Kapitel 11 ×Samariter×

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Es vergingen zwei Wochen bis Louis wieder in die Schule kam. Inzwischen hatte ich Liam um einiges besser kennengelernt. Ich wusste jetzt auch von wem er gesprochen hatte, als er in der Toilette über Liebe gesprochen hatte. Irgendwie war ich schockiert darüber gewesen, aber anderseits passte es irgendwie auch. Doch das spielte jetzt keine Rolle. Louis war wieder da und ich bekam jetzt schon das Kotzen.

Ich stand gerade an meinem Spind und holte einige Bücher heraus, als ich einen Knall hörte. Als mein Blick nach rechts fiel, sah ich Louis wie er jemanden gegen die Spinde drückte. Ich wusste nicht wer es war. Ich kannte den Jungen nicht, aber er war höchst wahrscheinlich ein Jahr unter mir. Ich ging auf die beiden zu. Ich hatte endgültig die Nase voll von Louis Verhalten. „Tomlinson.“ rief ich und er drehte sich um. „Was willst du?“ „Lass den Jungen los. Ich bin mir sicher er hat dir nichts getan.“ „Oh Styles neuerdings als Samariter unterwegs.“ „Problem damit?“ Er grinste. „Keines Wegs. Mich interessiert deine Meinung jedoch nicht Schwuchtel.“ Er wandte sich wieder dem Jungen zu. Eigentlich hatte ich keine Lust mich mit ihm anzulegen, aber bei dem Wort Schwuchtel platzte mir der Kragen. Ich zog ihn von dem Jungen weg und nun war es Louis der gegen die Spinde knallte. „Hör mal zu Tomlinson, du glaubst du wärst der Größte und könntest dir alles erlauben, aber da irrst du dich. Du hast nicht das Recht irgendjemanden zu verprügeln oder fertig zu machen.“ Er lächelte spöttisch. „Und wie willst du mich davon abhalten?“ Ich beugte mich vor und flüsterte in sein Ohr. „Vielleicht erzähl ich ja allen warum du wirklich so ein Arschloch bist. Vielleicht erzähl ich allen, dass Louis Tomlinson eigentlich ein schwaches, hilfloses Kind ist, dass nur versucht nicht verletzt zu werden.“ Als ich wieder in Louis Gesicht blickte, war es kreide weiß. Ich hatte ihn in der Hand. „Und jetzt verschwinde.“ sagte ich und ließ ihn los. Er schaute mich noch einmal wütend an, bevor er wirklich verschwand. Ich schaute zu dem Jungen, der auf dem Boden saß. Ich streckte ihm meine Hand hin und zog ihn auf die Füße. „Da-danke.“ „Schon gut.“ meinte ich nur und ging dann auch.

Als ich in die Mensa kam, winkte Zayn mich zu sich rüber. Er saß an unserem Stammtisch, dort wo alle Leute saßen, die ‚beliebt‘ waren. Mein Blick fiel auf Liam, der ganz alleine an einem Tisch weiter abseits saß. Ich hatte mich zwar die letzten zwei Wochen öfters mit ihm unterhalten, allerdings nur nach der Schule. Doch jetzt, wo ich ihn da so sitzen sah, da wollte ich zu ihm. Ich hatte keinen Bock auf irgendwelche Idioten, die sich für was Besseres hielten. Ich wollte mich normal verhalten können. Ich wollte ich selbst sein und das konnte ich dort nicht. Dort war ich immer noch ein Schläger. Nur wenn ich mit meiner Familie und Liam redete, war ich, ich selbst. Also ignorierte ich Zayn und ging schnurstracks auf Liam zu. „Hey.“ sagte ich und setzte mich. Er schaute mich überrascht an. „Was machst du hier?“ „Ich dachte wir sind Freunde, da kann ich mich doch wohl zu dir setzen.“ „Aber die anderen Leute.“ „Wen interessieren die schon? Ich hab keinen Bock mehr darauf mich zu verstellen. Sollen sie doch reden. Sollen sie denken was sie wollen, was interessiert das mich. Du bist eine bessere Gesellschaft als alle diese Idioten zusammen.“ Er lächelte. „Weißt du, du bist wahrscheinlich nicht nur der einzige Freund, den ich je hatte, sondern auch der Beste.“ Ich lächelte auch. „Übertreib mal nicht.“

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