gestellt wurde.
Ich achtete fast gar nicht auf den Verkehr und fuhr so schnell es ging zum Stadion. Dort angekommen suchte ich unter den ganzen Autos einen freien Parkplatz und wollte gerade rückwärts einparken als mir jemand die freie Parklücke stiehl und sich mit seinem Audi zwischen zwei kleine Autos quetschte. So ein Mistkerl! In mir stieg Wut auf und ich hupte diesen Mann, der gerade ausstieg, wie verrückt an. Nach weiteren 5 Minuten fand ich endlich einen eigenen Parkplatz und rangierte geschickt ein.
Schnellen Schrittes ging ich auf die große Glastür zu und zog sie auf, um eintreten zu können. Erst jetzt fiel mir auf, dass ich meinen Mitarbeiterausweis ganz vergessen hatte.
So eine Scheiße man!
Zu meinem Glück, wusste die Empfangsdame, dass ich zum Personal gehöre und ließ mich durch die Absperrung.
Vielleicht hätte ich doch ein wenig langsamer machen sollen, denn auf dem Weg zum VIP-Bereich wurde mir schon wieder etwas schwummerig. Dies ignorierte ich jedoch als ich meinen Dad am Speilfeldrand erblickte.
Gerade wurde die halbszeit angepfiffen und auch mein Dad hatte mich zwischen den ganzen Leuten entdeckt.
Schnellen Schrittes ging er auf mich zu und blickte mich mit einem etwas geschockten Blick an."Was machst du denn hier. Solltest du nicht zuhause im Bett liegen?" Dies klang jedoch eher nach einer Aufforderung als einer Frage.
"Mir geht es schon wieder viel besser und ich wollte doch unbedingt das Spiel mit ansehen, Papa." Beruhigte ich ihn erstmal ein wenig.
"Wenn das so ist, dass komm doch zu uns runter, dann kann ich auch immer mal wieder ein Auge auf dich werfen."
Dies ließ ich mir nicht zwei mal sagen und hüpfte über die Absperrung. Gerade als ich mich setzte, kamen schon die ganzen Spieler wieder aufs Feld gelaufen.
Müller konnte den Ball geschickt einem Stürmer des gegnerischen Teams abnehmen und brachte ihn Richtung Tor. Dort standen schon einige Verteidiger der Konkurrenz, was ihn den Ball zu Goretzka passen ließ. Dieser stand völlig frei und brachte den Ball ins Netz.
Laut jubelnd sprang ich auf und warf meine Hände wie wild in die Höhe.Nach dem Spiel wieder zurück im Quartier sammelten sich alle im großen Aufenthaltsraum und verabschiedeten sich langsam wieder voneinander.
Juli kam dann nach einiger Zeit auch mal auf mich zu und wollte mich gerade stürmisch umarmen doch ich wich ihm aus, was ihn fast zum Boden fallen ließ."Tut mir leid Juli aber ich bin immernoch krank und du darfst das auf keinen Fall riskieren."
"Das holen wir aber unbedingt nach wenn du dich komplett erholt hast, ja?"
fragte er schon fast flehen."Natürlich," grinste ich ihm entgegen und machte mich auch langsam aus dem Staub, da ich schon wieder ziemlich schlapp war.
Nach dem Abendessen, bei dem ich mich freute, alle wieder zu sehen, verschwand ich sofort in mein Zimmer und es dauerte nicht lang, bis ich endlich einschlief. Nach langer Zeit konnte ich auch endlich mal wieder normal schlafen.
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So, hier ist das neue Kapitel. Es ist zwar für meinen Geschmack etwas langweilig, aber ich hoffe es gefällt euch trotzdem :)
Wie euch auch vielleicht schon aufgefallen ist, kommt nur selten ein neues Kapitel, was darin liegt, dass ich einfach nicht wirklich fürs schreiben gemacht bin und mir oft die Motivation und Fantasie fehlt. Trotz allem gebe ich mir Mühe, dass euch die Geschichte gefällt.