Kapitel 11: Spiele mit Alkohol

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Wenn das Schicksal Fehler macht

Kapitel 11: Spiele mit Alkohol

Mittlerweile hatte ich durch Jasons Griff Tränen in den Augen. So fest wie er zudrückte, war das auch nicht gerade überraschend. Bevor Lucifer loslief, waren es noch ungefähr 10 Minuten. Ich schaute zu Jason hinauf, welcher zielstrebig weiter geradeaus lief. Ich wusste nicht ob ich ihn fragen sollte, tat es aber trotzdem, ein allerletztes Mal. "Uhm..Jason.." Er schaute weiterhin nach vorn und ließ nur einen zustimmenden Ton aus sich heraus: "Mmh?" "Könntest du bitte deinen Griff etwas lockern?" fragte ich leise und versuchte Blickkontakt zu ihm herzustellen, was er nach einer Weile auch zuließ. Als er die Tränen in meinen Augen sah, wurde sein Griff nur kräftiger "Aua! Jason das tut weh!" schrie ich ihn kurz darauf an. Er blickte kalt zu mir herunter, nahm mein Handgelenk noch fester in den Griff und schmiss mich nach vorne. Ich fiel auf den Boden vor ihm "Was soll das Jason?!" setzte ich mich auf und nahm mein rot angelaufenes Handgelenk in die andere Hand. Wortlos bewegte sich Jason auf mich zu, mit einem wütenden Blick und versuchte erneut nach meinem Handgelenk zu greifen. Ich zog mein Handgelenk vor ihm weg und versuchte aufzustehen, schaffte es aber nicht. Jedesmal wenn ich hinfiel kam ich nichtmehr hoch, weil mir alles wehtat bei Gott! Ich starrte auf meinen Körper. Irgendwo spürte ich unglaublich starke Schmerzen. Jason blickte fragend zu mir und zeigte dann auf meinen Bauch, all das ohne ein Wort fallen zu lassen. Ich blickte auf die von Jason gezeigte Stelle herab und bemerkte schnell das die Schmerzen wirklich von meinem Bauch aus kamen. Wahrscheinlich war es die Wunde von dem Dolch den Lucifer mir reingerammt hatte. Langsam zog ich mein Oberteil bis zu der Wunde hoch und sah dass es nichts weiteres als Schmerzen waren. Es war weder Blut noch etwas anderes zu sehen. Meine Schmerzen kamen höchstwahrscheinlich von dem Aufprall auf den Boden geradeeben. Ich ließ mein Oberteil wieder über die Wunde fallen und schaute zu ihm hinauf "Sag mal was sollte das?!" fragte ich aufgebracht mit Schmerzen. Jason rollte seine Augen und antwortete dann "Du hast mir zu viel rumgeheult. Jetzt hast du wenigstens einen Grund oder willst du noch mehr?" Verlegen schüttelte ich den Kopf und stand diesmal ohne jegliche Proteste vom Boden auf. In diesem Moment erinnerte er mich so unfassbar an Lucifer. Jason drohte mir genauso wie er und ging auch genauso grob mit mir um. Jason nahm mich wieder an mein Handgelenk und zog mich erneut mit sich. Wir kamen nach einiger Zeit an einer Hütte an, zu klein für eine Kneipe. Jason öffnete die Tür schleuderte mich an meinem Handgelenk hinein, lief mir dann hinterher und schloss die Tür hinter sich. Am Boden zusammengekauert, merkte ich das die letzten zehn Minuten der drei Stunden nun vorüber sein mussten und Lucifer wahrscheinlich bereits auf der Suche nach mir war. Ich hoffte so sehr das er mich finden würde, aber hoffte gleichzeitig dass dies erst nach 24 Stunden passieren würde. Ich fühlte mich in dieser Hütte, und das mit Jason, sehr unwohl. Bevor ich mir aber weiter über etwas Gedanken machen konnte, merkte ich wie Jason auf mich eintrat, ich vorne überkippte und dann einen Schlag auf den Hinterkopf bekam weshalb mir schwarz vor Augen wurde.

