Gold auf 4 Hufen

Kapitel 8

Wir nahmen "Goldi", wie wir ihn mit Spitznamen nannten, zum Training häufiger mal mit zu uns. Es wurde jedes mal besser.
Das nächste Turnier, nur eine Woche später, klappte schon deutlich besser. Wir bekamen zwar nur eine wirklich großzügige 5,0 aber ich blieb oben.
Die nächsten Wochen liefen besser, wir bekamen die ersten Platzierungen.
Doch viel wichtiger war, dass ich Spaß hatte. Reiten- das was ich immer geliebt hatte, war wieder zu meiner größten Leidenschaft geworden. Die Verbindung zwischen uns, die Einheit, die wir bildeten und einfach Zeit mit einem Freund zu verbringen, ich war einfach nur glücklich mit ihm.
Ich hatte jetzt auch wieder Spaß daran, Dioneo zu reiten und nahm ihn auch wieder zu Turnieren mit. Zwei Pferde neben der Schule zu beschäftigen war echt anstrengend, aber ich bekam Unterstützung von allen Seiten.
All die Unlust die letzen Monate, der Schock beim ersten Turnier mit Goldi, all die Tage, wo ich Abends, nach zwei Pferden und viel hinundhergefahre, müde ins Bett kippte und die ganzen Wochenendtage, wo ich bereits vor Sonnenaufgang im Stall stand um die beiden einzuflechten, es lohnte sich. Ich war glücklich.
Eines Tages kam ich zu Goldi in den Stall und eine Frau stand vor seiner Box und unterhielt sich mit Herrn Lorenz. Er fragte mich, ob ich ihr Goldi einmal vorreiten könnte, sie hätte Interesse, ohn zu kaufen. Sie hatte uns auf Turnieren gesehen.
Ich kämpfte mit den Tränen. Das er verkauft werden sollte, hatte ich komplett vergessen.
Das riesige Glücksgefühl, mit dem ich die letzten Tage durch die Gegendgelaufen war, das Dauerlächeln, die gute Laune, alles verflog innerhalb von Sekunden.
Mein Goldi sollte verkauft werden. MEIN Goldi!