VIII. Ein wahrer Albtraum

649 28 0
                                    

Ich flog neben Jack, der mit Bunnymund redete, welcher über die Dächer sprang. Nord sprang von einem Schornstein zum anderen. Danach begann ein Wettrennen zwischen den Männern, wer am meisten Zähne holte. Ich rollte nur mit den Augen, als ich mir von Tooth ein paar Münzen geben ließ. Ich könnte wetten, den Teil haben sie komplett vergessen. Die sind wirklich alle nur Kinder in einem erwachsenen und unsterblichen Körper. Was kann da nur schiefgehen?

Ich flog zu einem Kind, nahm den Zahn und steckte ihn in mein Säckchen. Ich nahm eine Münze aus meiner Tasche und legte sie unter das Kopfkissen. Im nächsten Moment kam Bunnymund durch einen seiner Tunnel in das Zimmer gehüpft.

"Zu spät, Häschen", flüsterte ich und flog zum nächsten Kind. Während die Männer sich gegenseitig sabotierten, flogen Tooth und ich ohne Hindernisse von einem Zahn zum anderen.

Ich bemerkte ein Kind, was weinend im Bett saß. Die Trauer des kleinen Mädchens konnte ich spüren. Ich ließ einen Ball von Mondmagie vor ihr schweben und sie hörte auf zu weinen, bevor sie näher zu der weiß leuchtenden Kugel ging. Der Halbmond auf meiner Stirn begann im selben Moment zu glühen. "Der Mondengel?", murmelte sie und im nächsten Moment kam ich durch das offene Fenster rein. "Hey, Kleines." "Dich gibts wirklich?" "Hast du daran gezweifelt?", fragte ich grinsend, als ich mich zu ihr aufs Bett setzte. Sie lächelte leicht durch ihre Tränen.

"Wie heißt du, Kleines?" "Grace." "Na hallo, Grace. Ich heiße Constanze, aber nenn mich, wie du willst. Was ist denn los? Warum weinst du?" Ihr Lächeln verschwand und sie begann erneut leicht zu weinen. "Hey hey hey. Es ist alles okay. Dir kann nichts passieren", tröstete ich sie, als ich ihre Hand nahm. "E-Ein Albtraum." Pitch. "Was ist denn passiert, wenn es dich nicht stört zu erzählen?" "Da war ein schwarzer Mann. D-Der schwarze Mann. Er hat nichts gemacht. Er stand einfach nur über mir, als ich geschlafen habe und hat böse gegrinst. Es war so unheimlich und gruselig." Ich öffnete meine Arme und das ungefähr zehnjährige Mädchen sprang förmlich in meine Arme. Ich streichelte ihr sanft durch die Haare. Sie beruhigte sich langsam.

"Alles wird gut. Ich bin hier." Sie löste sich von der Umarmung und sah mich an. "Und was ist, wenn du nicht mehr da bist?" Ich tat so, als würde ich überlegen, bevor ich den noch weiß leuchtenden Magieball antippte und er sich von weiß zu gold verfärbte. Es war nun auch keine Illusion mehr, sondern verwandelte sich in ein weiches Stofftier.

Grace sah verzaubert zu dem Mond und wollte ihn nehmen, doch vorher sah sie noch fragend zu mir. Ich nickte und sie drückte den Mond an sich. "Es beschützt dich vor dem schwarzen Mann, solange du ganz fest an mich glaubst. Pass gut auf den kleinen Mond auf, ja?" Sie nickte. "Schlaf schön, Grace. Ich sag' dem Sandmann, er soll dir einen extra schönen Traum zaubern, ja?" Sie nickte nochmal.

Ich wollte gerade gehen, als sie noch einmal nach mir rief. Ich drehte mich wieder zu ihr. "Kannst du mir was vorsingen?", fragte sie schüchtern. Ich lächelte und setzte mich wieder auf ihr Bett. Sie legte sich gemütlich hin und drückte den Mond fest an sich, während ich begann sanft und leise zu singen.

[Abwandlung von 'Es kommt zu dir' aus Die Eiskönigin 2]

"Folg dem Mondschein, denn er bringt
Dich zum Mond hin, der das Lied noch singt
Schlaf mein Liebling, ich bin hier
Der Mond gibt Antwort, dir und mir"

Ihre Augen wurden schwer, doch sie hörte mir noch weiter zu.

"Sein Schein
Hell und rein
Offenbart dir
Alles was geschah
Hör mir zu, oh gar nicht lang
Ich bin hier, sei niemals bang

Sein Lied birgt herrliche Magie
Und eine Macht, unendlich groß
Bist du genauso stark wie sie?
Was er zeigt, lässt dich nie mehr los"

Mannys Schwester ( Jack Frost - Hüter des Lichts )Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt