~ Das Buch ~

83 2 2
                                    

Als ich wieder zu mir komme, spüre ich das ich mich wohl nicht mehr draußen im Schnee befinde, sondern in meinem warmen und weichen Bett. Meine Brust schmerzt bei jedem Atemzug, doch ist es mir egal. Mir kommen die Erinnerung zurück, die von der Freude auf das Schlittschuhefahren, die von dem fremden Jungen auf dem Eis und sein plötzliches verschwinden, dass Gefühl der Freiheit und dann...die Angst zu sterben.
Es breitete sich ein Schauer auf meinem Körper aus und ich schüttel mich.

"Nora mein Schatz bist du wach?
Wie geht es dir ?
Bitte sag doch was!"
Ich höre die aufgeregte und besorgte Stimme meiner Mutter und ich öffne langsam meine Augen.
Sie sitzt auf einem Stuhl neben meinem Bett und hält meine Hand. Eine tiefe Falte hatte sich auf ihrer Stirn gebildet, da sie ihre Augenbrauen vor Sorge zusammen zog.
Ich blicke mich weiter um und sah Emma die am Bettende saß und Sir. Teddy fest an sich drückt.

"Ich habe dir doch gesagt du sollst nicht gehen! ", sagt sie mit bösem Blick und Tränen in den Augen.

Ich setze mich langsam auf bewege meine Arme und Beine, sowie Finger und Zehenspitzen. Eine Welle der Erleichterung breite sich in mir aus und ich fing an zu Lachen.
"Ich lebe noch, alles gut."
Ich schaue zu meiner Mutter, dessen Gesicht sich langsam entspannte.
"Ja mein Schatz du lebst noch, Gott sei Dank." Mum beugt sich zu mir und umarmt mich.
Ich löse mich von ihr und sehe sie fragend an.
" Wie bin ich überhaupt hier her gekommen?"
Emma kriecht zu mir und kuschellt sich an mich.
"Hihi ein Junge mit braunen Haaren und Augen aus Eis hat dich her getragen", sagt sie.
Ich öffne erstaunt meinen Mund und runzel die Stirn, welcher Junge ? Doch dann fällt es mir wieder ein.
"Der Junge vom See ?
Aber woher wusste er wo ich wohne?"
Etwas panisch sah ich zu Mum, dessen Miene sich verdunkelt.
"Das spielt keine Rolle.... am besten du vergisst das du ihn gesehen hast", sagt sie mit fester Stimme.
Ich wundere mich und zog meine Augenbrauen hoch.
" Aber er hat mir das Leben gerettet!
Ich muss mich bei ihm bedanken.."

Meine Mutter stand auf und nahm den Stuhl hoch um ihn mit nach draußen zu nehmen.
"Das hat er.... erstaunlicher Weise.
Doch wirst du diesen Winter keinen Fuß mehr in den Wald setzen, geschweige auf dem See schlittschuhefahren."
Damit verlässt sie mein Zimmer.
Ich sehe ihr geschockt hinter her.
" Aber Mum !
Ich liebe das Schlittschuhefahren, dass weißt du! "
Sie dreht sich nocheinmal um und sieht mich mit einem endgültigen Blick an.
" Nora, du wärst heute fast gestorben...
Ich erlaube dir nicht noch einmal dein Leben aufs Spiel zu setzen !
Und damit ist Schluss."

Mein Magen zog sich zusammen und es bildet sich ein Kloß in meinem Hals, den ich vergeblich versuche runter zuschlucken.
"Nora bitte weine nicht, sonst muss ich auch weinen."
Ich blicke zu meiner Schwester und merke erst jetzt das sich Tränen in meinen Augen gebildet haben.
Ich wisch mir über die Augen und räusper mich.
"Nein..nein alles ist gut..", sagte ich doch meinte ich es nicht so.

Es war gar nichts gut, ich stehe auf und lasse Emmy alleine auf meinem Bett sitzen.
Im Bad schloss ich die Tür hinter mir ab stütze mich am Waschbecken ab und sah in den Spiegel. Meine Augen waren glasig, meine Lippen bläulich verfärbt, meine Haut weiß und mein Haare zerzaust und noch etwas nass.
Ich hatte meinen Schlafanzug und dicke Socken an. Mum musste mir die nassen Sachen ausgezogen haben, worüber ich sehr dankbar war.
Doch das sie es mir verbot Schlittschuhe zu fahren.... war einfach unerträglich.
Und das dieser Fremde wusste wo ich wohne, sollte mir eigentlich Angst machen.
Mum hatte verärgert reagiert, schon fast verängstigt als Emma von ihm gesprochen hatte.
"Ein Junge mit braunen Haaren und Augen aus Eis...", hatte sie gesagt.
Das war der Junge der plötzlich verschwunden war, als er mich gesehen hatte. Ich wusste immernoch nicht wer er war, aber so wie Mum reagiert hatte, wusste sie es da war ich mir sicher .
Was meinte sie nur damit das es erstaunlich war das er mich gerettet hatte...ich meine war es nicht normal jemanden zu helfen der am Ertrinken ist...
Ich schüttelte meinen Kopf um die Gedanken beiseite zu schieben, ging zur Badewanne und ließ heißes Wasser hinein. Als ich so zusah wie die Wanne sich langsam füllte, musste ich leicht schmunzeln.
Ist es nicht etwas makaber sich jetzt ein Bad einzulassen, wo ich am Vormittag beinahe ertrunken bin ?
Doch war es genau das, was ich jetzt brauchte, also zog ich mir meine Sachen aus und legte mich in das warme Wasser.
Mein Herz schlug schneller und jede Zelle in meinem Körper sträubt sich. Ich bekam leichte Beklemmungen, doch zwang ich meinen Körber sich zu beruhigten. Ich bin zuhause, niemand konnte mir hier Schaden zufügen. Die Wärme des Wassers gab mir das Gefühl von Sicherheit.
Ich betrachtete meine Hand, mit der ich im Wasser Wellenbewegungen machte, da viel mir die Nixe wieder ein.
Wie sie mich zuerst tödlich bedroht hatte und sich dann verbeugte.
' Prinzessin ?!...', hatte sie zu mir gesagt...
Es verwirrte mich, denn ich war definitiv keine Prinzessin.
Ich fuhr mit der Hand an meinem Hals entlang und stellte fest, das ich die Kette die mir meine Mutter geschenkt hatte noch imner trug.
Draußen war es bereits dunkel geworden und man konnte die Sterne durch das große Deckenfenster sehen.Ich machte die Kette ab und berachtete sie im schwachem Licht der Lampe. Sie war einfach wunderschöne. Sie war aus feinstem Silber, genauso wie die Fassung des Steins. Der Lapislazuli leuchtet in einem kräftigem Dunkelblau und versprühte etwas Geheimnisvolles. Wesshalb war sie vorhin so heiß geworden ?
Ich schaute auf mein Dekolleté, doch war kein Abdruck zu sehen. Vorsichtig legte ich die Kette auf den Rand der Wanne, denn ich wollte nicht das sie nasser wurde als sie schon war.

ElfenlandWo Geschichten leben. Entdecke jetzt