Gold auf 4 Hufen

Kapitel 6

Irgendwo in der Menge entdeckte ich meinen Vater.
"Dioneo ist ein tolles Pferd", hörte ich seine Stimme in meinem Kopf. Der Kleine war auch toll!
Im nächsten Moment hatte ich meine Gedanken wieder bei mir und sortierte mich kurz. Ich setzte mich rein, trieb ihn ordentlich vorwärts, schnalzte und tätschelte mit einer Hand seinen Hals. "Wir schaffen das!", flüsterte ich.
Ich trabte auf den Prüfungsplatz. Er galoppierte mir kurz an, aber ich hatte ihn sofort wieder bei mir. "Klare Hilfen", sagte ich mir, "gib ihm Sicherheit. Wir schaffen das". Ich ritt in die Mitte. Er stand zwar nicht still beim Grüßen, aber immerhin stieg er nicht.
Es lief alles schief, was schief gehen konnte. Beim überstreichen rannte er los, das Vier eckverkleinern war nicht ansatzweise seitwärts und den Schrittteil trabten wir fasst durch. Aber was soll's.
Am Ende stand ich grüßend vor den Richtern. Ich grinste, ich weiß nicht wieso, aber ich war grade einfach glücklich. Ich bekam keine Wertnote, aber ich fiel ihm noch auf dem Platz um den Hals. Er war toll!
Ein fataler Fehler... Die Zuschauer klatschten, der Kleine stieg, rannte los und ich hing auf dem Hals.
Ich liebte ihn.