Langsam merkte ich wie ich wieder zu Bewusstsein kam. Ich schaute vor mich und sah dass Jason vor mir hockte und wohl darauf wartete dass ich aufwachen würde. Ich öffnete meine Augen voll und ganz und starrte ihm ins Gesicht. "Auch mal wieder wach hu?" hockte er weiterhin vor mir und runzelte die Stirn. Ich blickte auf meinen Körper herab, denn irgendwo spürte ich wieder Schmerzen. Ich wollte alles nachprüfen und versuchte also vom Boden aufzustehen, doch irgendwas zog mich zurück. Ich blickte hinter mich. Ein Seil um meine Hände und eine lange eiserne Kette um meinen Hals gewickelt. Hätte ich mich nach vorne bewegt, hätte ich mich mit dieser Kette selbst gewürgt. Ich wendete meinen Blick fragend zu Jason, welcher auf meinen Blick eine Antwort gab. "Sicherheitsmaßnahmen." zuckte er die Schultern und setzte sich dann auf. "Hu? Aber warum und wofür?" fragte ich und schaute ihm verängstigt hinterher. Er drehte sich mit einem dezenten Lächeln zu mir und antwortete: "Lucifer soll dich lieber nicht so schnell finden. Das will ich keineswegs, du bist bei mir sicherer als bei diesem Bastard." "Aber das will ich doch garnicht!" bewegte ich mich ruckartig nach vorn und spürte die Kette an meine Kehle gedrückt. Er setzte sich auf einen hölzernen Tisch an der Wand und antwortete ein weiteres Mal "Aber ich will das. Vielleicht verstehst du es noch nicht, aber Lucifer ist unglaublich gefährlich für uns alle, auch wenn du seine Verbündete sein magst." Ich lehnte mich vorsichtig an die Wand hinter mich. Vorsichtig nur, um meine Handknochen sowie Gelenke nicht zu sehr zu strapazieren. "Ich weiß das er gefährlich ist Jason. Aber er hat mir ein Versprechen gegeben, das wird er ja wohl einhalten, also mach mich bitte los und lass mich gehen." Jason verneinte mit einem Kopfschütteln "Versprechen werden bei ihm selten eingehalten Kleine." "Und wenn schon, dann ist es doch mein Problem oder? Also lass mich gehen!" Wieder verneinte er, mit den Worten: "Auf garkeinen Fall. Ich habe das Gefühl das du nicht weißt wozu er in der Lage ist." Ich wurde wütend "Nun hör mal! Natürlich weiß ich wozu er in Stande ist. Er hat einen General umgebracht, seine eigene Schwester, drei Wächter und garantiert noch andere." Er hob vom Boden ein Glas und eine Flasche auf und stellte diese auf seinem Tisch ab. Sag mal trinken die alle Alkohol oder wie? Er öffnete wortlos die Flasche und goss ein wenig der Flüssigkeit in sein Glas. "Das hier ist purer Alkohol. Du beantwortest mir ehrlich meine Fragen oder ich gieß dir diese Scheiße über deine Wunden." Mit weit aufgerissenen Augen brüllte ich "Das wagst du nicht du scheiß Mistkerl!" Er schloss entspannt seine Augen und begann mit seiner ersten Frage "Wer war der General welchen Lucifer getötet hat?" und öffnete wieder seine Augen. Verzweifelt drehte ich meinen Kopf zur Seite und sah in meinem Blickwinkel wie er sich langsam mit seinem Glas in der Hand vom Tisch erhob. "Schon gut, schon gut! Der General hieß Percival, wie er bei Vornamen hieß weiß ich nicht!" Er blieb auf der Stelle stehen nach meinen Sätzen "Gut, gut. Was meinst du wer genau er war?" Ich schaute ihm in die Augen und sah seine Wut in ihm "Da er mit Nachnamen Percival hieß, wie du, gehe ich von Verwandtschaft aus." Er nickte zustimmend auf meine Worte "Und was meinst du, welchen Rang er bei mir hatte?" wurde sein Blick dunkler und seine Tonlage immer strenger. "Ich uhm..weiß es nicht Jason..Ich kenne ja nichtmal seinen Vornamen.." Weiterhin starrte er mit seinem strengen Blick auf mich herab "Denk nach Kleine!" schrie er mich plötzlich an woraufhin ich zusammenzuckte. Ich antwortete murmelnd. "Er sah viel zu jung aus um ein Vater zu sein, Geschwister denke ich hast du auch nicht gehabt..Kann es sein das dieser General..das Kind aus der Familie war welche Lucifer ermordet hat?.." Jason ließ sich zurück auf seinen Tisch fallen mit einem leichten Grinsen "Und was meinst du welchen Rang er bei mir hatte?" fragte er stur ein weiteres Mal. Ich schaute ihm ins