mi ángel

Traumland

Sie war ein Mädchen voller Träume , bevor das Licht für sie verging. Jetzt ist sie hier im tiefen schwarz , ihre eigene Königin.

>> Mi Amor , bald wirst du bei mir sein.<<

Die Stimme war dunkel , ich wusste nicht woher sie kam. Man hörte Macht aus ihr heraus aber sie zog mich an , wie das Licht die Motte.

>> Wer bist du ?<<

Ängstliche drehte ich mich im Kreis , es war dunkel , viel zu dunkel. Ich erkannte nicht wo ich war , es war kein einziges Geräusch zu hören. Kein Wind der durch die Bäume fegte , kein Auto was über die Straße fuhr. Ich hörte nur meinen eigenen Atem.

>> Sei nicht so neugierig Mi Amor , das ist tödlich in meiner Welt<<

Erschrocken drehte ich mich um , ich hatte nicht erwartet eine Antwort zu erhalten. Die Stimme klang nicht sehr weit von mir entfernt , als würde mir jemand im Nacken sitzen. Ängstlich schloss ich die Augen und atmete tief aus. Ich war stark , so etwas würde mich nicht kleinkriegen.

>> Woher kennst du mich ? Wo bin ich hier und wieso nennst du mich so ?<<

Still wartete ich auf eine Antwort , die viel zu lange dauerte. Ich versuchte mich nichts zu bewegen , keine Aufmerksamkeit auf mich zuziehen. Wenn er alleine war , konnte er mich nichts tun , so kam er mich nicht rüber aber die Angst davor dass es mehrere waren , war zu groß.

>> Ich sagte doch , frag nicht so viel Mi Amor , es kommt alles zu seiner Zeit. Du siehst sehr hübsch aus , in deinem Kleid.<<

Oh Gott er war näher als ich erwartet hatte. Er hatte einen spanischen Akzent , das machte ihn dunkel und geheimnisvoll. Was denke ich hier nur , Malia du bist in so einer Situation und denkst an geheimnisvoll. Mamá hat immer gesagt , halte dich fern von Gefahr und du lebst glücklich und angstfrei. Es war gelogen , die Gefahr erschien mir näher als erwartet.

>> Wieso zeigst du dich mir nicht ? Ich wüsste gerne mit wem ich mich hier im Dunklen unterhalte.<<

Vielleicht saß er vor einem Bildschirm in einem Raum , wie in schlechten Horror Filmen. Das war eine gute Erklärung. So konnte er mich in der Dunkelheit gut erkennen und ich konnte ihn nicht sehen. Wie er wohl aussehen tut.

>> Denk nicht so viel nach Mi Amor , mach dir keine Sorgen. Ich bin immer bei dir. In der Dunkelheit und passe auf dich auf<<

Er war es. Der Mann , der in dem Brief beschrieben worden war. Er hatte mich gefunden . Ich war die ganze Zeit eine Zielscheibe für ihn und hatte nichts bemerkt. Mir war keiner aufgefallen , ich hatte mich auch nicht beobachtet gefühlt. Diese Erkenntnis lies mich erschaudern. Wie konnte ein einzelner Mensch , einem nicht auffallen. Und ich nehme nicht an , das er schlecht aussehen tut.

>> Mi Amor , ich sehe deine gerunzelte Stirn. Du machst dir zu viele unnötige Gedanken. Irgendwann , wird sich alles aufklären und du wirst deine Antworten bekommen. Es ist noch zu früh.<<

>> Schlaf jetzt weiter in Ruhe Mi ángel<<

Nein nein nein ! Ich wollte ihn sehen , brauchte meine Antworten. Verwirrt hielt ich mich selbst im Arm. Mir wurde mit jeder Minute in der Dunkelheit kälter , als würde sie mich verschlingen. Sie nahm mich in sich auf und ließ mich nicht mehr los. Es war still. Als wüsste er , das ich mich nicht traute zu antworten.  Nur was sollte ich einem geheimnisvollen Mann sagen , der mich anscheinend entführt hat während ich schlief. Nein das ergab keinen Sinn , niemand kam unbemerkt in ein Haus heran und stiehlt ein junges Mädchen ohne das es jemanden auffällt.

>> Ist das alles echt ? Mir ist kalt und ich möchte nachhause , bitte , ich mache alles was du möchtest<<

Blind lief ich langsam nach vorne. Irgendwann müsste doch eine Wand oder irgendetwas kommen. Zitternd entwich mir die Luft . Die Stille , macht einen wahnsinnig vor Angst. Ich versuchte meinen Körper unter Kontrolle zu halten. Ich durfte diesen Menschen keine Angst zeigen. Tief ein und aus atmen. Du schaffst das , dir wird nichts passieren.

>>Bald bist du hier , Mi ángel.<<

Erschrocken fuhr ich hoch. Ich hatte geträumt. Diese ganzen Bilder und der Brief machten mich schon wahnsinnig. Wie konnten meine Eltern nur solch eine Lüge vor mir verheimlichen und mein Onkel soll eine Gang haben. So etwas fällt einem doch auf oder täusche ich mich da. Der Brief kam mir in den Sinn . Der Verfasser war ein anderer , wie der dem ich anscheinend versprochen wurde. Vielleicht war es der Vater und ich wurde seinem Sohn versprochen. Das kam mir logisch rüber. Ich schlug die Bettdecke zur Seite , mein Hals war völlig trocken und benötigte sofort Wasser , als wäre ich einen Marathon gerannt. Gott sei Dank stand auf meiner Kommode noch eine Flasche. Gierig schluckte ich die kalte Flüssigkeit die meinen Hals sofort beruhigte. Jetzt träume ich schon von diesem Mann. Es kam mir so real vor , das es schon gruselig war. Diese Stimme werde ich so schnell nicht vergessen. Wie alt er wohl sein wird. Kopfschüttelnd drehte ich die nur noch halb volle Flasche wieder zu. Nach diesem Traum werde ich so schnell nicht mehr ruhig schlafen können. Mir kam noch etwas viel schlimmeres in den Sinn. Wie erkläre ich das meinen Freunden und Alessandro. Diese ganze Situation war doch zum Kühe Melken. Das kann doch niemand ernst meinen , eine Gang die vor vielen Jahrzehnten ein Geschäft mit ihren Töchtern eingeht. So etwas kann nur aus einem schlechten Roman kommen. Kein normaler Mensch kommt auf solch ein Geschäft aber wer weiß , wie krank diese Menschen wirklich waren.
Kopfschüttelnd stieg ich zurück in mein warmes Bett. Wie lange ich das hier wohl noch alles haben werde. Mein zuhause. Meine Familie. Ich hoffte nur bei allem Göttern , dass es noch einige Jahre dauerte bevor mich dieses Schicksal einholt. Meine Schwester war daran zerbrochen , sie war immer die stärkere von uns beiden und dann sollte ich die richtige sein ? Völlig verrückt. Irgendwas war da vorgefallen , was sie zerstört hat und ich genau dass musste ich herausfinden. Vielleicht konnte ich sie dann endlich verstehen und denn innerlichen Schmerz loslassen , der mich seit Jahren plagt.
Die Gedanken schwirrten nur so durch meinen kleinen Lockenkopf , es bereitete mir schon Kopfschmerzen.

Meine Augen schlossen sich von ganz alleine. Dieser Traum , hatte mir meine letze Kraft für heute geraubt und ich ahne , dass es nicht nur heute so gewesen sein wird.

Eine wundervolle Woche wünsche ich euch ! Bleibt gesund in dieser Zeit !
Eure Rose 🌹