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KANG YEOSANG . . . Die Nacht, sie war unglaublich. Einfach nicht zu beschreiben. Seonghwa und ich hatten nicht nur eine, zwei Runden gehabt — da konnte man auch nicht sagen welche der beiden besser war, denn beide waren unglaublich. Jetzt lagen wir in meinem Bett, er hielt seine Arme um mich geschlossen. Diese Wärme die von ihm ausgestrahlt wird, ich genoss jeden Augenblick davon. Und da ich heute nicht arbeiten werde, brauche ich auch nicht früh aus dem Bett kommen.

Trotzdem, ich bin einmal wach gewesen und wenn ich dies bin, dann kann ich schwer wieder einschlafen. Vorsichtig streichelte ich seine Wange, denn er ist es, den ich als erstes sah sobald ich aufwachte. Ich liebe ihn einfach — ich kann es nicht oft genug sagen. Er macht mich so glücklich und brauch dafür nichtmal viel tuen. Leise brummt Seonghwa. So lange schon hat er auf dem Boden geschlafen weil alle ihn behandeln wie ein Tier, er tut mir einfach nur so leid.

"Ssh Ssh Schlaf weiter" murmelte ich, drückte dann einen sanften Kuss zwischen die Augen des Größeren. Ich könnte ihn die ganze Zeit einfach beobachten. Darüber nachdenken wie unsere Zukunft sein wird. Immer wieder streichte ich meine Finger über seine Haut. Am liebsten würde ich ungestört bleiben, dabei bleibt es aber nicht. Ich hörte wie das Klingeln durch das ganze Haus bimmelte. Wer ist das denn jetzt? Der Postbote — das kann nicht sein. Freunde? Habe ich nicht außer Hyunjin, mit dem ich übrigens Stress habe.

Sollte ich an die Tür gehen? Ja, denn es klingelte ein zweites Mal. Diese Person die davor stand würde sicher nicht locker lassen und meinen Freund aufwecken. Augenverdrehend nahm ich seine Arme langsam von mich. "Yeosang!" muckt er auf, doch ich küsste wieder nur seinen Kopf. "Ich bin gleich wieder da" versicherte ich, ging dann aber schnell runter da er schon das dritte mal klingelte. Wer auch immer das ist, warum nervt man mich am frühen Morgen.

Mürrisch stampfte ich zur Tür, riss sie dann förmlich auf weil ich nicht wusste, wer sich dahinter befindet. "Huh? Hyunjin?" sprach ich vor mich hin, als ich den Langhaarigen an der Tür stehen sah. Einerseits habe ich ihn erwartet, andererseits jedoch nicht. "Hey Yeosang, darf ich reinkommen?" fragt er und versuchte, ohne das ich geantwortet hatte, in mein Haus zu gelangen. Vorher aber schloss ich die Tür etwas, nur noch so, dass ein Spalt so groß wie mein Körper, offen war.

"Jetzt ist grade schlecht" sprach ich ab und schenkte ihm ein unsicheres Lächeln. "Wie schlecht? Du bist nicht bei der Arbeit. Bist du etwa krank? Siehst irgendwie nicht so aus..", wie sieht denn jemand krankes aus? Blass? Rote Augen? Ist das immer so? Leicht schüttelte ich den Kopf und rieb mir über meinen Hinterkopf. "Nah, Ich ähm, ich habe einfach verschlafen Uff.. ich hatte gestern Überstunden gemacht und ja.." erzählte ich, betete einfach das er mir glaubt.

"Hm und ich darf wirklich nicht reinkommen?", es macht mich stutzig das er so oft fragt. Sollte ich ihn nur ins Wohnzimmer lassen? Oder in die Küche? Aber das Risiko, dass Seonghwa rufen könnte oder gar die Treppen runterkommt ist einfach zu groß. "Bitte sag Mr Moon einfach ich komme heute nicht, Ja? Ich muss ausschlafen weil sonst werde ich wirklich krank" ohne ihn dann ausreden zu lassen, obwohl er laut schrie: "Yeosang aber warte!", schloss ich einfach die Tür.

Es ist mir zu riskant auch wenn das, was ich grade gemacht habe, nicht besser ist. Tief durchatmend schüttelte ich mir erstmal die Sorgen wieder von den Schultern. Alles wird gut, ich werde erstmal Frühstück für Seonghwa machen und dann mal sehen.


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