Gesicht und sah in diesem Moment Ähnlichkeiten mit Lucifer. Ich fing Tränen weil ich sofort wieder an mein bedrohtes Leben dachte. Normalerweise würde Lucifer mich retten, doch diesmal war ich allein auf mich gestellt. Man sah Jason an dass er sehr ungeduldig wurde, also antworete ich so schnell ich denken konnte auf seine Frage. Immerhin wollte ich diesen puren Alkohol nicht in meinen Wunden spüren. "Ich denke das du ihn nicht sehr geliebt hast und dich eher über seinen Tod erfreust." "Ganz genau Kleine." lächelte er schelmisch. "Selbstverständlich erfreue ich mich über diesen Tod, trotzdem ist Lucifers Tat noch nicht verziehn. Du wirst mir aber dabei helfen." Ich blickte ihn fragen und mit meinen Rest-tränen in den Augen an "Inwiefern meinst du das? Wie stellst du dir das vor?" Ein weiteres Mal erhob er sich mit dem Glas in der Hand von seinem Tisch und lief auf mich zu. "Er beschützt dich echt gern und nimmt das wohl auch sehr ernst, also will ich dass du ihn hierher holst." "Wie soll ich ihn hierher holen bitte?! Außerdem hat Lucifer.." bevor ich Jason all die Vorfälle erklären konnte, stand er schon vor mir und kippte den puren Alkohol auf mich und meine Wunden hinab. Vor Schmerz fing ich an zu schreien. "Selbsterklärend hu?" lächelte er selbstüberzeugt und holte die gesamte Flasche Alkohol zu sich. Diese Schmerzen waren mit Abstand das schlimmste was ich aushalten musste. Ich bekam kein einziges Wort mehr heraus, nur Schreie die meine Schmerzen repräsentierten. Ein weiteres Glas Alkohol ließ er über meinen Körper laufen und ich schrie weiter. Nichts als stechende Schmerzen. Ich konnte dagegen nichts unternehmen, denn wenn ich mich nach vorne bewegt hätte, hätte ich mich, wie anfangs erwähnt, selbst gewürgt. Verzweifelt und mit Tränen in den Augen kniete ich auf dem Boden, den Kopf auf den Boden vor mir gerichtet. Jason machte nach einigen Minuten meiner Schmerzensschreie eine Pause und setzte sich entspannt vor mich. Seine rechte Hand hielt er entspannt über sein Knie gelehnt, während er mich mit der linken Hand ein weiteres Mal dazu zwang ihn anzuschauen. "Wo bleibt denn Lucifer dein großer Retter hu? Hört er etwa die Schreie seiner Verbündeten nicht?" Mit viel Kraft und Schmerz befreite ich mich aus seinem Griff und spuckte ihm ins Gesicht "Черт с тобой, сукин сын!" schrie ich ihn an. Vielleicht wusste er nicht was ich gesagt hatte da er mich unglaubwürdig anblickte. Ich hoffte das er es nicht mitbekommen hatte das ich gesagt hatte: "Zur Hölle mit dir, du verdammter Mistkerl!" Aus Frust, da er nichtmehr antworete, wurde ich noch wütender und wollte ihn am liebsten noch so oft beleidigen bis ich an meinen Schmerzen sterben würde. Er wischte sich mit seinem Ärmel den Speichel aus dem Gesicht und blickte mich wütend an. Wir verharrten in unseren Positionen für einige Sekunden bis Jason mir eine Backpfeife gab "Pass mal auf Kleine! Die einzigen die in die Hölle gehen werden sind Lucifer und du!" Ich war überrascht, Jason hatte wirklich das verstanden was ich gesagt hatte? Er hatte es tatsächlich verstanden! "Sei mal nicht so überrascht Mistgör! Ich kann auch einiges an Fremdsprachen!" zog er seine Hand zurück und starrte weiterhin auf mich. Nach einigen Sekunden stand er wütend, ohne ein Wort zu sagen auf, und kippte die restliche Flasche Alkohol über meinen Kopf. All der Alkohol verteilte sich über meinem Körper und floss in jede einzelne Wunde. Ich schrie bei all diesen Schmerzen und weinte, lehnte mich nach vorne und drückte mir in den Bauch. In diesem Moment war mir die Kette in meiner Kehle, die mich langsam erdrosselte und sich immer tiefer hineindrückte, völlig egal. Mein Bauch war das was mir mehr wehtat, da der Alkohol in meiner Wunde so sehr brannte und ich kaum etwas anderes als das spürte. Ich schrie, und schrie, und hörte erst nach einigen Minuten damit auf. Nachdem ich mich nach diesen Schmerzen beruhigt hatte, lehnte ich mich langsam und leicht zurück, damit sich die Kette an meinem Hals lockern konnte.

Mehrere Stunden vergingen und es war nun schon abends. Jason saß entspannt wieder auf seinem Tisch und beobachtete mich. Vor einigen Stunden hatte ich mich entspannt und erschöpft gegen die Wand gelehnt, seitdem beobachtete mich Jason. Ich spürte immer mal wieder noch diese stechenden Schmerzen, welche zurückgeblieben waren. Und trotz dieser Schmerzen wurde ich immer müder und müder und wollte am liebsten nurnoch schlafen. Ich dachte kurz über die Zeit nach, bis 7 Uhr morgens hätte ich es mit Jason aushalten müssen um nicht von Lucifer getötet zu werden. Meine Augen schlossen sich immerweiter, bis Jason aufstand und sich auf mich zu bewegte. Plötzlich war ich wieder hellwach, durch diese Angst. Jason hockte sich auf den Boden vor mich, mit einem Abstand von circa einem Meter. "Jetzt habe ich wohl deinen Respekt erlangt, freut mich." lächelte er freudig und lehnte seine Hände über seine Knie. "Von mir aus hast du den! Ist mir eigentlich egal, du bist schlimmer als Lucifer!" brüllte ich ihn aufgebracht an. Jason hob einer seiner Augenbrauen an "Echt jämmerlich dass ich meinen Alkohol schon aufgebraucht habe. Ich hätte jetzt gerade nochmal Lust bekommen dich leiden und schreien zu sehen." Verblüfft blickte ich ihn an, wurde aber schnell wieder wütend und fing aufs Neue an aus Frust zu brüllen. "Du weißt garnicht warum ich allein bin hu?! Verdammt du Mistkerl! Lucifer versucht mich umzubringen du Arsch!" "Achso hm? Lass ihn uns sicherheitshalber trotzdem nochmal hierher bringen." antwortete er ruhig. Ich wollte ihn von dem was er vorhatte abhalten "Jason nicht! Lucifer wird.." Bevor ich fortfahren konnte mit meinem Satz, fing er an mich zu quälen wie er es wahrscheinlich nochnie zuvor jemand anderem angetan hatte. Er trat mir so stark in die Wunden wie er nur konnte und ich versuchte mich hoffnungslos dagegen zu wehren, scheiterte aber dabei. Nach einer halben Stunde, dieser durch Tritte entstandenen Schmerzen, verließ er wortlos die Hütte, stellte sich draußen vor den Eingang und lief nach einigen Sekunden nach links. Was auch immer er in diesem Moment tat, war wahrscheinlich alles andere als gut für mich. Nach wenigen Sekunden kehrte er mit zwei vollen Flaschen purem Alkohol zurück. "So, nah dann können wir jetzt wieder unseren Spaß haben." lächelte er hinterhältig, wahrscheinlich in der Hoffnung das ich mich ihm unterwerfen würde und darum beten würde es nicht zu tun, doch genau das tat ich nicht. Ich lehnte mich entspannt zurück und bereitete mich auf weitere, langanhaltende Schmerzen vor, die durch Jason verursacht werden mussten. Er öffnete die eine flasche Alkohol und hielt sie über mich geneigt, er musste sie nurnoch ein paar Milimeter nach unten bewegen und ich würde den Alkohol abbekommen. "Noch ein paar letzte Worte bevor du wieder leidest und den Köder für Lucifer spielst?" fragte Jason psychopathisch lächelnd und laut. Ich antwortete ihm selbstverständlich auf seine Frage mit den Worten "Ja du scheiß Mistkerl! Ich habe keinerlei Mitleid mit dir wegen deiner Kindheit du mieser Bastard, diese schreckliche Kindheit hast du dir definitiv verdient!" "So, so, das waren deine letzten Worte?" "Ganz genau du mieser Bastard!" schrie ich ihn an. Langsam und genüsslich, mit einem großem, breiten, dreckigen Grinsen, neigte er die Flasche ein paar Milimeter nach unten, sodass all der Alkohol in dieser Flasche auf mich hinab floss. Wieder fing ich an zu schreien, bis die Flasche leer war und er die Nächste öffnete. Leise weinte ich vor mich hin, bis Jason mein Gesicht zu sich nach oben hielt. Weit riss ich meine Augen auf und starrte ihm tief in die Augen, als er die Flasche über uns hob und den Alkohol langsam rausfließen ließ. Der Alkohol floss dementsprechend in meine Augen und bereitete mir unglaubliche Schmerzen, ich schrie diesmal so laut wie nie. Ich konnte so gut wie nichts mehr sehen und wenn, dann verschwamm alles nach und nach. Ich hatte das Gefühl zu erblinden durch diesen Alkohol und egal was ich tat, es brannte nur nochmehr, noch stärker als alles andere was ich kannte. Ich spürte wie Jason mit einer Wasserschale auf mich zu kam und mir damit so gut es ging den Alkohol aus den Augen spülte. Ich konnte danach einiges wieder sehen, doch trotzdem verschwamm alles vor meinen Augen und es schmerzte. Verzweifelt lehnte ich mich zurück an die Wand, ließ meine Augen austränen und schlief nach einigen Stunden der Anstrenung ein.

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